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vom 12.11.2021, aktuelle Version,

Tulbing

Marktgemeinde
Tulbing
Wappen Österreichkarte
Tulbing (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Tulln
Kfz-Kennzeichen: TU
Fläche: 18,40 km²
Koordinaten: 48° 17′ N, 16° 7′ O
Höhe: 206 m ü. A.
Einwohner: 3.191 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 173 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3434
Vorwahl: 02273
Gemeindekennziffer: 3 21 34
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 1
3434 Tulbing
Website: www.tulbing.at
Politik
Bürgermeister: Thomas Buder (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
14
4
1
1
1
14  4  1  1  1 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Tulbing im Bezirk Tulln
Lage der Gemeinde Tulbing im Bezirk Tulln (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Ortskern von Tulbing mit der Pfarrkirche (links) und dem markanten Getreidespeicher der Herzig-Mühle
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Tulbing ist eine Marktgemeinde mit 3191 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Tulln in Niederösterreich.

Geografie

Tulbing liegt im Bundesland Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 18,36 Quadratkilometer, davon sind 38,61 Prozent bewaldet.

Tulbing erstreckt sich vom nördlichen Abhang des Wienerwaldes bis ins Tullnerfeld. Verkehrsmäßig ist die Gemeinde über Wien West/Mauerbach oder über Wien/Heiligenstadt und Klosterneuburg gut erreichbar.

Die Bezirkshauptstadt Tulln an der Donau liegt in ca. 6 km Entfernung. Von Tulln aus besteht eine sehr gute Eisenbahnverbindung nach Wien. Tulbing hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer ländlichen Gemeinde zu einer begehrten Wohngemeinde im Wiener Umland entwickelt.

Charakteristisch für die Gemeinde sind Weinbau, Sonnenblumen und die Bezeichnung als „Fragnerlandl“. Nach Aufzeichnungen im Bistum Passau wurde der Tulbinger Wein zur Lieferung an den päpstlichen Hof in Rom ausgewählt.

Ein großer Speicherturm für Getreide eines lokalen Unternehmens ist von Weitem her sichtbar und prägt das Ortsbild von Tulbing.

Im Gemeindegebiet entspringt der Mauerbach.[1] Durch den Ort fließt der Altbach,[2] der unterhalb von Tulbing im Tullnerfeld zum Hauptgraben wird und über den Altarm Bie in die Donau mündet. Von Südosten münden die Wienerwaldbäche Rachlbach / Weingraben (Wilfersdorf), Halterbach / Jammerbach (Katzelsdorf) und Tulbinger Bach (Tulbing) in den Altbach.[3]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[4]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Chorherrn, Katzelsdorf an der Zeil, Katzelsdorf im Dorf, Tulbing und Wilfersdorf.

Nachbargemeinden

Tulln an der Donau
Sieghartskirchen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Königstetten
Gablitz (PL) Mauerbach (PL)

Geschichte

Schlossberg Tulbing, 3. Landesaufnahme um 1872

Im Jahre 1109 wurde erstmals der Name Tulpingun urkundlich erwähnt. Die Burg Tulbing befand sich auf einer Anhöhe 100 m südöstlich der Pfarrkirche. Der Burghügel wurde westlich und südlich von einem Graben begrenzt, südwestlich könnte noch ein weiterer vorgelagerter Graben in Frage kommen. Nördlich setzt sich das Gelände bis zur Kirche fort, östlich ist das Areal durch einen markanten Straßengraben begrenzt. Das Zentrum des Schlossbergs wird von einem etwa 60 mal 60 m großen Plateau bekrönt, auf dem sich heute mehrere Häuser befinden.

Durch die Erste Wiener Türkenbelagerung 1529 wurde der Ort Tulbing verwüstet. Auch die Zweite Wiener Türkenbelagerung 1683 richtete großen Schaden, vor allem an den Kirchen der Pfarrgemeinden an.

Die Tulbinger Burg wurde durch das Erdbeben von Neulengbach 1590 zerstört.

Einwohnerentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Tulbing
Leopold-Figl-Warte

Bauwerke

BW
  • Schloss Tulbing: Zurückgehend auf das Jahr 1109. Ab 1683 bauliche Veränderungen. Beherbergt heute ein Reitsportzentrum und ein Café-Restaurant.
  • Katholische Pfarrkirche Tulbing hl. Mauritius: Die große Pfarrkirche befindet sich im Südosten des Ortes und ist vom Friedhof und einer Umfassungsmauer umgeben. Sie wurde erhöht auf einer Erhebung 1489 als eine dreichörige gotische Wehrkirche errichtet und von 1700 bis 1702 barockisiert. Bemerkenswert ist der Hochaltar von 1760 mit einem Bild von Josef von Mölk von 1788. Die Kirchenstiege säumen fünf mehrfigurige barocke Skulpturengruppen aus dem Jahr 1735.
  • Katholische Pfarrkirche Chorherrn hl. Ägidius
  • Leopold-Figl-Warte: Der Aussichtsturm, 1966/1967 nach Plänen von Architekt Clemens Holzmeister erbaut, befindet sich auf dem 494 Meter hohen Tulbinger Kogel.

