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vom 31.12.2019, aktuelle Version,

Vienna Symphonic Library

Vienna Symphonic Library

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 2000
Sitz Wien
Leitung Herbert Tucmandl (CEO)
Mitarbeiterzahl 30[1]
Branche Software
Website www.vsl.co.at

Die Vienna Symphonic Library (engl. für Wiener Symphonische Bibliothek) ist ein in Wien gegründetes Unternehmen mit dem Ziel, orchestrale Musik, ihre Instrumente und Aufführungssäle möglichst originalgetreu für den Einsatz in Personal Computern aufzubereiten. Dazu sampeln Tontechniker einzelne Instrumente und Instrumentengruppe (auch einzelne Singstimmen und Chöre) und bereiteten sie PC-gerecht auf. Mit Hilfe einer eigens entwickelten Software können diese Klänge mit unterschiedlichen Spielweisen und Artikulationen vom User wiedergegeben werden.[2] Die Vienna Symphonic Library hat sich einen besonderen Namen durch den digitalen Nachbau der Akustik berühmter Wiener Konzerthallen mit der Technik des Faltungshalls gemacht.

Geschichte

Herbert Tucmandl bei ersten Tests der Vienna Symphonic Library (2004)

Das Unternehmen wurde im Oktober 2000 von Herbert Tucmandl in Wien gegründet. Der ehemalige Cellist (u. a. Substitut bei den Wiener Philharmonikern), später Kameramann, Regisseur und Komponist[3], benützte für die Komposition seiner eigenen Filmmusiken in den 1990er Jahren damals verfügbare Orchester-Sample-Libraries, die ihn klanglich nicht überzeugten. Er überlegte sich ein Konzept, wie eine vollständige, realistisch klingende Orchester-Sample-Library aussehen müsste. Eines seiner Forschungsergebnisse war, dass eine Library nicht nur aus Einzelsamples, sondern auch aus Tonverbindungen (z. B. Legato) und Tonwiederholungen (Repetitionen) bestehen müsse. Sein Konzept probierte er selbst mit dem Cello aus und überzeugte mit den klanglichen Resultaten einen Investor.[4]

Die zur Aufnahme eigens erbaute Silent Stage; die Markierungen am Boden bezeichnen die Positionen der Musiker. (2004)
Ab 2016 Unternehmensstandort Synchron Stage Vienna mit großer Aufnahmehalle "Stage A"

Für die Aufnahme der Orchester-Samples wurde in Ebreichsdorf (Niederösterreich) eine eigene Aufnahmehalle gebaut, die sogenannte Silent Stage. Bis Ende 2016 wurden nahezu täglich Samples aufgenommen. Die Musiker stammen größtenteils aus verschiedenen Wiener Orchestern.[5] Im Jahr 2013 übernahm die Vienna Symphonic Library die historische, denkmalgeschützte Synchronhalle am Gelände der Rosenhügel-Filmstudios vom Österreichischen Rundfunk. Nach Renovierungsarbeiten erfolgte im Frühjahr 2016 die Übersiedelung der gesamten Firma zum neuen Standort, der Synchron Stage Vienna.[6]

Die ersten Produkte kamen im Dezember 2002 auf den Markt. Die „First Edition“ bestand aus den Modulen „Strings“, „Brass & Woodwinds“, „Percussion“ sowie dem „Performance Set“.[7] Im Sommer 2003 folgte die „Pro Edition“ mit der doppelten Menge an Samples. Beide Editionen wurden in Formaten für die Software-Sampler TASCAM GigaStudio und Apple Logic EXS24 (damals noch Emagic) angeboten.[8] Ab Ende 2003 folgten kleinere Packages der „Horizon Series“, die auch in Formaten für Steinberg Halion und Native Instruments Kontakt verfügbar waren.[9] Als erste kleine Software-Entwicklung gab es das MIDI-Utility „Performance Tool“, mit dessen Hilfe Legati und Repetitionen in Echtzeit gespielt werden konnten.[10]

Musikproduktionen, die mit Hilfe der VSL-Produkte realisiert wurden, können selbst Experten kaum von Einspielungen mit realem Orchester unterscheiden.[11] Auch einigen Konkurrenzprodukten gelang dieser technische Durchbruch der Authentizität.

Um die große Menge an Samples benutzerfreundlicher verwalten zu können, wurde ein eigener Sample Player entwickelt, der „Vienna Instruments“-Player. Die ab Herbst 2005 veröffentlichten „Vienna Instruments Collections“ enthalten den kostenlosen Player, der in den Formaten AU, VST, AAX Native und RTAS unter Mac OS X und Windows läuft.[12] Es folgten weitere Software-Entwicklungen: Der netzwerkfähige Mixing-Host „Vienna Ensemble PRO“, das Effekt-Plug-in-Bundle „Vienna Suite“, und die Mixing- und Reverberation-Software „Vienna MIR PRO“.[13]

