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vom 28.03.2022, aktuelle Version,

Reinhold Bachler

Reinhold Bachler

Reinhold Bachler in Planica 1968

Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 26. Dezember 1944
Geburtsort Eisenerz, Deutsches Reich
Karriere
Verein WSV Eisenerz
Nationalkader seit 1964
Pers. Bestweite 172,0 m (Planica 1977)
Status zurückgetreten
Karriereende 1978
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber 1968 Grenoble Normalschanze
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Silber 1968 Grenoble Normalschanze
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Vierschanzentournee 03. (1975/76)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 17 20 16
 Skifliegen 4 2 1
 

Reinhold Bachler (* 26. Dezember 1944 in Eisenerz, Steiermark) ist ein ehemaliger österreichischer Skispringer und Skisprungtrainer. Vor seiner Sport-Karriere arbeitete Bachler als Bergmann am Erzberg.

Die frühen Jahre

Seine ersten Erfolge feierte er 1967 mit sechs Siegen bei FIS-Springen. Als Höhepunkt stellte er am 12. März 1967 mit 154 Metern einen neuen Weltrekord im Skifliegen auf der Schanze in Vikersund auf. 1968 gewann Bachler die Silbermedaille auf der Normalschanze bei den Olympischen Spielen in Grenoble. Nach Grenoble war Reinhold Bachler über viele Jahre hinweg einer der wenigen österreichischen Skispringer, die mit der Weltspitze mithalten konnten. Sein größtes Handicap war sein Problem beim Aufsprung, den er parallel – als so genanntes Kacherl – ausführte, wodurch er immer wieder wertvolle Punkte liegen ließ.

Österreichisches Skisprungwunderteam

1974/75 wurde das ÖSV-Team und damit Österreich über Nacht zur Skisprungnation Nummer Eins. Baldur Preiml, ein ehemaliger Teamkollege von Reinhold Bachler, war Cheftrainer des Teams geworden. Preimls Training und die von ihm initiierte Materialinnovation hatten alles, was bisher im Skisprungsport galt, auf den Kopf gestellt.

Um die älteren Springer Reinhold Bachler, Rudi Wanner und Walter Schwabl baute Baldur Preiml ein Team von jungen Sportlern auf: Toni Innauer, Karl Schnabl, Alois Lipburger, Willi Pürstl, Hans Wallner, Hans Millonig, Edi Federer, Rupert Gürtler und Alfred Pungg überholten in die Konkurrenz aus der ganzen Welt.

Im Sog dieser Entwicklung bekam Bachlers Karriere noch einmal eine entscheidende Wende: Bei der Flugwoche in Vikersund 1975 erreichte er den 1. und 2. Platz und hatte für die Skiflug-Weltmeisterschaft 1975 am Kulm in Tauplitz/Bad Mitterndorf große Erwartungen. Jedoch stürzte er im 1. Durchgang schwer und erlitt eine Gehirnerschütterung, eine Nierenquetschung und Rippenbrüche, aber er kämpfte sich noch einmal zurück. 1975/76 wurde er Dritter bei der Vierschanzentournee und belegte bei den Olympischen Spielen in Innsbruck die Plätze 5 und 6. Er gewann in Sapporo, Murau und Planica noch drei Springen, wobei er in Planica mit 172 Metern auch seine persönliche Bestweite im Skifliegen verbesserte. In Summe konnte er während seiner 14-jährigen Laufbahn als Weltklassespringer bei FIS-Skisprungveranstaltungen 60 Podiumsplatzierungen erzielen. Kurz bevor der Skisprungweltcup eingeführt wurde, beendete Reinhold Bachler seine Karriere.

