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vom 27.04.2022, aktuelle Version,

Sikorsky S-55

Sikorsky S-55 / H-19 Chickasaw
Typ Transporthubschrauber
Entwurfsland

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hersteller Sikorsky Aircraft Corporation
Erstflug 10. November 1949
Indienststellung 25. März 1952
Stückzahl 1067, sowie 547 in Lizenz
Sikorsky S-55 der Sabena in Haarlem, Niederlande, 1954

Der Sikorsky S-55 oder H-19 Chickasaw war ein US-amerikanischer Transporthubschrauber. Mit einer Besatzung von zwei Mann konnten zehn Passagiere bzw. im Ambulanzeinsatz sechs Verwundete auf Tragen oder auch 1300 kg Fracht über eine zur Entwurfszeit sehr hohe Entfernung von 300 km befördert werden.

Geschichte

Am 1. Mai 1949 erhielt das Konstruktionsbüro von Sikorsky den Auftrag, innerhalb von nur sieben Monaten einen Transporthubschrauber zu entwickeln, der zehn Personen befördern können sollte. Innerhalb kürzester Zeit wurden fünf Prototypen gebaut. Diese gingen zur Erprobung an die United States Air Force (USAF) und bekamen die militärische Bezeichnung YH-19. Der erste YH-19 (USAF-Seriennummer 49-2012) flog am 10. November 1949. Rumpf und Heckrotorausleger der Prototypen erhielten während der Flugerprobung Verkleidungen, um die Seitenstabilität zu erhöhen. Diese wurden schon 1950 in Korea eingesetzt.

Am 28. April 1950 bestellte die US Navy zehn HO4S-1 (H-19A), die ab dem 27. Dezember 1950 an die HU-2-Staffel ausgeliefert wurden.

Am 2. August 1950 bestellte das US Marine Corps 60 Exemplare.

1951 wurden die ersten 50 S-55A-Serienmodelle (H-19A) von der USAF bestellt, die ab 1952 an die 3rd Air Rescue Squadron ausgeliefert wurden. Diese unterschieden sich von den Prototypen kaum, lediglich eine Dreieckfläche zur Stabilisierung war zwischen dem Leitwerksträger und der Kabine eingepasst worden.

Die US Army bestellte 1952 dann 410 Exemplare vom Typ H-19C und D.

Die zivile Zulassung des S-55 erfolgte am 25. März 1952. Für die US-Streitkräfte wurden zahlreiche Varianten gebaut, von denen einige im Koreakrieg eingesetzt wurden; dazu kommen die beiden zivilen Baureihen. Die in Korea gesammelten Erfahrungen mit dem S-55 sollten Teil einer neuen militärischen Doktrin werden, die Hubschrauber als festen Bestandteil in den verschiedensten Rollen der Kriegsführung vorsah. Umgesetzt wurden diese Erkenntnisse und Taktiken später im Vietnamkrieg, wo der direkte Nachfolger des S-55, der S-58, eine Rolle spielen sollte.

Insgesamt wurden von Sikorsky 1.067 Exemplare fertiggestellt, 547 weitere von Lizenznehmern. Westland Aircraft produzierte den S-55 in Großbritannien als Westland Whirlwind, Mitsubishi in Japan und die SNCA du Sud-Est (später Teil von Aérospatiale) in Frankreich.

Versionen

Zivile Versionen
S-55A
S-55B
S-55T Version von Aviation Specialities aus dem Jahr 1969 die mit einer Wellenturbine Garrett AiResearch TSE331 ausgestattet war
Militärische Versionen
US Air Force YH-19 (Prototyp)
H-19A (entspricht dem S-55A)
H-19B (entspricht dem S-55B)
SH-19B
H-19C
US Army UH-19C Chickasaw (entspricht dem H-19C)
UH-19D
US Navy HO4S-1 (entspricht dem H-19A)
HO4S-2
HO4S-3
US Marine Corps HRS-1 (entspricht dem HO4S-1)
HRS-2 (entspricht dem HO4S-2)
HRS-3 (entspricht dem HO4S-3)
US Coast Guard HO4S-3G (umgerüstete Navy-HO4S-3)

Einsatz

Schon 1950 wurden zwei der YH-19-Prototypen in Korea als Rettungshubschrauber bei der 3rd Air Rescue Squadron eingesetzt, die dafür mit einer hydraulischen Winde mit 30 m Stahlseil an der Steuerbordseite ausgerüstet wurden. Ab 1952 kamen die Serienhubschrauber bei Such und Rettungseinsätzen, aber auch bei Kampf- und Geheimdiensteinsätzen zum Einsatz. So setzten am 13. September 1951 S-55 zum ersten Mal Kampfgruppen in größerem Umfang in einem Kampfgebiet ab. Am 12. April 1952 wurde das Fliegerass Joseph McDonnel nach seinem Abschuss hinter den feindlichen Linien gerettet und im Sommer 1952 die Reste einer abgestürzten MiG-15 geborgen. Die ersten H-19C und D der US Army hatten am 20. März 1953 ihren ersten Einsatz. Im Koreakrieg beförderten allein die S-55 der Marines-Einheit HMR-161 bei 18.600 Einsätzen mehr als 60.000 Soldaten.