Seit dem Sommer 2012 werden die Klangbibliotheken nicht mehr auf DVDs, sondern ausschließlich via Download oder auf Datenträger (USB-Stick oder Hard-Disk) ausgeliefert.[14]

Im April 2017 erfolgte die Veröffentlichung des ersten Produkts, der „Synchron Percussion I“, das in der großen Halle der Synchron Stage Vienna aufgenommen wurde. 16 Orchester-Schlaginstrumente aus dem eigenen Percussionlager wurden in der Stage A mit einem phasenkontrollierten Multi-Mikrofon-Setup recorded, um den Klangcharakter der einzelnen Instrumente und deren natürlichen Raumklang einzufangen.[15] Die Vienna Symphonic Library ist mit "Synchron Percussion I" die erste Sample-Library weltweit, die ihre Instrumentenbibliothek neben Stereo und Surround auch in Auro-3D anbietet.[16]

Aktuelle Produkte

  • Vienna Instruments (in diversen Ausstattungen)
  • Vienna Suite
  • Vienna MIR (in diversen Ausstattungen)

Klangfamilien:

  • Streichinstrumente
  • Streichinstrumente für Kammermusik
  • Harfen
  • Holzbläser
  • Blechbläser
  • Saxofone
  • Die Orgel des Wiener Konzerthauses
  • Bösendorfer-Flügel
  • Perkussion
  • Chöre

Neben den Klangfamilien sind auch Soloinstrumente aller Art im Programm, von Flöten über Sologesang bis zu Zupfinstrumenten.

Einzelnachweise

  1. https://www.vsl.co.at/de/Company/Team Vienna Symphonic Library Team. Abgerufen am 1. Mai 2015.
  2. »Vienna Instruments PRO« auf www.bonedo.de, abgerufen am 20. April 2017
  3. http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20120130_OTS0216/herbert-tucmandl-erhaelt-oesterreichischen-filmpreis
  4. http://www.ray-magazin.at/magazin/2012/09/oesterreichischer-film-herbert-tucmandl
  5. http://recording.de/Magazin/Testberichte/Software/1625/article.html#article
  6. http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20160715_OTS0092/synchron-stage-vienna-eroeffnung-mit-paukenschlag-bild
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mixonline.com
  8. http://www.soundonsound.com/sos/mar04/articles/vienna.htm
  9. http://www.record-producer.com/new-additions-to-vienna-symphonic-library-s-horizon-series
  10. http://www.soundonsound.com/sos/may03/articles/viennasl.asp
  11. http://online.wsj.com/public/article/SB117832128175492832-6e_Kq7tucUrrETbn0osjv8AXOgM_20080504.html?mod=tff_main_tff_top#
  12. http://www.soundonsound.com/sos/jul06/articles/vslvienna.htm
  13. http://recording.de/Magazin/Testberichte/Portraet/2631/Vienna_Symphonic_Library_-_Eine_Erfolgsgeschichte_.html#article
  14. http://www.harmonycentral.com/t5/News/All-Vienna-Symphonic-Library-Products-for-Download/ba-p/34643242
  15. https://www.bestservice.de/synchron_percussion_i.html
  16. http://fr.m.audiofanzine.com/bundle-instrument/vsl/synchron-percussion-i/news/a.play,n.36647.html

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Aufnahmen mit dem Synchron Stage Orchestra in der großen Aufnahmehalle "Stage A" der Synchron Stage Vienna 2022. Eigenes Werk Aylin007
CC BY-SA 4.0
Datei:"Stage A" und Synchron Stage Orchestra.jpg
Der Komponist und Musiker Herbert Tucmandl experimentiert mit den ersten Musiksamples der Vienna Symphonic Library , einer digitalen Klangbibliothek für Komponisten und Musiker. Foto: Maximilian Schönherr, Wien, 2004 Eigenes Werk Maximilian Schönherr
CC BY 3.0
Datei:Herbert Tucmandl, founder of the Vienna Symphonic Library - 2004.jpg
Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. Own illustration, 2007 Arne Nordmann ( norro )
Public domain
Datei:Pictogram voting info.svg
Der eigens entwickelte Piano Roboter der Vienna Symphonic Library. Eigenes Werk Vienna Symphonic Library
CC BY-SA 4.0
Datei:Vienna-symphonic-library-piano-robot.jpg
Das Musikstudio "Silent Stage" wurde 2004 exklusiv zur Aufnahme von Orchester- und symphonischen Samples in einem Dorf südlich von Wien gebaut. Markierungen zeigen die Positionen und Blickrichtungen der Musiker für die Aufnahme qualitativ hochwertiger Samples. Die Vienna Symphonic Library ist eine digitale Klangbibliothek für Komponisten und Musiker. Foto: Maximilian Schönherr, Wien, 2004 Eigenes Werk Maximilian Schönherr
CC BY 3.0
Datei:Vienna Symphonic Library - Silent Stage - 2004.jpg
Logo der Vienne Symphonic Library von der Firma via Martin Tichy Vienna Symphonic Library Datei:Vienna Symphonic Library - Firmenlogo.jpg