Sportliche Erfolge

Olympische Winterspiele

Weltmeisterschaften

Vierschanzentournee

  • 1968: 18. Platz (58. Oberstdorf, 3. Garmisch, 30. Innsbruck, 8. Bischofshofen)
  • 1969: 11. Platz (9. Oberstdorf, 22. Garmisch, 13. Innsbruck, 15. Bischofshofen)
  • 1970: 20. Platz (30. Oberstdorf, 36. Garmisch, 7. Innsbruck, 25. Bischofshofen)
  • 1971: 23. Platz (17. Oberstdorf, 18. Garmisch, 35. Innsbruck, 30. Bischofshofen)
  • 1972: 13. Platz (24. Innsbruck, 33. Garmisch, 34. Oberstdorf, 5. Bischofshofen)
  • 1973: 12. Platz (8. Oberstdorf, 32. Garmisch, 14. Innsbruck, 10. Bischofshofen)
  • 1974: 26. Platz (44. Oberstdorf, 57. Garmisch, 7. Innsbruck, 22. Bischofshofen)
  • 1975: 15. Platz (12. Oberstdorf, 7. Garmisch, 9. Innsbruck, 31. Bischofshofen)
  • 1976: 3. Platz (3. Oberstdorf, 4. Garmisch, 3. Innsbruck, 5. Bischofshofen)
  • 1977: 8. Platz (9. Oberstdorf, 14. Garmisch, 5. Innsbruck, 25. Bischofshofen)
  • 1978: 68. Platz (52. Oberstdorf, 63. Garmisch, 58. Innsbruck)

FIS-Springen

  • 1966: 2. in Ponte Di Legno (Kongsberg-Cup) – Normalschanze
  • 1966: 2. in St. Moritz – Normalschanze
  • 1967: 2. in Garmisch/Partenkirchen (Tournee) – Großschanze
  • 1967: 2. in Oberwiesenthal – Normalschanze
  • 1967: Sieger am Semmering – Normalschanze
  • 1967: 3. in St. Moritz – Normalschanze
  • 1967: Sieger in Gstaad – Normalschanze
  • 1967: 3. in Garmisch/Partenkirchen (Kongsberg-Cup) – Großschanze
  • 1967: 3. in Unterwasser – Normalschanze
  • 1967: Sieger in Mysen – Normalschanze
  • 1967: Sieger in Johanngeorgenstadt – Großschanze
  • 1968: Sieger am Feldberg – Großschanze
  • 1968: 2. in Cortina – Normalschanze
  • 1968: 3. in Garmisch/Partenkirchen – Großschanze
  • 1969: Sieger in Berchtesgaden – Normalschanze
  • 1970: Sieger in Villach – Normalschanze
  • 1970: Sieger in Willingen – Großschanze
  • 1970: 2. in Marburg – Normalschanze
  • 1970: 2. in Königsbronn – Normalschanze
  • 1970: 2. in Feldberg – Normalschanze
  • 1970: 2. in Dornbirn – Normalschanze
  • 1970: 3. in Planica – Großschanze
  • 1971: Sieger in Riezlern – Normalschanze
  • 1971: 2. in Marburg – Normalschanze
  • 1971: 2. in Murau – Großschanze
  • 1971: 2. am Feldberg – Normalschanze
  • 1971: 3. in Le Locle – Normalschanze
  • 1971: Österreichischer Meister – Normalschanze
  • 1972: Sieger in Tarvis (Kongsberg-Cup) – Normalschanze
  • 1973: Sieger in St. Moritz – Normalschanze
  • 1973: Sieger in Berchtesgaden – Normalschanze
  • 1973: 2. in Titisee-Neustadt – Normalschanze
  • 1973: 3. am Feldberg I – Normalschanze
  • 1973: 2. am Feldberg II – Normalschanze
  • 1973: 3. in Lahti – Großschanze
  • 1974: Sieger in Ruhpolding – Normalschanze
  • 1974: 2. am Feldberg – Normalschanze
  • 1974: 3. in Mühlbach – Normalschanze
  • 1974: 2. in Strbske Pleso I – Großschanze
  • 1975: 2. in Murau – Großschanze
  • 1975: 3. in Lahti II – Großschanze
  • 1975: 3. in Oberstdorf – Großschanze
  • 1976: 3. in Innsbruck – Großschanze
  • 1976: 3. in Wörgl – Großschanze
  • 1976: Sieger in Sapporo I – Großschanze
  • 1976: 3. in Sapporo II – Großschanze
  • 1976: Sieger in Kuopio I – Großschanze
  • 1976: Sieger in Kuopio II – Großschanze
  • 1977: 3. in Wörgl I – Großschanze
  • 1977: Sieger in Murau I – Großschanze
  • 1977: 2. in Murau II – Großschanze
  • 1977: 2. in Königsbrunn – Normalschanze
  • 1978: 2. in Willingen I – Großschanze

