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vom 19.06.2022, aktuelle Version,

Werner Kofler

Werner Kofler (* 23. Juli 1947 in Villach, Kärnten; † 8. Dezember 2011 in Wien) war ein österreichischer Schriftsteller.

Leben

Werner Kofler war der Sohn eines Kaufmanns. Eine Ausbildung zum Lehrer an der Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt brach er nach vier Jahren ab und ging auf Reisen. Anschließend übte er verschiedene Tätigkeiten aus. Ab 1963 war er literarisch tätig; seit 1968 lebte er als Schriftsteller in seiner Wahlheimat Wien, mischte sich aber weiterhin in die politischen Geschehnisse in Kärnten ein.[1]

Kofler verlegte sich nach frühen ausgesprochen poetischen Werken in der Hauptsache auf Prosawerke, in denen er die Techniken der Collage und Montage als Mittel der Sprach- und Gesellschaftskritik einsetzte. Der Autor war nicht zuletzt wegen seiner an Thomas Bernhard erinnernden Beschimpfungen bekannt, die sich häufig gegen den von Kofler vehement abgelehnten Realismus österreichischer Schriftstellerkollegen richteten.

Kofler war Mitglied der Grazer Autorenversammlung und der IG Autorinnen Autoren.

Straßenschild in Villach St. Martin
Werner Koflers Grab am Wiener Zentralfriedhof

Kofler wurde in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 40, Nr. 70) bestattet.

Auszeichnungen und Ehrungen

Werke

  • Analo, Wien u. a. 1973 (zusammen mit Friedrich Aigner)
  • Örtliche Verhältnisse, Berlin 1973
  • Guggile, Berlin 1975
  • Ida H., Berlin 1978
  • Aus der Wildnis, Berlin 1980
  • Konkurrenz, Wien u. a. 1984
  • Amok und Harmonie, Berlin 1985
  • Am Schreibtisch, Reinbek bei Hamburg 1988
  • Hotel Mordschein, Reinbek bei Hamburg 1989
  • Der Hirt auf dem Felsen, Reinbek bei Hamburg 1991
  • Herbst, Freiheit, Reinbek bei Hamburg 1994
  • Wie ich Roberto Cazzola in Triest plötzlich und grundlos drei Ohrfeigen versetzte, Wien 1994
  • Dopo Bernhard, Köln 1996
  • Üble Nachrede. Furcht und Unruhe, Reinbek bei Hamburg 1997
  • Manker, Wien u. a. 1999. Über Paulus Manker
  • Blöde Kaffern, dunkler Erdteil, Wien 1999 (zusammen mit Antonio Fian)
  • Zerstörung der Schneiderpuppe, Köln 1999
  • Mutmaßungen über die Königin der Nacht, Klagenfurt 2000
  • Tanzcafé Treblinka, Wien u. a. 2001
  • Kalte Herberge, Wien u. a. 2004
  • In meinem Gefängnis bin ich selbst der Direktor. Lesebuch, Klagenfurt 2007
  • Zu spät – Tiefland, Obsession. Prosa, Wien 2010
  • Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler. 3 Bde. Hrsg. v. Claudia Dürr, Johann Sonnleitner, Wolfgang Straub. Wien 2018.

Theateraufführungen

  • Zell-Arzberg. Ein Exzess, Koveranstaltung des klagenfurter ensemble, des Robert-Musil-Institut für Literaturforschung / Kärntner Kulturarchiv sowie der ARGEkultur Salzburg in Klagenfurt, Jänner 2022[2]

Herausgeberschaft

  • Das große Buch vom kleinen Oliver, Wien 1991 (zusammen mit Gerhard Haderer)

Literatur

  • Klaus Amann (Hrsg.): Werner Kofler. Texte und Materialien, Wien: Sonderzahl 2000
  • Marina Corrêa: Polyphonien in Werner Koflers „Der Hirt auf dem Felsen“, Wien; Praesens Verlag, 2004.
  • Anke Bosse, Claudia Dürr, Wolfgang Straub (Hrsg.): Werner Kofler intermedial. Wiederentdeckung eines Medienkünstlers. Ein Werkportrait mit allen Gattungen. Mit einem Schwerpunkt auf dem Hörspiel. Berlin und Heidelberg: J.B. Metzler, 2021. DOI:10.1007/978-3-662-62930-7

Einzelnachweise

  1. Franz Haas: Zu spät und unversöhnt. Zum Tod des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler In: Neue Zürcher Zeitung, 10. Dezember 2011
  2. Koveranstaltung: Zell-Arzberg. Ein Exzess, auf klagenfurterensemble.at