Verkehrsverbund Tirol
Verkehrsverbund Tirol GesmbH | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1995 |
Sitz | Innsbruck, Österreich |
Leitung | Alexander Jug[1] |
Mitarbeiterzahl | 50 (Stand: Juni 2019) |
Umsatz | 52.475.977 Euro (Jahr 2017) |
Branche | Verkehrsverbund |
Website | www.vvt.at |
Der Verkehrsverbund Tirol (VVT) ist ein Öffentliches Unternehmen mit Sitz in Innsbruck und wurde 1995 gegründet. Geschäftszweck ist die Planung, Koordination, Finanzierung und Bestellung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Tirol.
Geschichte
Der VVT wurde am 1. April 1995 als Teil des Amtes der Tiroler Landesregierung, Sachgebiet Verkehrsplanung gegründet.[2] Im Frühjahr 2000 wurde der VVT in die eigenständige Verkehrsverbund Tirol GesmbH ausgegliedert, um den Anforderungen des ÖPNRV-Gesetzes (Öffentliches Personennah- und Regionalverkehrsgesetz 1999) gerecht zu werden. Eigentümer ist zu 100 % das Land Tirol.
Im Januar 2018 wurde mit den Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH die Mobilitätsservice Tirol GmbH gegründet, um Projekte gemeinsam umsetzen zu können. Ein Beispiel dafür ist der im März 2019 gelaunchte Ticketshop.[3]
Leistungsspektrum (Stand Frühjahr 2019)
- 200 Linien im Verbund inkl. Orts- und Stadtverkehr
- 650 Busse pro Tag gesamt im Einsatz
- 5.000 Kurse pro Tag
- 6.600 Haltestellen
- 38 Talent S-Bahn-Garnituren
- 6 S-Bahn-Linien
- 5 Rex-Linien
- 2 Fernverkehrsgarnituren
- 5 Nahverkehrsgarnituren
- 29 Regiobussysteme in den Regionen (Bsp. Arlberg)
- 12 Nightliner
- 10 Regiotax Systeme
- 3 Regioexpress Systeme (inkl. Ski-Schnellbus Ötztal saisonal)
- 2 Anrufsammeltaxis (Defreggental, Hochpustertal)
- 144 Dynamische Fahrgast-Informationssysteme
- 36 direkt vom VVT beauftragte Verkehrsunternehmen
Service (Stand Frühjahr 2019)
- 53.000 persönliche Besuche im KundInnencenter jährlich
- 18.000 telefonische Anfragen im KundInnencenter jährlich
- 10.000 digitale Anfragen im KundInnencenter pro Jahr
- 17 Mio. Fahrplanabfragen im Jahr 2018, davon 14 Mio. über die SmartRide App
- 110 individualisierte Fahrplanfolder jährlich in einer Auflage von 1,3 Mio. Stück
Tarifsystem
Am 1. November 2001 wurde flächendeckend der Zonentarif eingeführt, welcher das Gebiet in sechseckige Tarifzonen („Waben“) einteilt.[4] Das ist eine einheitliche Gestaltung des Tarifes im Verbundraum und ermöglicht, eine Fahrkarte für mehrere Verkehrsunternehmen zu lösen.