Ski-Fliegen

  • 1967: Weltrekord (154 m – Vikersund)
  • 1967: Sieger in Vikersund II – Flugschanze
  • 1967: 3. in Oberstdorf I – Flugschanze
  • 1967: Sieger in Planica – Flugschanze
  • 1968: 2. in Tauplitz/Bad Mitterndorf am Kulm – Flugschanze
  • 1970: 3. in Oberstdorf – Flugschanze
  • 1975: Sieger in Vikersund III – Flugschanze
  • 1975: 2. in Vikersund II – Flugschanze
  • 1977: Sieger in Planica I – Flugschanze

Österreichische Meisterschaften

  • 1965: Normalschanze, Breitenwang – 3. Platz (21. Februar)[1]
  • 1966: Normalschanze, Villach – 2. Platz (13. Februar)[2]
  • 1968: Normalschanze, Semmering – 2. Platz
  • 1970: Normalschanze, Bad Aussee – 3. Platz
  • 1971: Normalschanze, Andelsbuch – 1. Platz
  • 1973: Normalschanze, Seefeld – 3. Platz
  • 1975: Normalschanze, Andelsbuch – 2. Platz

Ranglisten-Platzierung

  • 1966/67: 3. Weltrangliste
  • 1967/68: 3. Weltrangliste
  • 1975/76: 4. Weltrangliste

Weltrekord

# Schanze Ort Land Weite aufgestellt am Rekord bis
63 Vikersundbakken Vikersund Norwegen Norwegen 154,0 m 12. März 1967   21. März 1969  

Schanzenrekorde

Schanze Ort Land Weite aufgestellt am Rekord bis
Velikanka bratov Gorišek (K165) Planica Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 169,0 m 18. März 1977   19. März 1977  
Velikanka bratov Gorišek (K165) Planica Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 172,0 m 19. März 1977   18. März 1979  

Trainer in seiner Heimat

Von 1982 bis 2000 war Reinhold Bachler Trainer im nordischen Ausbildungszentrum Eisenerz. Seit dem Jahr 2000 ist er pensioniert.

Auszeichnungen

Literatur

  • Harald Lechenperg: Olympische Spiele 1968 – Grenoble-Mexico City. Copress-Verlag, München 1968.
  • Dieter Seefranz: Der Weiße Rausch: Vom Skisport in Österreich. Forum-Verlag, Wien 1976.
  • Heinz Polednik: Das Glück im Schnee: 100 Jahre Skilauf in Österreich. Amalthea, Wien 1991, ISBN 3-85002-303-6.
  • Jens Jahn, Egon Theiner: Enzyklopädie des Skispringens. Agon-Sportverlag, Kassel 2004, ISBN 3-89784-099-5.
  • ÖSV: Österreichische Skistars von A -Z. Ablinger-Garber, Hall in Tirol 2008, ISBN 978-3-9502285-7-1.

Einzelnachweise

  1. Sepp Lichtenegger siegt in den USA - Untertitel: Preiml wieder Meister. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 23. Februar 1965, S. 11 ( Digitalisat).
  2. Lichtenegger gewann Duell. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 15. Februar 1966, S. 11 ( Digitalisat).
  3. «Danzer wieder Sportler des Jahres». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 23. Dezember 1967, S. 12 ( Digitalisat).
  4. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)

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