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vom 31.05.2022, aktuelle Version,

Siegfried Jerusalem

Siegfried Jerusalem (* 17. April 1940 in Oberhausen; zeitweise auch unter dem Künstlernamen Siegfried Salem) ist ein deutscher Opernsänger (Tenor).

Leben

Siegfried Jerusalem, Sohn eines Elektroingenieurs, besuchte 1955–1960 die Folkwangschule Essen, belegte im Hauptfach Fagott und Klavier und im Nebenfach Geige. 1961 wurde er als erster Fagottist bei den Hofer Symphonikern verpflichtet, 1962 bei der Württembergischen Philharmonie Reutlingen. 1971–1977 spielte er als zweiter Fagottist im Südfunk-Sinfonieorchester Stuttgart.

Parallel zu diesen Engagements ließ Jerusalem ab 1961 seine Tenorstimme bei Hertha Kalcher ausbilden. Bei einer ZDF-Produktion des Zigeunerbaron 1975 wechselte er erstmals vom Orchester auf die Bühne, als er für den verhinderten Franco Bonisolli die Partie des Barinkay übernahm. Nach einigen kleinen Rollen in Stuttgart debütierte er 1976 als Lohengrin in Darmstadt und Aachen und sang bereits 1977 bei den Bayreuther Richard-Wagner-Festspielen. Die späte, aber rasche Karriere führte Jerusalem an alle bedeutenden Opernhäuser der Welt, wobei er sich vor allem als Wagner-Tenor einen Namen machte.

In Bayreuth hat er sich in allen großen Heldenpartien seines Fachs, ausgenommen Tannhäuser, vorgestellt. Lange Jahre bildete er dort mit Waltraud Meier das so genannte „Bayreuther Traumpaar“, mit welcher er u. a. im Parsifal (1987–1988, Regie: Götz Friedrich, Dirigent: Daniel Barenboim und James Levine), in der Götterdämmerung (1989–1992, Regie: Harry Kupfer, Dirigent: Daniel Barenboim) sowie in Tristan und Isolde (1993–1999, Regie: Heiner Müller, Dirigent: Daniel Barenboim) zu erleben war.

1993 wurde Jerusalem der Titel Österreichischer Kammersänger verliehen. 1996 bekam er einen Bambi. Er widmet sich auch zeitgenössischer Musik und dem Liedgesang. Bis 2009 war er Präsident der Hochschule für Musik Nürnberg. Siegfried Jerusalem lebt heute in Nürnberg.

Immer wieder ist er in Charakterrollen auf der Bühne zu erleben, u. a. als Aegisth in der Oper Elektra und als Herodes in der Oper Salome, so im April und Mai 2008 an der Staatsoper Hamburg unter der Leitung von Simone Young. Im Oktober 2015 gastierte er als Balthasar Zorn in Die Meistersinger von Nürnberg an der Staatsoper Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim, ebenso erneut im April 2019. Im März 2022 gastierte er erneut an der Staatsoper Berlin als Basilio in Le Nozze de Figaro unter der Leitung von Daniel Barenboim und an der Seite von Waltraud Meier als Marcellina, ebenso im Juni 2022 als Altoum in Turandot unter der Leitung von Zubin Mehta.

Tonaufnahmen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Discogs: Korngold* - Eva Marton* • Siegfried Jerusalem, Walter Berry • Ruth Hesse • Horst R. Laubenthal, Munich Radio Orchestra*, Marek Janowski – Violanta, abgerufen am 29. Oktober 2016.