Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 27.08.2021, aktuelle Version,

Shaker Assem

Shaker Assem (* 1964 in Kairo) ist ein ägyptisch-österreichischer Maschinenbauingenieur und Sprecher der islamistischen Organisation Hizb ut-Tahrir.

Familie, Kindheit und Jugend

Er wurde als Sohn eines Ägypters und einer Österreicherin in Kairo geboren, wo er auch aufwuchs. Bis zum 16. Lebensjahr besuchte er dort die deutsche evangelische Oberschule. Nach dem Tod seines Vaters kehrte er 1980 gemeinsam mit seiner Mutter nach Österreich zurück.[1] Nach der Matura in Villach studierte er Maschinenbau an der Technischen Universität Wien. Er hat Hizb ut-Tahrir erst in Österreich während des Studiums kennengelernt.[2] In der Zeit nach seinem Abschluss arbeitete er in der Industrie und zeitweise als Lehrer.

Shaker Assem lebt derzeit in Wien, ist verheiratet und hat ein Kind.

Öffentliches Wirken

In den Jahren 2002 bis 2005 zog er aus beruflichen Gründen nach Deutschland und engagierte sich dort in der islamistischen Organisation Hizb ut-Tahrir. Auf Grund seiner Deutschkenntnisse wurde er von dieser zum repräsentativen Mitglied ernannt und vertrat die Organisation gegenüber den Medien.[3] Aufsehen erregte er im Jahre 2003, als er dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden der NPD Holger Apfel ein Interview gewährte, das in der Parteizeitung Deutsche Stimme veröffentlicht wurde.[4]

Bereits ein Monat davor war die Organisation Hizb ut-Tahrir durch eine Verfügung des Bundesministeriums des Innern wegen ihrer Betätigung gegen den Gedanken der Völkerverständigung und der Befürwortung von Gewaltanwendung zur Durchsetzung politischer Ziele in Deutschland verboten worden. Eine Klage gegen dieses Verbot wurde im Jahr 2006 abgewiesen.

Shaker Assem kehrte im Jahr 2005 nach Österreich zurück, wo er weiterhin als Sprecher seiner Organisation auftritt. Unter anderem war er am 12. Oktober 2011 Gast in der ORF-Diskussionssendung Club 2, zum Thema „Muslimische Frauen in Österreich: Zwischen Unterdrückung und Emanzipation“.[5] Darauf kam es zu medialer Kritik gegenüber dem ORF und seiner Gästeauswahl. Sendungsverantwortlicher Robert Stoppacher verteidigte diese Entscheidung und erklärte, zur Ausgewogenheit der Diskussionsteilnehmer sei Herr Assam explizit "als ein Vertreter einer ausgeprägt konservativen Auslegung des Islam eingeladen" worden.[6]

Im Februar 2012 wurde Shaker Assem die Rolle des Gastgebers beim regelmäßig stattfindenden Freitagsgebet am Afro-Asiatischen Institut in Wien durch die Erzdiözese Wien aufgrund der öffentlichen Kontroverse um seine Person entzogen.[7]

Das von der Bundesrepublik Deutschland gegenüber Vertretern der Hizb ut-Tahrir ausgesprochene öffentliche Betätigungsverbot hat in Österreich keine Rechtswirksamkeit.[8][9]

Einzelnachweise

  1. Radikaler Islamist: Diözese greift ein ORF Online am 24. Februar 2012
  2. Gegen die Demokratie, für die Scharia: Das NEWS-Interview mit einem Islamisten (Memento vom 19. Dezember 2011 im Internet Archive) Interview von Corinna Milborn mit Shaker Assem, news.at Montag, 24. Jänner 2011
  3. integrationsnet.de: Shaker Assem
  4. Stephan Braun, Alexander Geisler, Martin Gerster (Hrsg.): Strategien der extremen Rechten: Hintergründe-Analysen-Antworten; VS Verlag, 2009, ISBN 9783531159119; Seite 441-443
  5. tvthek.orf.at: CLUB 2, 12. Oktober 2011. (Memento vom 16. Oktober 2011 im Internet Archive)
  6. Politik-Insider – Eklat um Hass-Prediger im ORF Österreich (Zeitung), 14. Oktober 2011
  7. Afro-Asiatisches Institut Wien: Klarstellung (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive) (24. Februar 2012)
  8. Der Standard: ORF verteidigt "Club 2" mit radikalem Islamisten (14. Oktober 2011)
  9. Verfassungsschutzbericht BRD: Verfassungsschutzbericht 2010 mit Stellungnahme zu "Hizb ub-Tahrir" S. 245 ff. (Memento vom 10. Mai 2012 im Internet Archive) (PDF; 4,3 MB)