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vom 27.11.2018, aktuelle Version,

Ulrike Aspöck

Ulrike Aspöck (geborene Pirklbauer; * 12. Juli 1941 in Linz) ist eine österreichische Entomologin.[1]

Leben

Ulrike Pirklbauer ist das erste von drei Kindern des Ingenieurs Johann Pirklbauer (1915–2003) und seiner Frau Rosa (* 1919) geborene Hofer.[1] Durch die Teilnahme an den kommunistischen Streiks 1950 wurde der Vater fristlos entlassen und verlor auch seine Dienstwohnung. Die Familie wechselte in der folgenden Zeit häufig den Wohnort, lebte in St. Pölten, Obermühl, Windischgarsten, Leoben, Oberau und blieb dann schließlich in Windischgarsten.[1] Ihre Matura legte Ulrike Pirklbauer 1960 am Bundesrealgymnasium Leoben ab. Seit dem Wintersemester 1960/61 studierte sie Biologie an der Universität Innsbruck.[1] Ihre akademischen Lehrer waren der Limnologe und Phylogenetiker Otto Steinböck (1893–1969), der Ökologe und Entomologe Heinz Janetschek (1913–1997), der Ökotoxikologe Hannes an der Lan (1909–1982), sowie die Botaniker Arthur Pisek (1893–1975), Helmut Gams und Walter Larcher.[1] Weitere Studienorte waren München und Wien.

Ulrike Pirklbauer heiratete am 16. November 1963 ihren Kommilitonen Horst Aspöck,[1] der 1964 ein Insekt nach ihr benannte.[2] Ihr einziger Sohn Christoph (* 1965) ist Mediziner und leitet das Institut für Hygiene und Mikrobiologie am Universitätsklinikum St. Pölten.[3][4]

1969 erschien ihre Dissertationsschrift[5] und 1975 wurde Ulrike Aspöck an der Universität Wien zum Dr. phil. promoviert.[6] 1986 wurde sie am Naturhistorischen Museum Wien die Nachfolgerin von Alfred Kaltenbach, dem Kurator für die Insektengruppen Orthoptera, Hemiptera und Neuropterida. 1995 habilitierte sich Ulrike Aspöck und wurde 2001 auf Vorschlag von Hannes F. Paulus zum tit. ao. Universitätsprofessor ernannt. Im Dezember 2006 ging sie in Pension.

Ulrike Aspöck ist weltweit bekannt für ihre Arbeiten zur Entomologie, die sie hauptsächlich zusammen mit ihrem Ehemann Horst veröffentlicht. Hierzu zählen Arbeiten zur Taxonomie und Biologie von Netzflüglerartigen (Neuropteroida), insbesondere Kamelhalsfliegen (Raphidioptera) und Großflüglern (Megaloptera), sowie Arbeiten zur Tiergeographie und zur Geschichte der Entomologie.[3] 1995 erhielten Ulrike und Horst Aspöck für ihre entomologischen Arbeiten die Meigen-Medaille der Deutschen Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie.

Werke (Auswahl)

  • Horst Aspöck, Ulrike Aspöck, Herbert Hölzel: Die Neuropteren Europas: eine zusammenfassende Darstellung der Systematik, Ökologie und Chorologie der Neuropteroidea (Megaloptera, Raphidioptera, Planipennia) Europas. Goecke und Evers, Krefeld 1980, ISBN 3-87263-028-8.
  • Horst Aspöck, Ulrike Aspöck: Neuropterida (Neuropteroidea, Neuroptera sensu lato), Ordnungen 2830. In: Holger Heinrich Dathe (Hrsg.): 5. Teil: Insecta. In: Lehrbuch der Speziellen Zoologie. (begründet von Alfred Kaestner). Zweite Auflage. Band I: Wirbellose Tiere. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2003, ISBN 3-8274-0930-6, S. 540–884 und 887–892.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 Horst Aspöck: Ulrike Aspöck zum 70. Geburtstag: ein wissenschaftshistorischer Blumenstrauß. In: Entomologica Austriaca. 19, 2012, S. 101–260.
  2. Horst Aspöck: ‘Raphidia ulrikae’ nov. spec., ein neues Neuropteron aus Mitteleuropa. In: Entomologische Berichten, Amsterdam. 24, 1964, S. 151–153.
  3. 1 2 Korad Thaler: Univ.-Prof. Dr. Horst Aspöck - 65 Jahre. In: Denisia. 13, 2004, S. 15–21.
  4. Institut für Hygiene und Mikrobiologie (abgerufen am 20. Jänner 2018)
  5. Ulrike Aspöck: Die Raphidiopteren der Nearktis (Insecta: Neuropteroidea). Dissertation. Universität Wien 1969.
  6. Univ.-Prof. Dr. Ulrike Aspöck auf den Seiten des Naturhistorischen Museums Wien (abgerufen am 20. Jänner 2018)