Für Studierende wurde ab 2011 erstmals ein vergünstigtes Semester-Ticket angeboten.[5] Das Angebot wurde jeweils in den Jahren 2014 und 2017 vergünstigt/ausgeweitet.[6][7][8]
Seit dem Jahr 2012 werden Senioren-Jahrestickets für das VVT-Netz angeboten.[9][10]
Für die Erweiterung der Schülerfreifahrt wird seit 2013 ein Tirol-weit gültiges Ticket angeboten („SchulPlus-, LehrPlus-Ticket“).[11][12]
Mit Juni 2017 wurde im Zuge der ersten Stufe der Tarifreform des VVT das tirolweite Jahres-Ticket (Juni 2017 bis März 2019 für 490 Euro) eingeführt. Zusätzlich gibt es auch Jahres-Tickets für einzelne Regionen und Städte.[13][14] Nach dem ersten halben Jahr nach Einführung der neuen Tickets konnte der VVT fast 115.000 StammkundInnen benennen (Im Juni waren es noch 92.000). Die Tarifreform gewann den VCÖ-Mobilitätspreis 2017 der Kategorie Öffentlicher Verkehr und wurde für den Österreichischen Klimaschutzpreis 2017 des BMLFUW nominiert.[15][16]
Seit April 2019 gibt es mit der zweiten Stufe der Tarifreform einen linearen Tarif und eine neue Ticketstruktur, wie zum Beispiel anstelle der streckenbezogenen Wochen- und Monats-Tickets, gibt es seit April 2019 Tickets für ganz Tirol oder eine Region. Die Tickets wurden somit an das Erfolgsmodell der Jahres-Tickets angepasst.[17]
Kundenstatistik (Stand Frühjahr 2019)
- Weit über 70 Millionen zurückgelegte Kundenwege
- 47.000 Jahres-Fahrkarten (ein Ticket für Bus, Bahn und Tram)
- 58.000 Schul-, SchulPlus/Lehr-, LehrPlus-Tickets für Schüler und Lehrlinge
- 29.000 SeniorInnen-Tickets – ein ganzes Jahr lang mit allen Öffis durch ganz Tirol
- 12.000 Semester-Tickets, davon ca. 2.000 in Innsbruck und ca. 10.000 in der Region
Fahrpläne
Die Abstimmung der Fahrpläne einzelner Verkehrsunternehmen erfolgt nach dem System integrierter Taktverkehre. Die Fahrplangestaltung wird in den Verkehrsspitzenzeiten zudem auf die Interessenlagen bestimmter Nutzergruppen (Pendler, Schüler) abgestimmt.
Regiobus – Ausbau regionaler Verkehrskonzepte
Unter dem Begriff Regiobus werden regionale ÖPNV-Konzepte mit Regionalbussen umgesetzt. Im Jahr 2002 wurden die ersten Regiobuskonzepte mit Villgraten, Achensee, Hall, dem Arlberg und der Zugspitzarena umgesetzt.[18] Dabei tritt der VVT als koordinierende Organisationseinheit und vertraglicher Partner zwischen den Verkehrsunternehmen und den finanzierenden Partnern auf. Die Maßnahmen erstrecken sich auf den Ausbau der Fahrpläne, die Bestellung neuen Wagenmaterials (Gelbes Design der Busse; im Jahr 2002 wurden Buszuganhänger für Linien im Inntal eingeführt, welche eine wirtschaftlich sparsame Abwicklung des hohen Fahrgastaufkommens zu Stoßzeiten ermöglichen) und die Modernisierung der Infrastruktur (in Bereichen Haltestellen, Fahrgastinformation und Fahrzeitbeschleunigung). Laut VVT wird auf Zuverlässigkeit (langfristig vertraglich gesicherte Finanzierung), Regionalität (Abstimmung mit regionalen Akteuren) und Innovation (Erweiterung des bestehenden Angebotes) geachtet.[19][20]
Infrastrukturelle Aufgaben
Zum Aufgabenbereich zählen diverse infrastrukturelle Projekte: Mit dem Ausbau einer dynamischen Fahrgastinformation werden Echtzeit-Fahrplaninformationen an stark frequentierten Haltestellen mittels LED-Anzeigen bereitgestellt. Tirolweit sollen Haltestellen nach einem einheitlichen System errichtet werden. Mit der Einführung von ÖPNV-Bevorrechtigung sollen kürzere Wartezeiten für ÖPNV-Fahrzeuge bei Ampeln erreicht werden.
Weitere Projekte des VVT sind die Errichtung von Park-and-Ride- und Bike-and-ride-Anlagen sowie der Aufbau von neuen modernen Busterminals an Bahnhöfen.
Gebiet
Das Verbundgebiet umfasst das gesamte Bundesland Tirol (Nord- und Osttirol) sowie einzelne grenzüberschreitende Strecken, beispielsweise:
Einzelnachweise
- ↑ https://www.tirol.gv.at/presse/meldungen/meldung/artikel/aktuelles-aus-der-regierungssitzung-13/
- ↑ Land Tirol (Hrsg.): Verkehr in Tirol 2000. Innsbruck (tirol.gv.at [PDF]).
- ↑ VVT Tarifreform Stufe 2 per 1.4. – Neuer VVT & … Abgerufen am 19. Juni 2019.
