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vom 13.03.2020, aktuelle Version,

Ulrich Wehling

Ulrich Wehling

Wehling (Mitte) bei der Rückkehr von Olympia 1972

Nation Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR
Deutschland  Deutschland
Geburtstag 8. Juli 1952
Geburtsort Halle (Saale), DDR
Größe 183 cm
Gewicht 79 kg
Beruf Diplom-Sportlehrer
Karriere
Verein SC Traktor Oberwiesenthal
Status zurückgetreten
Karriereende 1980
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 3 × 0 × 0 ×
WM-Medaillen 1 × 0 × 1 ×
JWM-Medaillen 1 × 0 × 0 ×
 Olympische Winterspiele
Gold 1972 Sapporo Einzel
Gold 1976 Innsbruck Einzel
Gold 1980 Lake Placid Einzel
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Gold 1974 Falun Einzel
Bronze 1978 Lahti Einzel
 Nordische Junioren-Ski-WM
Gold 1971 Nesselwang Einzel
 

Ulrich Wehling (* 8. Juli 1952 in Halle (Saale)) ist ein ehemaliger für die DDR startender Skisportler in der Nordischen Kombination und deutscher Sportfunktionär.

Werdegang

Wehling, der Sohn eines Juristen und einer Apothekerin, absolvierte die Kinder- und Jugendsportschule in Oberwiesenthal 1972 mit dem Abitur. Nach dem Junioreneuropameistertitel 1971 war er der dominierende Skisportler in der Nordischen Kombination der 1970er Jahre. Wehling, der für den SC Traktor Oberwiesenthal startete, gelangen in der Nordischen Kombination drei Olympiasiege in Folge (Sapporo 1972, Innsbruck 1976 und Lake Placid 1980). Damit ist er bis heute der erfolgreichste Nordische Kombinierer. Daneben war er 1974 Weltmeister und 1978 Bronzemedaillengewinner der Weltmeisterschaft in dieser Sportart. Beim Holmenkollen Skifestival in Oslo konnte er drei Mal (1975–1977) gewinnen; 1976 wurde er mit der Holmenkollen-Medaille geehrt.

Ulrich Wehling absolvierte ein Studium zum Diplom-Sportlehrer an der Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport (DHfK) in Leipzig. Nach seinem Rücktritt vom Leistungssport arbeitete er zunächst 1980/81 als Mitarbeiter am Wissenschaftlichen Zentrum des Deutschen Skiläuferverbandes (DSLV) in Leipzig. Von 1982 bis 1990 war er stellvertretender Generalsekretär und 1990 Präsident bzw. Generalsekretär des DSLV der DDR. Weiterhin war Wehling von 1981 bis 1990 Mitglied und 1990 Vizepräsident des NOK der DDR. Von 1976 bis 1981 war Wehling Mitglied des Zentralrates der FDJ und bis 1990 auch Mitglied der SED.

Nach einer Tätigkeit von 1990 bis 1992 als Koordinator des Deutschen Skiverbands in den neuen Bundesländern war er von 1992 bis 2012 Sportlicher Direktor oder Renndirektor des Internationalen Skiverbandes FIS im Komitee für die Nordische Kombination. Am 1. Dezember 2016 wurde Wehling neuer Geschäftsführer des Thüringer Skiverbandes[1], der ihn am 21. November 2018 in den Ruhestand verabschiedete.[2]

Ulrich Wehling ist seit 1976 mit der ehemaligen Rennrodlerin Eva-Maria Wernicke verheiratet und hat mit ihr zwei Töchter. Er lebte in Oberhofen am Thunersee (Schweiz) bevor er in Berlin heimisch wurde.

Anlässlich der 475-Jahr-Feier wurde er 2002 zum Ehrenbürger von Oberwiesenthal ernannt.[3] In der DDR wurde er mehrmals mit dem Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet. 1980 erhielt er diesen Orden in Gold.[4]

Doping in der DDR

Wehling war als Verantwortlicher für den Leistungssport in das staatlich verordnete Doping im DDR-Sport eingebunden, indem er Repressionen gegen Trainer und Sportler mittrug, die sich weigerten, Dopingmittel zu verabreichen beziehungsweise einzunehmen. Im DSV war er 1992 wegen der öffentlichen Dopingvorwürfe nicht mehr zu halten.[5]

Stasi-IM

Wehling war willentlich und wissentlich als inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit unter dem Decknamen “Springer” tätig und hat über Personen informiert.[6] Wehling bestreitet dies.[5]

Größte Erfolge

Literatur

Commons: Ulrich Wehling  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kritik am neuen Chef mit Dopingvergangenheit. In: deutschlandfunk.de. 24. Oktober 2016, archiviert vom Original am 25. Oktober 2016; abgerufen am 7. Januar 2017.
  2. Ulrich Wehling in den verdienten Ruhestand verabschiedet. In: Homepage. Thüringer Skiverband e. V., 30. November 2018, abgerufen am 1. Dezember 2018.
  3. Ehrenbürger. In: oberwiesenthal.de. Archiviert vom Original am 9. April 2018; abgerufen am 7. Januar 2017.
  4. Neues Deutschland, 22. April 1980, S. 2.
  5. 1 2 Die Olympiabewerbung München 2018 und die dunklen Schatten der Vergangenheit Stasi- und Dopingbelastete Altkader im deutschen Wintersport, Deutschlandfunk, 30. Januar 2011.
  6. STASI: Geheimtreff in der Villa. In: Der Spiegel. Nr. 10, 2007 (online).