Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
Dies ist Version . Es handelt sich nicht um die aktuelle Version und kann folglich auch nicht geändert werden.
[Zurück zur aktuellen Version]    [Diese Version wiederherstellen]
vom 23.01.2014, aktuelle Version,

Wer will mich?

Seriendaten
Produktionsland Österreich
Originalsprache Deutsch
Jahr(e) Anfang 1981 – Ende 1999
Produktions-
unternehmen
ORF
Länge 15 Minuten
Ausstrahlungs-
turnus
Samstags nachmittags
Titelmusik Sergei Prokofjews Peter und der Wolf
Produktion ORF
Moderation Edith Klinger
Erstausstrahlung 23. Februar 1981[1] auf ORF 2

„Wer will mich? – Tiere suchen ein Zuhause“ war eine von der Tierschützerin Edith Klinger moderierte Tiervergabesendung des österreichischen Fernsehsenders ORF, deren erste Ausgabe am 23. Februar 1981 gezeigt wurde.

Sendungsgeschichte

Anfangs wurde die fünfminütige Sendung Montag bis Freitag um 19:25 Uhr ausgestrahlt.[2] Aufgrund des Erfolges beim Fernsehpublikum wurde die Sendung bald auf 15 Minuten verlängert und am späten Samstagnachmittag ausgestrahlt (nach 17 Uhr, spätestens seit 1983[3]).

Klinger präsentierte ihre Sendung im Dirndl, weil dies ihrer Überzeugung nach besser zur Tiervergabe passte als Bluse oder Rock.[4] Als Titelmelodie diente Sergei Prokofjews Peter und der Wolf.

Im Zeitraum von knapp 19 Jahren hat Edith Klinger in mehr als 800 „Wer will mich?“-Folgen nicht nur ein neues Zuhause für ausgesetzte Haustiere gefunden und den sorgsamen Umgang mit Haustieren gelehrt, sondern auch ORF-Fernsehgeschichte geschrieben:

„Es gibt im ORF drei Persönlichkeiten, die wahrlich journalistisch-souverän und hintergründig ihrem Handwerk nachgingen: Hugo Portisch, Marcel Prawy und Edith Klinger. Letztere war Fixpunkt des Fernsehprogramms der 1980er- und 1990er-Jahre. [...] Der Höhepunkt waren Monologe frei nach dem Motto: „Schaun S’ doch, die Asta – so ein fesches Hunderl. Sie mag Kinder, frisst aber auch Trockenfutter. Schaun S’ doch, sie sucht ein neues Zuhause. Bittte, bittte.“ Treuherzig blicken Hund und Edith Klinger in die Kamera. Da schmilzt des Tierliebhabers Herz. Selbst heute, 25 Jahre nach der Erstausstrahlung, bekommt der Zuschauer ein schlechtes Gewissen, sich gegen Bauxi und Asta entschieden zu haben. Edith Klinger hat viele Menschen zu Tierliebhabern gemacht, wir danken ihr dafür.[5]

Natascha Kampusch berichtet in einem Interview mit dem Schweizer Tagesanzeiger, dass sie als Kind „die Tiersendung «Wer will mich?», in der ein neues Zuhause für Haustiere gesucht wurde“, nachgespielt habe.[6]

Ein bekennender „Wer will mich?“-Stammseher war auch der österreichische Karikaturist Manfred Deix, der in Peter Hajeks 1987 gedrehtem 45-minütigen TV-Filmporträt „Küß die Hand, Österreich – Manfred Deix und seine Bilder“ ausführlich zu sehen ist, wie er (gemeinsam mit seiner Frau Marietta) gebannt das Schicksal der von ihren Besitzern ausgesetzten Hunde und Katzen verfolgt.

Im Lauf der Jahre wurde der Titel der populären und sehr oft parodierten Fernsehsendung in Österreich zum geflügelten Wort und für alles gebraucht, was schwer zu vermitteln oder vor die Türe gesetzt worden war: seien es geschiedene Ehemänner, geschasste Manager oder abgehalfterte Politiker.[7]

Mitte Dezember 1999 wurde „Wer will mich?“ überraschend als „nicht mehr zeitgemäß“ eingestellt. Die von Maggie Entenfellner moderierte Nachfolgesendung „Tierzuliebe“ erreichte weder den Beliebtheits- noch den Bekanntheitsgrad von „Wer will mich?“ und wurde 2012 eingestellt.

Siehe auch

Unter dem Titel „Tiere suchen ein Zuhause“ strahlt das WDR Fernsehen seit dem Jahr 1991 eine Fernsehsendung aus, in deren Mittelpunkt ebenfalls die Vermittlung von Haustieren steht, die in der Sendung zur Vergabe vorgestellt werden.

Einzelnachweise

  1. Georg Markus: Schlagzeilen, die Österreich bewegten. Das Jahrhundert der "Kronen Zeitung" 1900-1990. Ueberreuter 1990, ISBN 3-8000-3363-1, S. 134.
  2. Wochenpresse. Band 36. Kurier-Zeitungsverlag und Druckerei, 1981, S. 209 (RA1-PA209).
  3. Österreichischer Rundfunk (Hrsg.): ORF Almanach Jahr=1983. S. 37 („Wer will mich? 40 Folgen 10 – 15 Minuten, Samstag, ca. 17.45 Uhr, FS 2. Tiere suchen ein Zuhause. Mit Edith Klinger.“).
  4. Edith Klinger: „Ich glaube, die Tiere passen besser zu einem Dirndl als zu einer Bluse oder zu einem Rock.“ Edith Klinger im Zitat.
  5. Christina Tropper: Blick ins Kastl: Wer will mich?. Oberösterreichische Nachrichten vom 11. Oktober 2012.
  6. Adrian Schräder: «Die Normalität hat mich überfordert». Tagesanzeiger vom 27. Februar 2013.
  7. Siehe etwa Der Standard vom 26. März 2012: „... 20 Jahre lang, bis zum Dezember 1999, hatte Edith Klinger mit der Tiershow „Wer will mich?“ ORF-Fernsehgeschichte geschrieben. Die Frage wurde längst zum geflügelten Wort in Österreich, und der sorgsame Umgang mit Haustieren in die heimischen Wohnzimmer transportiert.“ Edith Klinger feiert 90. Geburtstag.