Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 26.12.2019, aktuelle Version,

Voldertal

Voldertal (Tirol)
Red pog.svg
Voldertal über Volders mit Rosenjoch

Das Voldertal ist ein kleines Seitental des Tiroler Inntals in die Tuxer Alpen, etwas östlich von Hall in Tirol. Es ist auch Ortsteil der Gemeinden Volders und Tulfes im Bezirk Innsbruck-Land.

Lage und Landschaft

Das Tal hat seinen Namen von der Ortschaft Volders, von dem es etwa 13 Kilometer lang in südlicher Richtung bis zum 2479 Meter hohen Naviser Joch in die Tuxer Alpen hineinzieht. Charakteristisch für das Tal ist seine asymmetrische Form. Während an der rechten Talseite sanfte Hänge zum Haneburger oder Malgrübler hin ansteigen, ist die linke Seite an Mittelgebirge und Glungezer meist steil und schrofendurchsetzt. Die rechte Seite gehört zum Gemeindegebiet Volders, die linke zu Tulfes. Das Tal wird vom Voldertalbach durchflossen, der bei Volders in den Inn mündet.

Nachbartäler des Voldertals sind im Osten das Wattental, im Süden das Navistal und im Westen das Arz- und das Viggartal.

Nachbarorte

Tulferberg
Wattenberg (Gem.)
Mühltal (Gem. Ellbögen)



Oberweg (Gem. Navis)

Verlauf und Besiedlung

Im vorderen Talbereich findet sich an rechten Hängen die Siedlung Großvolderberg.

Im Talgrund folgt das Gehöft Auer,[1] dann liegt auf 1104 Metern Seehöhe das ehemalige Bad Volderwildbad. 3,5 Kilometer weiter taleinwärts – dazwischen liegen Stiftsalm, Stiftsalmhochleger, Edenhaus-Aste/Nagelaste – bietet eine Schutzhütte der Naturfreunde, das Franz Pitscheider Haus (Voldertalhütte), Wanderern und Ausflüglern einen Stützpunkt. Darauf folgen die Häuser Dörfl auf etwa 1400 m. Diese Ansiedlungen bilden zusammen die zerstreuten Häuser der beiden Gemeinden.

Das Tal zieht sich noch weit nach Süden, bis es sich bei der Steinkaseralm (2002 m) in seine Quelltäler verzweigt.

Voldertal (Zerstreute Häuser)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Innsbruck-Land (IL), Tirol
Gerichtsbezirk Hall in Tirol
Pol. Gemeinde Volders  (KG Großvolderberg)
Ortschaft Großvolderberg
Koordinaten 47° 16′ 3″ N, 11° 34′ 16″ Of1
Höhe 1320 m ü. A.
Postleitzahl 6111 Volders
Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk Großvolderberg (70365 001)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; TIRIS
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Nebenbox
f0
BW
Voldertal (Zerstreute Häuser)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Innsbruck-Land (IL), Tirol
Gerichtsbezirk Hall in Tirol
Pol. Gemeinde Tulfes  (KG Tulfes)
Ortschaft Tulfes
Koordinaten 47° 13′ 50″ N, 11° 33′ 11″ Of1
Höhe 1320 m ü. A.
Postleitzahl 6075 Tulfes
Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk Tulfes (70360 000)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; TIRIS
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Nebenbox
f0
BW

Geschichte

1492 sind in Volderwald die Glockengießer und Brüder Urban und Hans Mölser „zu Vollerwald bey Hall im Intal“ bezeugt; sie waren für die Marienpfarrkirche Bozen tätig und gossen die dortige Glocke für das Feierabendgeläute.[3] Im 16. und 17. Jahrhundert wurde in der Nähe von Volderwildbad Bergbau in kleinem Umfang betrieben. Abgebaut wurden Silber, Alaun, Vitriol, Schwefel und Spateisenstein. Die Vererzungen finden sich im Bereich des Innsbrucker Quarzphyllits, gebildet haben sie sich in der Zeit der Sedimentation in altpaläozoischer Zeit.[4][5]

Aus der Zeit der Napoleonischen Kriege wird berichtet, dass sich Josef Speckbacher, der Kampfgefährte Andreas Hofers, nach der Niederlage 1809 im Volderstal (Alpe Stallsins, Alpe Largotz, und in der Speckbachergufl) versteckt habe.[6]

Im Jahr 1964 stürzte auf der Voldertaler Seite des Glungezers ein britisches Verkehrsflugzeug ab, der British-Eagle-Flug 802/6. 83 Menschen kamen dabei ums Leben.

