Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 26.03.2022, aktuelle Version,

Stammersdorfer Zentralfriedhof

Aufbahrungshalle
Blick über den Friedhof

Der Stammersdorfer Zentralfriedhof (auch: Friedhof Stammersdorf Zentral) ist ein Friedhof im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf.

Lage

Der Stammersdorfer Zentralfriedhof liegt im Nordosten von Floridsdorf im Bezirksteil Stammersdorf, an der Stammersdorfer Straße 244–260. Der Friedhof wird im Osten von einem Grenzweg zwischen Wien und Niederösterreich und im Norden von der Stammersdorfer Straße begrenzt. Im Westen grenzt er an den Kleingartenverein Stammersdorf, im Süden an Grünflächen, Einfamilienhäuser und einen Acker. Der historische Ortskern von Stammersdorf befindet sich etwa 2 Kilometer westlich des Friedhofs.

Geschichte

Blick über den Friedhof

Die Stammersdorfer Bevölkerung beerdigte ihre Toten ursprünglich am Kirchhof der Stammersdorfer Pfarrkirche, ab 1833 auf dem neu errichteten Stammersdorfer Ortsfriedhof. Ende des 19. Jahrhunderts gab es Bestrebungen der Gemeinde Floridsdorf sowie einiger Nachbargemeinden, den Floridsdorfer Friedhof aufzulassen und einen neuen Central-Friedhof abseits bewohnten Gebietes anzulegen. 1901 erklärte sich die Gemeinde Stammersdorf bereit, zwei Grundstücke in geeigneter Größe und Lage für 66.772 Kronen zu verkaufen.

Der Floridsdorfer Zentralfriedhof wurde am 27. Mai 1903 geweiht und am 1. Juni 1903 eröffnet. Gleichzeitig wurden die Ortsfriedhöfe von Jedlesee, Floridsdorf und Donaufeld für Belegungen gesperrt. 1907 erfolge eine Umbenennung in Friedhof in Stammersdorf, 1920 in Stammersdorfer Friedhof und schließlich 1925 im Zuge einer Erweiterung des Friedhofsareals in Stammersdorfer Zentralfriedhof.

Krematorium Stammersdorf

Von 1964 bis 1966 wurde in einem Anbau zur Aufbahrungshalle 2 das zweite Wiener Krematorium errichtet. Es sollte damit eine Möglichkeit geschaffen werden, Kremationen auch in dem am linken Donauufer gelegenen und an Bevölkerung wachsenden Teil Wiens durchzuführen, da dies bislang nur in der Feuerhalle Simmering beim Wiener Zentralfriedhof möglich war. Die Aufbahrungshalle wurde umgebaut, damit Trauerfeiern für sowohl Erd- als auch Feuerbestattungen stattfinden konnten. Die Planung erfolgte durch den Architekten Josef Strelec, die Gestaltung durch Erich Boltenstern. Ein Fenster an der Stirnseite des Vorraums wurde vom Maler Hermann Bauch geschaffen, ein großes Stahlkreuz außerhalb der Halle von Walter Schulz. 1981 wurde aus wirtschaftlichen Gründen der Betrieb des Krematoriums eingestellt, lediglich von 1984 bis 1986 wurde er aufgrund eines Umbaus der Feuerhalle Simmering wieder aufgenommen.

Ende der 1980er Jahre wurden die beiden Aufbahrungshallen nach Plänen von Christof Riccabona saniert und umgebaut. Unter anderem wurde die Altarwand in der Aufbahrungshalle 2 mit einem Goldmosaik von Hermann Bauch junior ausgestaltet.

Allgemeines

Der Stammersdorfer Zentralfriedhof wird von der Friedhöfe Wien GmbH verwaltet. Er umfasst eine Fläche von 192.970 m² und beherbergt 23.034 Grabstellen.[1] Damit ist er flächenmäßig der fünftgrößte städtische Friedhof Wiens. Trotz seiner Größe ist er aufgrund der Lage direkt an der Stadtgrenze nur durch den Regionalbus Linie 125 an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen. Der Friedhof verfügt über eine der acht Filialen der Friedhofsgärtnerei der Friedhöfe Wien GmbH. Im östlichen und westlichen Teil des Friedhofs befindet sich je ein Urnenhain.

In einer anderen Abteilung findet man die Heldengräber der Gefallenen der Roten Armee und der verstorbenen sowjetischen Besatzungssoldaten. Belegt wurde dieser beim Urnenfriedhof gelegene Soldatenfriedhof von 1945 bis 1945 mit Gruppen- und Einzelgräbern. Für 105 Todesopfer des Brünner Todesmarsches 1945 wurde in der Gruppe 3 ein Massengrab angelegt.

Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten

Grabmal von Alfred Ebenbauer

Ehrenhalber gewidmete Gräber

Der Stammersdorfer Zentralfriedhof weist fünf ehrenhalber gewidmete Gräber auf.[2]

Name Lebensdaten Tätigkeit
Anton Anderer 1857–1936 Letzter Bürgermeister von Floridsdorf
Alfred Ebenbauer 1945–2007 Germanist und Literaturwissenschaftler
Franz Hoß 1866–1947 Vizebürgermeister von Wien
Johann Pospischil 1883–1934 Opfer des Februaraufstands von 1934
Emil Scholz 1852–1930 Bezirksvorsteher-Stellvertreter

Gräber weiterer Persönlichkeiten

Weitere bedeutende Persönlichkeiten, die am Stammersdorfer Zentralfriedhof begraben sind:

Name Lebensdaten Tätigkeit
Friedrich Beyer 1929–2010 Jazzmusiker
Otmar Emerling 1924–2015 Politiker
Ernst Fiala 1940–2006 Fußballspieler
Karl Friedl 1884–1955 Politiker
Friedrich Gschweidl 1901–1970 Fußballspieler
Rudolf Hiden 1909–1973 Fußballspieler
Viktor Hierländer 1900–1981 Fußballspieler
Egon von Jordan 1902–1978 Schauspieler
Peter Jung 1955–2003 Militärhistoriker und Staatsarchivar
Wanda Kuchwalek 1947–2004 Zuhälterin
Erna Musik 1921–2009 Sozialdemokratin, Holocaust-Überlebende
Ernst Ogris 1967–2017 Fußballspieler
Anton Polaschek 1855–1912 Gymnasialprofessor in Czernowitz und Wien
Johann Riegler 1929–2011 Fußballspieler
Walter Rirsch 1918–1982 Fußballspieler
Hermine Riss 1903–1980 Gerechte unter den Völkern
Ernst Rudelitsch 1940–2007 Miliz-Vizeleutnant
Kurt Schaffer 1928–2013 Volksmusiker[3]
Helmut Schicketanz 1930–1975 Kabarettist
Rudolf Schwaiger 1924–1979 Bildhauer
Hans Seper 1924–2004 Technikhistoriker
Karl Stoiber 1907–1994 Fußballspieler
Toni Strobl 1925–2006 Kabarettist
Karl Stuhlpfarrer 1941–2009 Historiker
Willy Meerwald 1924–2005 Musiker
Karl Wörister 1946–2016 Soziologe
Hilde Zimmermann 1920–2002 Widerstandskämpferin und politische Aktivistin
Rudolf Zöhrer 1911–2000 Fußballspieler

Siehe auch

Literatur

  • Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Falter Verlag, Wien 2004, ISBN 3-85439-335-0.
Commons: Stammersdorfer Zentralfriedhof  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stammersdorfer Zentralfriedhof@1@2Vorlage:Toter Link/www.friedhoefewien.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf den Seiten der Friedhöfe Wien GmbH, abgerufen am 28. Jänner 2009
  2. Friedhöfe Wien GmbH – Ehrenhalber gewidmete Gräber des Stammersdorfer Zentralfriedhofs (PDF; 66 kB), April 2008 (abgerufen am 28. Jänner 2009)
  3. Bekanntmachung des Begräbnisses (Memento des Originals vom 29. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/helga.schenk.or.at

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Aufbahrungshalle 2 auf dem Stammersdorfer Zentralfriedhof, ab 1966 Standort des bis 2002 vollständig rückgebauten Krematoriums Eigenes Werk GuentherZ
CC BY 3.0
Datei:GuentherZ 2012-07-14 0056 Wien21 Stammersdorfer Zentralfriedhof Halle2.jpg
Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. Own illustration, 2007 Arne Nordmann ( norro )
Public domain
Datei:Pictogram voting info.svg
Stammersdorfer Zentralfriedhof, ehrenhalber gewidmetes Grab von Alfred Ebenbauer, Germanist und Literaturwissenschaftler Eigenes Werk Michael Kranewitter, Vienna
CC BY 2.5
Datei:Stammersdorfer Zentralfriedhof - Alfred Ebenbauer.jpg
Stammersdorfer Zentralfriedhof, Aufbahrungshalle Eigenes Werk Michael Kranewitter, Vienna
CC BY 2.5
Datei:Stammersdorfer Zentralfriedhof - Aufbahrungshalle.jpg
Aufbahrungshalle 2 auf dem Stammersdorfer Zentralfriedhof, ab 1966 Standort des bis 2002 vollständig rückgebauten Krematoriums Eigenes Werk Michael Kranewitter, Vienna
CC BY 2.5
Datei:Stammersdorfer Zentralfriedhof - Aufbahrungshalle 2.jpg
Stammersdorfer Zentralfriedhof, Teil des Urnenfriedhofs Eigenes Werk Michael Kranewitter, Vienna
CC BY 2.5
Datei:Stammersdorfer Zentralfriedhof - Urnenfriedhof.jpg
Stammersdorfer Zentralfriedhof, Verwaltungsgebäude Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 21027 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) Eigenes Werk Michael Kranewitter, Vienna
CC BY 2.5
Datei:Stammersdorfer Zentralfriedhof - Verwaltung.jpg
Stammersdorfer Zentralfriedhof, Überblick Eigenes Werk Michael Kranewitter, Vienna
CC BY 2.5
Datei:Stammersdorfer Zentralfriedhof - Überblick.jpg