Neben ihrem militärischen Einsatz dienten die S-55 zu Beginn des Mercury-Raumfahrtprogramms zur Bergung der Rückkehrkapseln und der Unterstützung von Antarktisexpeditionen.

Zivil wurde sie als kommerzieller Transporthubschrauber von New York Airways zugelassen und ab dem 8. Juli 1953 zum Transport von Passagieren zwischen den Flughäfen Idlewild (heute JFK), LaGuardia und Newark eingesetzt. In Europa wurde sie von der belgischen Sabena ab dem 1. September 1953 zum Liniendienst zwischen Brüssel und Maastricht, Rotterdam und Lille verwendet.

Ab dem Jahr 1987 wurden 15 S-55 von Orlando Helicopters im Auftrag der US Army zur Simulation von sowjetischen Mi-24-Hubschraubern umgebaut.[1]

Technik

Der Rumpf des Hubschraubers war in Ganzmetall-Halbschalenbauweise gefertigt, die Beplankung bestand aus Aluminium- und Magnesiumlegierungen. Das Triebwerk, in allen Varianten ein luft- bzw. gebläsegekühlter, einreihiger Neunzylinder-Sternmotor, saß schräg installiert im Rumpfbug, also in der runden „Nase“ vor der Passagierkabine. Es war über zwei große seitlich öffnende Wartungsklappen zugänglich. Die Pilotenkanzel war oberhalb der Kabine angeordnet, darüber befand sich der dreiblättrige Hauptrotor. Eine Antriebswelle führte unter dem Cockpit vom Motor zum Hauptgetriebe des Rotormastes hinter den Pilotensitzen. Diese Bauweise war bis dahin neu und sollte das Erkennungsmerkmal der S-55- und S-58-Baureihen bleiben. Diese ermöglichte einen großen Frachtraum unter dem Hauptrotor und verhinderte dadurch die problematische Verschiebung des Schwerpunktes bei wechselnden Zuladungen. Die Rotorblätter waren ganz aus Metall gefertigt und absolvierten Dauertests über 20.000 Stunden. Zwei Tanks mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 700 Litern AvGas befanden sich unterhalb des Kabinenbodens. Das Vierradfahrwerk konnte durch aufblasbare Schwimmer ergänzt oder ganz durch ein Rad-/Schwimmerfahrwerk ersetzt werden. Die zwei gebremsten Hauptfahrwerksräder waren hinter dem Schwerpunkt an breitspurigen Streben angeordnet, vorne auf Höhe des Motorspants befanden sich an jeder Rumpfseite ein auslenkbares Bugfahrwerksbein mit kleineren Rädern. Der S-55A hatte einen Pratt & Whitney R-1340-57 mit 404,5 kW (550 PS). Die S-55B bekam einen Wright R-1300-3 mit 514,8 kW (700 PS) nebst größerem Hauptrotor sowie einen um drei Grad nach unten geneigten Heckausleger, um den Abstand zu den Rotorblättern zu erhöhen. Die HRS-1-Maschinen besaßen gegenüber den H-19A selbstdichtende Tanks.

Produktion

Im Rahmen des Mutual Defense Aid Program (MDAP) wurde der S-55 auch an verbündete Länder geliefert.

Abnahme der S-55 durch die USAF und die US Navy/Marine-Corps/Coast Guard (nur bis 1957):[2]

Version 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 SUMME
YH-19 3                   3
H-19A   7 43               50
H-19B       125 109           234
H-19C     72               72
H-19D       16 24 30 62 46 61 16 255
H-19 MDAP     1         2     3
H-19B MDAP       12 9 9         30
H-19D MDAP               12 15 1 28
HO4S-1 6 4                 10
HO4S-3       41 20           61
HO4S-2 Coast Guard   7                 7
HO4S-3 Coast Guard       9 4           13
HRS-1   59 13     1         73
HRS-2     79               79
HRS-3       69     10 5     84
SUMME 9 77 208 272 166 40 72 65 76 17 1002

Militärische Nutzer

Griechischer H-19
Ein Sikorsky S-55 der Força Aérea Portuguesa
Spanischer Westland Whirlwind

Sikorsky H-19 Nutzer

Französische Luftwaffe
Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte 1954–1976
Meeresselbstverteidigungsstreitkräfte 1954–1970
Luftselbstverteidigungsstreitkräfte 1957–1973
Küstenwache 1952–1974
United States Army
United States Air Force
United States Marine Corps
United States Navy
United States Coast Guard
Royal Navy

Westland Whirlwind Nutzer

Royal Air Force
Royal Navy

Technische Daten

Kenngröße Daten der H-19C
Baujahr 1952
Hersteller Sikorsky
Hauptrotordurchmesser 16,15 m
Heckrotordurchmesser 2,64 m
Rumpflänge 12,88 m
Länge über alles 19,07 m
Höhe 4,06 m
Rüstmasse 2245 kg
max. Startmasse 3266 kg (3407 kg HO4S-3)
Nutzlast ~ 1000 kg
Besatzung 2
Höchstgeschwindigkeit 162 km/h
Schwebeflughöhe mit Bodeneffekt 1950 m
Dienstgipfelhöhe 3218 m
Reichweite 650 km
Triebwerk ein Sternmotor Wright R-1300-3 mit 514,8 kW (700 PS)

Siehe auch

Commons: H-19 Chickasaw  – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. FlugRevue November 2009, S. 92–95, Durchbruch für den Hubschrauber – Sikorsky S-55
  2. Statistical Digest of the USAF 1948, S. 16; 1949, S. 164 f.; 1951, S. 158; 1952, S. 158; 1953, S. 185 f.; 1954, S. 70 f.; 1955, S. 80 f.; 1956, S. 91 f.; 1957, S. 97 f.; 1958, S. 72; 1959, S. 68
  3. Doppeladler.com

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The Canadian Red Ensign used between 1921 and 1957. This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen . The only change is making the maple leaves green from red. This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen . The most recent version of this image has changed the harp into one with a female figure; see http://flagspot.net/flags/ca-1921.html FOTW Diese Datei enthält Elemente, die von folgender Datei entnommen oder adaptiert wurden: Hoshie
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Collectie Collectie Fotoburo de Boer Inventarisnummer NL-HlmNHA_54004431 Beschrijving De helihaven op de hoek van de Wagenweg en de Spanjaardslaan, werd op 10 april 1954 geopend met een landing van de Sikorsky S55 van de SABENA, vanuit de helihaven bij de Keukenhof. 2e van links: commissaris van de koningin in Noord Holland J.E. baron de Vos van Steenwijk; 3e van links: burgemeester Cremers; 5e van links: burgemeester Den Tex van Bloemendaal. Fotonummer NL-HlmNHA_1478_4847 Documenttype Historieprenten, tekeningen en foto's Vervaardiger Boer, Cees de (1918-1985) Soort vervaardiger Fotograaf Annotaties R4-101 Personen Vos van Steenwijk, Dr. Jacob Evert baron de (1889-1978) Cremers, mr. Oscar Pieter Frans Marie (1904-1983 Tex, Cornelis Jacob Arnold 'Koo' den (1824-1882), Land Nederland Provincie Noord-Holland Gemeente Haarlem Plaats Haarlem Straat Spanjaardslaan, Wagenweg Geografisch De Hout Begindatum 04-1954 Einddatum 04-1954 Datering gebeurtenis 10-04-1954 Techniek Foto https://hdl.handle.net/21.12102/fbc152ab-c515-b322-2e6a-53d14ac24637 Cees de Boer
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U.S. Department of The Army Emblem. In the center is a Roman cuirass below a vertical unsheathed sword, point up, the pommel resting on the neck opening of the cuirass and a Phrygian cap supported on the sword point, all between on the right an esponton and on the left a musket with fixed bayonet crossed in saltire behind the cuirass and passing under the sword guard. To the right of the cuirass and esponton is a flag of unidentified designs with cords and tassels, on a flagstaff with spearhead, above a cannon barrel, the muzzle end slanting upward behind the cuirass, in front of the drum, with two drumsticks and the fly end of the flag draped over the drumhead; below, but partly in front of the cannon barrel, is a pile of three cannon balls. To the left of the cuirass and musket is a national color of the Revolutionary War period, with cords and tassels, on a flagstaff with spearhead, similarly arranged above a mortar on a carriage, the mortar facing inward and in front of the lower portion of the color and obscuring the lower part of it; below the mortar are two bomb shells placed side by side. Centered above the Phrygian cap is a rattlesnake holding in its mouth a scroll inscribed "This We'll Defend." Centered below the cuirass are the Roman numerals " MDCCLXXVIII ." For differences between this text description and the emblem shown above, see "Army Seal vs. Army Emblem", below. US Army Institute of Heraldry 10 U.S.C. § 3011
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The flag of Argentina . Here , based on: https://web.archive.org/web/20220614050403/http://manuelbelgrano.gov.ar/bandera/creacion-de-la-bandera-nacional/ See File history below for details.
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Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war ( seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“ ). Dekorationen, Insignien und Hoheitszeichen in Verbindung mit / in conjunction with Grundsätzliche Bestimmungen über Verwendung des Hoheitszeichens sowie über die Fahnenordnung des Österreichischen Bundesheeres. Erlass vom 14. Mai 2018, GZ S93592/3-MFW/2018 . Bundesministerium für Landesverteidigung
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