Regelmäßige Veranstaltungen

Jeden Herbst findet ein Wandertag der Volksschule mit anschließendem Bauernmarkt statt. Außerdem werden zu Muttertag und Weihnachten Aufführungen der Volksschule im Veranstaltungszentrum (VAZ) dargeboten.

Die Feuerwehren der Gemeinde veranstalten in den Sommermonaten alljährlich Feuerwehrfeste. Während die FF Katzelsdorf am ersten Wochenende im Juli ihr Fest ausrichtet, kann man jene der Feuerwehren Wilfersdorf und Tulbing Ende Juli bzw. Mitte August besuchen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 105, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 46. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1135. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,97 Prozent.

In der Gemeinde werden folgende Einrichtungen angeboten:

  • 2 Kindergärten mit insgesamt 6 Gruppen und 7-klassige Volksschule im Ort
  • Röm.-kath. Pfarrkirchen in Tulbing und Chorherrn
  • 4 Freiwillige Feuerwehren mit rund 130 aktiven Mitgliedern
  • Sportplatz
  • Öffentliche Wasserversorgung im gesamten Gemeindegebiet
  • Abwasserentsorgungsanlage seit 2006 fertiggestellt, 100 % der Haushalte sind derzeit an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen
  • Verbandskläranlage in der Nachbargemeinde Königstetten
  • Straßennetz: Infolge der offenen Siedlungsentwicklung der vergangenen drei Jahrzehnte sehr weitläufiges Gemeindestraßennetz (130 Straßen, ca. 41 km)

In den Ortschaften gibt es auch zahlreiche Heurigen-Betriebe, die zum Teil ganzjährig geöffnet haben.[6]

Politik

BW

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 6 SPÖ und 3 FPÖ.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 5 SPÖ, 2 FPÖ und 1 LIF.[7]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 6 SPÖ, 2 FPÖ und 1 BF–Bürgerforum.[8]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 7 SPÖ und 1 BF–Bürgerforum.[9]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 4 SPÖ, 2 BF–Bürgerforum und 1 FPÖ.[10]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 4 SPÖ, 2 BF–Bürgerforum und 1 FPÖ.[11]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 4 SPÖ, 1 NEOS, 1 BF–Bürgerforum und 1 FPÖ.[12]

Bürgermeister

  • 1965–1995 Karl Mocker
  • 1995–2014 Eduard Eckerl (ÖVP)[13]
  • seit 2014 Thomas Buder (ÖVP)[14]

Wappen

Die Markterhebung der Gemeinde Tulbing erfolgte durch Landeshauptmann Erwin Pröll am 14. Juli 1996.

Blasonierung des Tulbinger Marktwappens: „Ein schräglinks geteilter Schild, oben in Gold ein rotes Mauritiuskreuz, unten in Grün eine goldene Sonnenblume“.

Der hl. Mauritius ist der Patron der Tulbinger Kirche. Die Sonnenblume symbolisiert den Wandel der Landwirtschaft zu alternativen Kulturen. Die schräge Teilung deutet den Abhang des Wienerwaldes an.[13]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Sepp Brauneis: Chronik der Gemeinde Tulbing. Gemeinde Tulbing, Tulbing 1987.
  • Stephan Geiblinger: Geschichte der Pfarrgemeinde und Schulgemeinde Tulbing, umfassend die Dörfer Tulbing mit Tulbing am Kogel und Katzelsdorf. Selbstverlag, Tulbing 1933.
  • Maria Stögermayer: Tulbing. Studien zu einer Ortsgeschichte in der Neuzeit. Dissertation, Universität Wien 1991.
Commons: Tulbing  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Alexander Streitberger: Historische morphologische Veränderungen der nördlichen Wiener Donauzubringer 1663/83–2010. Masterarbeit. Universität für Bodenkultur Wien, Wien 2016, S. 54 (boku.ac.at [PDF; abgerufen am 3. Januar 2020]).
  2. Franz Xaver Schweickhardt: Die Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, Viertel unter dem Manhartsberg, 8./9. Band, S. 25f; Wien 1835 (Online)
  3. Reinhard Wimmer, Otto Moog: Flussordnungszahlen österreichischer Fließgewässer. Umweltbundesamt, Wien, 1994. S. 265.
  4. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  5. Heinrich Weigl, Roswitha Seidelmann, Karl Lechner: Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich. Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien, 1964–1965
  6. Heurigenkalender Tulbing. Abgerufen am 19. Januar 2014.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Tulbing. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 3. Februar 2020.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Tulbing. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 3. Februar 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Tulbing. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 3. Februar 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Tulbing. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 3. Februar 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Tulbing. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 3. Februar 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Tulbing. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 3. Februar 2020.
  13. 1 2 Chronik. Gemeinde Tulbing, abgerufen am 12. November 2021 (österreichisches Deutsch).
  14. Bürgermeister. Gemeinde Tulbing, abgerufen am 12. November 2021 (österreichisches Deutsch).