- ↑ VVT (Hrsg.): Zonenplan Tirol. Dezember 2015 (vvt.at [PDF]).
- ↑ Neues VVT-Ticket für alle Studierende. (Nicht mehr online verfügbar.) VVT, 25. August 2011, archiviert vom Original am 11. Juli 2017; abgerufen am 3. Juli 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ab Herbst fahren Studierende preiswerter mit Bus und Bahn. Amt der Tiroler Landesregierung, 16. August 2014, abgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ Neue Semestertickets um 180 Euro für ganz Tirol. Amt der Tiroler Landesregierung, 16. März 2017, abgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ StudentInnen. Verkehrsverbund Tirol, archiviert vom Original; abgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ Senioren-Jahresticket um 240 Euro. In: tirol.ORF.at. 17. Dezember 2012, abgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ Jahres-Ticket SeniorIn. Verkehrsverbund Tirol, archiviert vom Original; abgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ So erhalten Schüler das neue Öffi-Ticket. In: tirol.ORF.at. 25. Juli 2013, abgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ SL-Ticket. Verkehrsverbund Tirol, archiviert vom Original; abgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ Amt der Tiroler Landesregierung: Bahn frei für die Öffi-Tarifreform. 31. Januar 2017, abgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ Tarifreform 2017. Verkehrsverbund Tirol, archiviert vom Original; abgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ VCÖ-Mobilitätspreis Österreich für Touristische Mobilitätszentrale Kärnten. Verkehrsclub Österreich, 19. September 2017, abgerufen am 8. Oktober 2017.
- ↑ Tarifreform des Landes Tirol. In: klimaschutzpreis.at. Abgerufen am 8. Oktober 2017.
- ↑ VVT Tarifreform. Abgerufen am 19. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Geschichte. Verkehrsverbund Tirol, archiviert vom Original am 5. April 2014; abgerufen am 7. Januar 2017.
- ↑ Aufgaben & Ziele. (Nicht mehr online verfügbar.) Verkehrsverbund Tirol, archiviert vom Original am 6. Januar 2017; abgerufen am 6. Januar 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Land Tirol (Hrsg.): Verkehr in Tirol 2003. Innsbruck Mai 2004, S. 64–67 (tirol.gv.at [PDF]).
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Innsbrucker Busbahnhof beim Hauptbahnhof Innsbruck | Eigenes Werk | Hermann Hammer ( User:Haneburger ) | Datei:Innsbruck Busbahnhof.jpg | |
Karte der Verkehrsverbünde und Tarifverbünde Österreich | Eigenes Werk | Maximilian Dörrbecker ( Chumwa ) | Datei:Karte der Verkehrsverbünde und Tarifverbünde in Österreich.png | |
Logo Verkehrsverbund Tirol | Eigenes Werk File:Logo VVT Text.svg http://www.vvt.at/page.cfm?vpath=landing/tarifreform-2017 | Simon Legner ( User:simon04 ) | Datei:Logo VVT 2017.svg | |
Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. | Own illustration, 2007 | Arne Nordmann ( norro ) | Datei:Pictogram voting info.svg | |
Postbusparkplatz Oberperfuss | Eigenes Werk | Simon Legner ( User:simon04 ) | Datei:Postbusparkplatz Oberperfuss (IMG 20231014 104220).jpg | |
Abfahrtsmonitor des VVT am Hauptbahnhof Innsbruck, Steig E | Eigenes Werk | Simon Legner ( User:simon04 ) | Datei:VVT Abfahrtsmonitor Hauptbahnhof Innsbruck.jpg | |
VVT Dorfbus 409T Regiotax in Omes (Axams) | Eigenes Werk | Simon Legner ( User:simon04 ) | Datei:VVT Dorfbus 409T Regiotax (IMG 20230224 170111).jpg | |
Fahrschein für Linienbus Verkehrsverbund Tirol (7,50 €) | Eigener Scan | Verkehrsverbund Tirol | Datei:Verkehrsverbund Tirol — Busfahrkarte 2019.jpg | |
ÖBB 4024 057 im cityJet-Design als VVT-Regiozug | Eigenes Werk | Simon Legner ( User:simon04 ) | Datei:ÖBB 4024 057 (DSC06788).jpg |