Wirtschaft und Infrastruktur

Das hintere Voldertal vom Malgrübler aus gesehen

Eine wichtige Rolle im Voldertal spielt neben der Forstwirtschaft nach wie vor die Almwirtschaft, die auf zahlreichen Almen betrieben wird, unter ihnen die Vorbergalm, die Steinkasernalm, Markissalm, Largozalm und die Stiftsalm.

Bedeutung hat das Voldertal auch als Naherholungsgebiet im Großraum Innsbruck.

Randlich berührt an seiner nordwestlichen Seite wird das Tal auch durch das Skigebiet Glungezer, das vor allem von Einheimischen und Familien gern besucht wird.
Daneben ist das Gebiet im Winter ein beliebtes Skitourengebiet, wobei bei weitem am häufigsten der aus dem Skigebiet Glungezer leicht erreichbare 2677 Meter hohe Glungezergipfel bestiegen wird. Knapp unterhalb des Gipfels befindet sich die Glungezerhütte der Sektion Hall des Österreichischen Alpenvereins.

Die höchste Erhebung des Voldertales ist das im Südwesten gelegene Rosenjoch mit 2796 Metern Höhe. Der Gipfel wird häufig im Zuge einer Überschreitung von der Glungezerhütte zur Lizumer Hütte in der Wattentaler Lizum bestiegen. Beliebt ist das Rosenjoch aber auch aus dem Voldertal als Frühjahrsskitour, die aber sichere Bedingungen erfordert. Weitere bekanntere Erhebungen in der Umrahmung des Voldertales sind Grünbergspitze, Malgrübler, Haneburger und der Largoz. Letzterer ist ein beliebter Aussichtsberg und wird von Einheimischen auch „Glotzen“ genannt.

  Commons: Voldertal  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Walter Grabherr: Das alte Mühlviertel unterhalb Volderwildbad im mittleren Voldertal bei Hall in Tirol. In: Tiroler Heimatblätter 41. Jahrgang, 1966, S. 83–87
  2. Walter Grabherr: Der Schwarzbrunnen im Voldertal bei Hall in Tirol. Beiträge zur Geschichte einer alten Heilquelle. In: Tiroler Heimatblätter. 36, 1961, S. 115–120.
  3. Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S. 214, Nr. 1281.
  4. Kurt Vohryzka: Die Erzlagerstätten von Nordtirol und ihr Verhältnis zur alpinen Tektonik. (PDF; 8,9 MB) In: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt. Geologische Bundesanstalt, Juni 1968, S. 41f., abgerufen am 24. Januar 2013.
  5. Herbert Wenger: Horizontgebundene Eisen-Kupferkies-Vererzung in der Innsbrucker Quarzphyllitzone. (PDF; 5,2 MB) S. 182–184, abgerufen am 24. Januar 2013.
  6. Josef Metzler: Josef Speckbachers Versteck in Gnadenwald. In: Tiroler Heimatblätter, 43. Jahrgang, 1968, Heft 4–6, S. 57–58. Zitiert in SAGEN.at >> Dokumentation >> Andreas Hofer 1767–1810.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Wappen at volders Fahnen-Gärtner GmbH, Mittersill User:....
Public domain
Datei:AUT Volders COA.png
Positionskarte von Tirol , Österreich Eigenes Werk , using OpenStreetMap data SRTM30 v.2 data NordNordWest
CC BY-SA 2.0
Datei:Austria Tyrol relief location map.svg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Compass card with German wind directions Eigenes Werk User:Madden
Public domain
Datei:Compass card (de).svg
The Großvolderberg, a scattered village which is part of the municipality of Volders, Tyrol, Austria Eigenes Werk Haneburger
Public domain
Datei:Grossvolderberg.JPG
Das hintere Voldertal mit Sunntiger, Grafmartspitze, Grünbergspitze, Rosenjoch. Aufgenommen vom Malgrübler Eigenes Werk Haneburger
Public domain
Datei:Hinteres Voldertal.jpg
Die Kapelle von Volderwildbad im Voldertal, Tirol, Österreich. Im Hintergrund das Karwendel mit Hochglück, Kaiserkopf und Huderbank Eigenes Werk Haneburger
Public domain
Datei:Kapelle Volderwildbad.JPG
Shiny red button/marker widget. Used to mark the location of something such as a tourist attraction. Eigenes Werk Andux
Public domain
Datei:Red pog.svg
Kapelle bei der Stiftsalm im Voldertal, Tulfes Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 108031 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) Eigenes Werk Haneburger
Public domain
Datei:Stiftsalm-Kapelle aussen.JPG
Im Voldertal etwas unterhalb von Schwarzbrunn, mit Blick nach Süden Eigenes Werk Hermann Hammer ( User:Haneburger )
CC BY-SA 3.0
Datei:Voldertal bei Schwarzbrunn.jpg