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vom 19.11.2013, aktuelle Version,

Strahlen-Breitsame

Strahlen-Breitsame

Strahlen-Breitsame, Dolden mit Blüten und Früchten

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Strahldolde (Orlaya)
Art: Strahlen-Breitsame
Wissenschaftlicher Name
Orlaya grandiflora
(L.) Hoffm.

Der Strahlen-Breitsame (Orlaya grandiflora, Syn.: Caucalis grandiflora), auch Groß-Strahldolde, Großblütige Strahldolde und Großblütiger Breitsame genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) gehört. In Deutschland kommt die ursprünglich im Mittelmeergebiet verbreitete Art nur vereinzelt vor, in Österreich selten bis sehr selten.

Beschreibung

Der Strahlen-Breitsame ist eine aufrechte, meist stark verzweigte, einjährige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 10 und 30 (gelegentlich bis 70) cm erreicht. Die Laubblätter sind zwei- bis dreifach gefiedert.

Die äußeren Kronblätter der am Rand gelegenen Blüten sind auffällig gegenüber den Kronblättern der inneren Blüten vergrößert und tief zweilappig. Die Blütenstände in Form einer Dolde sind fünf- bis zwölfstrahlig und erscheinen meist im Juni und Juli. Die Früchte sind eiförmig, 6 bis 8 mm lang und dicht mit etwa 3 mm langen Stacheln besetzt, was der Ausbreitung durch Tiere dient (Epichorie).

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[1]

Verbreitung und Ökologie

Die ursprünglich im Mittelmeergebiet verbreitete Art ist als Archäophyt erst durch den Menschen auch ins zentrale Mitteleuropa gelangt. Dort war sie in den vergangenen Jahrhunderten gebietsweise häufig in Äckern, Weinbergen, Ödland und Trockenwiesen auf kalkhaltigen, eher trockenen Böden zu finden.

Die Vorkommen in Deutschland sind vielfach erloschen und der Strahlen-Breitsame ist derzeit nur noch in Thüringen und vereinzelt zwischen Main und Donau nachgewiesen. Eine größere Anzahl der Pflanzen findet sich in Heidenheim an der Brenz unterhalb des dortigen Schloss Hellenstein und ist unter dem Namen "Heidenheimer Schlossblume" bekannt.[2] In der gesamtdeutschen Roten Liste gefährdeter Gefäßpflanzen wie auch in den Roten Listen für Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen wird er daher als vom Aussterben bedroht geführt.[3]

In Österreich tritt die Groß-Strahldolde selten bis sehr selten in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, dem Burgenland, Kärnten (bei der Burgruine Federaun) und in Tirol (bei Innsbruck und Landeck) auf der collinen bis submontanen Höhenstufe auf. Die Vorkommen konzentrieren sich dabei auf das pannonische Gebiet. Die Art gilt als stark gefährdet, in den Kärntner Becken- und Tallandschaften und im Vorland nördlich der Alpen als vom Aussterben bedroht.[4]

Bilder

Quellen

Literatur

  • Martin Hanf: Farbatlas Feldflora. Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-4074-8.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 4: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae): Haloragaceae bis Apiaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1992, ISBN 3-8001-3315-6, S. 254–255.

Einzelnachweise

  1. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 704.
  2. Silja Kummer Ein bedrohtes Kleinod: Orlaya grandiflora, das Heidenheimer Edelweiß. Gesellschaft der Straudenfreunde, Regionalgruppe Ostalb/Donau.
  3. Strahlen-Breitsame. In: FloraWeb.de., Zugriff am 5. Juli 2012.
  4. Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3. verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
  Commons: Strahlen-Breitsame  – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien