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vom 18.07.2022, aktuelle Version,

Wilhelm I. (Deutsches Reich)

Wilhelm I. auf einem Porträt des Hoffotografen Wilhelm Kuntzemüller (1884) Unterschrift Wilhelms I.

Wilhelm I., mit vollem Namen Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen (* 22. März 1797 in Berlin; † 9. März 1888 ebenda), aus dem Haus Hohenzollern war von 1861 bis zu seinem Tod König von Preußen und seit der Reichsgründung 1871 erster Deutscher Kaiser.

Nach der Herrschaftsübernahme für seinen erkrankten Bruder Friedrich Wilhelm IV. wandelte Wilhelm sich 1858 vom konservativen Kartätschenprinz der Märzrevolution zum liberalen Prinzregenten der Neuen Ära. Am 18. Oktober 1861 krönte er sich im Königsberger Schloss zum König von Preußen. Die Regierungsgeschäfte überließ er seit 1862 weitgehend seinem Ministerpräsidenten und späteren Reichskanzler Otto von Bismarck. Nach den Einigungskriegen und der Reichsgründung wurde Wilhelm am 18. Januar 1871 im Schloss Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert. In den folgenden Jahren gewann er im jungen Nationalstaat große Popularität.

Herkunft und frühe Jahre

Königin Luise mit Prinz Wilhelm (links) und Kronprinz Friedrich Wilhelm (rechts), Gemälde von Carl Steffeck, 1886

Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen war der zweite Sohn des Kronprinzenpaares Friedrich Wilhelm von Preußen und Luise von Mecklenburg-Strelitz, Tochter des Herzogs Karl II. von Mecklenburg-Strelitz. Der Vater bestieg noch im Jahr von Wilhelms Geburt den preußischen Königsthron. Die Erziehung des Prinzen übernahm Johann Friedrich Gottlieb Delbrück, der zuvor Rektor des Magdeburger Pädagogiums gewesen war.

Bis zum Krieg mit Frankreich verbrachte Wilhelm an der Seite seines älteren Bruders Friedrich Wilhelm eine glückliche Kindheit. Die Idylle zerbrach 1806 infolge der verheerenden Niederlage Preußens und der winterlichen Flucht der Herrscherfamilie nach Ostpreußen. Sein Vater stellte Wilhelm traditionsgemäß an seinem zehnten Geburtstag als Fähnrich in das Regiment Garde zu Fuß ein. Der frühe Tod seiner Mutter Luise traf den 13-jährigen Wilhelm tief.

Ab März 1813 hatte Wilhelm einen neuen Erzieher in Gestalt des preußischen Oberst Johann Georg Emil von Brause erhalten, der ihm auch nach dem Ausscheiden aus der Gouverneursstellung im September 1817 in väterlicher Freundschaft lebenslang verbunden blieb.[1] Seit Mai 1814 im Rang eines Majors begleitete Wilhelm seinen Vater im Feldzug in Frankreich, wobei er an den Schlachten bei La Rothière Arcis-sur-Aube, Bar-sur-Aube und Paris teilnahm. Bei Bar-sur-Aube hatte Wilhelm am 26. Februar 1814 zum ersten Mal im feindlichen Feuer gestanden. Für seinen Mut verlieh ihm am 38. Geburtstag seiner Mutter der Vater das Eiserne Kreuz II. Klasse.[2]

Am 31. März zog Wilhelm mit seinem Vater in Paris ein. Er begleitete ihn auch beim Besuch in England und folgte ihm nach der endgültigen Niederlage Napoleons im Juli 1815 nach Paris. Am 1. Januar 1816 erhielt er das Kommando des Stettiner Gardelandwehrbataillons, 1818 als Generalmajor das Kommando einer Gardeinfanteriebrigade, am 1. Mai 1820 den Oberbefehl über die 1. Gardedivision und wurde zum Generalleutnant befördert. Am 22. März 1824 übernahm Wilhelm die Führung des III. Armeekorps, schließlich kommandierte er von 30. März 1838 bis 22. Mai 1848 das Gardekorps.

Auch in Staatsangelegenheiten wurde er vom König zur Beratung herangezogen. Wiederholt wurde er in Staats- und Familienangelegenheiten an den Petersburger Hof gesandt.

Ehe und Kinder

Bei Eheschließungen hatten in der preußischen Königsfamilie dynastische Interessen gegenüber persönlichen Empfindungen Vorrang. Auch Wilhelm fügte sich hier letztlich dem Willen seines Vaters, König Friedrich Wilhelm III., und verzichtete 1826 auf eine Eheanbahnung mit der polnischen Prinzessin Elisa Radziwiłł.[3] Elisa, mit der Wilhelm in Berlin seit Kindertagen vertraut war, wurde als seinem Rang nicht ebenbürtig eingestuft. Ein Gutachten von 1819 befand, dass Elisas Familie innerhalb des Heiligen Römischen Reiches über keine Souveränität verfügt hatte, mit keiner Stimme im Reichstag vertreten war und sich ihre Abkunft von dem litauischen Adel nicht eindeutig bestätigen ließ.[4] Auch Versuche Wilhelms durch Gegengutachten den König umzustimmen oder über eine Adoption Elisa in ihrem Rang aufzuwerten, schlugen fehl. Weder ein Mitglied der königlichen Familie noch der russische Zar waren dazu bereit, Elisa zu adoptieren.[5] Die Suche nach einer anderen Lösung vereitelten Verhandlungen mit dem Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach. Dieser knüpfte eine Vermählung von Wilhelms jüngerem Bruder Carl mit seiner Tochter Marie an die Bedingung, dass Wilhelm nur eine morganatische Ehe mit Elisa eingehen durfte. Eine solche nicht standesgemäße Verbindung wollte Friedrich Wilhelm III. jedoch verhindern und untersagte Wilhelm daher im Juni 1826 eine Heirat mit Elisa.[6] Da inzwischen abzusehen war, dass Wilhelms älterer Bruder, der spätere Friedrich Wilhelm IV., kinderlos bleiben würde, kam Wilhelm nun die Aufgabe zu, legitimen dynastischen Nachwuchs sicherzustellen. So arrangierte Friedrich Wilhelm III. 1829 eine Heirat Wilhelms mit Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach.[7]

Wilhelms Ehefrau Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach
Schloss Babelsberg, Wilhelms Sommerresidenz

Die Verbindung versprach die Bande Preußens mit Russland zu festigen, denn Augusta war die Tochter von Maria Pawlowna, einer Schwester von Zar Nikolaus I. Das Verhältnis zwischen Wilhelm und Augusta blieb ambivalent. Einerseits kam es häufig zu Spannungen, da Augusta entgegen dem vorherrschenden Rollenbild am preußischen Hof politisch interessiert auftrat und offen ihre liberalen Ansichten äußerte. Andererseits arrangierte sich das Paar aber auch und erfüllte mit der Geburt zweier Kinder 1831 beziehungsweise 1838 seine dynastische Verpflichtung. Der zuerst geborene Sohn Friedrich Wilhelm wurde später als Friedrich III. deutscher Kaiser. Tochter Luise sollte durch Heirat zu einer Großherzogin von Baden avancieren. In der Erziehung der beiden Kinder und in der Gestaltung ihrer gemeinsamen Wohnsitze ließ Wilhelm seiner Frau weitgehend freie Hand.[8] Als Sommerresidenz diente Wilhelm und Augusta seit 1835 das Schloss Babelsberg in Potsdam, als Winterresidenz seit 1837 das heutige Alte Palais in Berlin.

Prinz von Preußen

Wilhelm unternahm mit dem Hofmaler Franz Krüger gelegentlich Ausritte. Darauf bezugnehmend fertigte Krüger ein Gemälde an, welches weitgehend auf höfische Repräsentativität verzichtet. [9] Nach Meinung des Kunsthistorikers Rainer Schoch tragen sowohl der auf einem weißen Pferd reitende Prinz als auch der Maler „bürgerliche Reitkleidung und Zylinderhüte“. Wilhelm, der sich nach seinem hinterlaufenden Hund umsieht, trete mehr als „Pferdeliebhaber“ als ein Vertreter der preußischen Königsfamilie in Erscheinung. [10] Die Standesunterschiede werden jedoch nicht vollständig aufgehoben, da Wilhelm im Vordergrund steht und ein vornehmeres Pferde reitet. Ausritt des Prinzen Wilhelm von Preußen in Begleitung des Malers Gemälde von Franz Krüger, Öl auf Leinwand, 1836, Alte Nationalgalerie [11]
Märzrevolution 1848 in Berlin

Einsetzung als preußischer Thronfolger

Nachdem die Frau des Kronprinzen, Elisabeth Ludovika von Bayern, in Folge einer 1828 erlittenen Fehlgeburt, unfruchtbar geworden war,[12] hatte Friedrich Wilhelm III. seinen zweitgeborenen Sohn, Wilhelm, zum vorläufigen Nachfolger des späteren Königs bestimmt.[13] Mit dem Tod seines Vaters im Jahr 1840 erhielt Wilhelm als präsumtiver Thronfolger seines Bruders, des nunmehrigen Königs Friedrich Wilhelm IV., den Namen und Titel Prinz von Preußen.[14] Bald darauf wurde er zum General der Infanterie befördert.

Rolle in der Revolution von 1848/1849

Märzrevolution und „Kartätschenprinz“

Während der Märzrevolution 1848 in Berlin zählte Wilhelm zum Kreis konservativer Hardliner, die den Forderungen nach konstitutionellen Reformen feindlich gegenüberstanden. Am 12. März 1848 empfahl er dem vorläufigen Befehlshaber der königlichen Gardeeinheiten, Karl von Prittwitz, bei zu erwartenden Demonstrationen mit mindestens drei Brigaden gegen die Protestierenden auf dem Berliner Schlossplatz vorzugehen. Den Bürgern müsse, so Wilhelm, signalisiert werden, dass „sie gar nichts ausrichten [können] gegen das Militär“.[15] Dem Stadtgouverneur von Berlin, Ernst von Pfuel, unterstellte Wilhelm die Truppen zu demoralisieren. Pfuel hatte verhindert, dass in die Menge geschossen wurde. Als es am 18. März 1848 zu Kampfhandlungen zwischen Aufständischen und königlichen Soldaten kam, hielt sich Wilhelm bei dem befehlshabenden Offizier Prittwitz auf.[16] König Friedrich Wilhelm IV. brach den Militäreinsatz jedoch ab und befahl den Abzug der Truppen. Wilhelm kritisierte diese Entscheidung scharf. Laut Varnhagen von Ense soll er seinem Bruder das Schwert vor die Füße geworfen und ihm entgegnet haben: „Bisher habe ich wohl gewußt, daß du ein Schwätzer bist, aber nicht, daß du eine Memme bist!“[17] Den Befehl für den Truppeneinsatz am 18./19. März hatte Wilhelm nicht gegeben, denn der König übertrug Prittwitz als neuen Stadtgouverneur das Kommando über alle Truppen in Berlin. Als Symbolfigur der Militärpartei am Hof wurde Wilhelm dennoch in der Öffentlichkeit als der eigentliche Initiator des Blutvergießens wahrgenommen.[18] Wilhelm war jedoch bereits am 10. März 1848 zum Generalgouverneur der Rheinarmee ernannt worden, denn die preußische Regierung ging nach dem revolutionären Sturz von König Louis-Philippe I. von einem baldigen Krieg mit Frankreich aus. Wilhelm sollte daher ursprünglich die preußische Grenze zu Frankreich sichern.[19]

Angesichts der revolutionären Geschehnisse wurden diese Pläne aufgegeben. Wie der abgesetzte französische König Louis-Philippe und der zurückgetretene österreichische Staatskanzler Metternich floh Wilhelm nach England.[20] Er selbst sträubte sich zunächst gegen eine Abreise ins Exil, doch Friedrich Wilhelm IV. drängte ihn dazu. Der Monarch stand unter Druck, da eine Bürgerdelegation ihn dazu aufforderte, Wilhelm von der preußischen Thronfolge auszuschließen. Indem Friedrich Wilhelm IV. den Prinzen fortschickte, hoffte er die Forderung zurückweisen zu können, ohne damit eine Erstürmung des Berliner Stadtschlosses zu provozieren.[21]

Wilhelms Beiname „Kartätschenprinz“ hat seinen Ursprung in einem öffentlichen Protest gegen die geplante Rückkehr des Prinzen von Preußen nach Berlin. Erstmals verwendete der Gerichtsreferendar Maximilian Dortu diese Bezeichnung für Wilhelm am 12. Mai 1848 bei einer Rede im Politischen Klub Potsdams.[22] Er griff damit das in Berlin weit verbreitete Gerücht auf, dass Wilhelm am 18. März den Gebrauch von Kanonenmunition, den Kartätschen, befohlen hatte.[23] Dortu wurde im August 1848 für das Schimpfwort wegen „Majestätsbeleidigung“ zu 15 Monaten Festungshaft verurteilt und mit Berufsverbot belegt.[24] Obwohl Dortu im Sommer 1849 selbst einräumte, er habe Wilhelm von Preußen irrtümlich als Kartätschenprinz tituliert, fand der Begriff in Flugblättern und Zeitungen weite Verbreitung. Dies lag nicht zuletzt daran, dass Wilhelm 1849 die badische Revolutionsbewegung mit Brutalität niederschlug.[25]

Flucht nach London

Als Lakai verkleidet floh Wilhelm am 19. März 1848 aus Berlin. Den Prinzen begleiteten seine Ehefrau und beide Kinder in die Zitadelle Spandau. Ihre Anwesenheit dort blieb nicht unbemerkt. In Berlin wurde Wilhelms Auslieferung gefordert und darüber spekuliert, ob er mit russischen Truppen bereits eine Belagerung der Hauptstadt vorbereitet. Wilhelm begab sich derweil auf die Pfaueninsel, wo er mit seiner Familie in einem Hofgärtnerhaus unterkam. Am 21. März erfuhr er dort, dass der König ihm den Auftrag erteilt hatte, nach London abzureisen und den britischen Königshof über die Ereignisse der vergangenen Tage in Kenntnis zu setzen.[26] Am nächsten Tag verabschiedete sich Wilhelm von seiner Familie. Augusta, Friedrich Wilhelm und Luise blieben auf der Pfaueninsel zurück.[27] Um nicht erkannt zu werden, rasierte sich Wilhelm seinen Backenbart ab und kleidete sich zivil. Zu seinem Gefolge gehörten lediglich sein Kammerherr und der Major August von Oelrichs. Sie flüchteten in einem Pferdewagen Richtung Hamburg, wobei es während eines Pferdewechsels in Perleberg zu einem Zwischenfall kam.[28]

Den Einwohnern fiel die Titulierung „Prinz von Preußen“ auf einem Reisekoffer ins Auge. Der Pferdewagen wurde daher an der Weiterfahrt gehindert.[29] Zu diesem Zeitpunkt waren Wilhelm und sein Kammerdiener schon vorausgegangen. Da Wilhelm fürchtete, bei den Reitern, die sich ihnen näherten, handle es sich um Verfolger, wichen er und sein Kammerdiener von der Chaussee in Richtung Hamburg ab. Sie flüchteten auf getrennten Wegen zu Fuß bis in das Dorf Quitzow. In der dortigen Kirche klärte Wilhelm den Pfarrer über seine Identität auf und ersuchte ihn um Unterstützung. Der Pfarrer beförderte ihn daraufhin in seiner Kutsche nach Grabow, wo der Prinz wieder auf Oelrichs traf.[30] Dem Major war es gelungen, sich als zivilen Bruder eines Offiziers auszugeben, der dem Prinzen von Preußen gedient hatte.[31] Die Reise im Pferdewagen konnte somit nach Hagenow fortgesetzt werden. Von dort fuhr Wilhelm mit dem Zug weiter Richtung Hamburg. Er stieg jedoch nach dem Warnhinweis eines Mitfahrenden bereits vorzeitig in Bergedorf aus und schlich sich in der Nacht des 23. März in Hamburg ein.[32] Am 24. März bestieg Wilhelm das Dampfschiff „John Bull“ und erreichte am 27. März 1848 London.[33]

Die Flucht vor der Revolution trübte langfristig Wilhelms Verhältnis zu Berlin. Zeit seines Lebens sah er die Stadt „als eine Brutstätte der Unruhe und Rebellion“ an. So sollte er sich nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 gegen eine Hauptstadt Berlin aussprechen. Er pochte auf Potsdam, welches die Hauptwirkungsstätte Friedrichs II. und der Sitz der königlichen Garde war. Wilhelm konnte sich in der Hauptstadtfrage jedoch letztlich nicht gegen den preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck durchsetzen. Dieser erklärte dem preußischen Herrscherhaus, dass nur Berlin als Hauptstadt dazu beitragen könne, eine preußische Dominanz in Deutschland sicherzustellen.[34]

Exil in London

Die Karikatur zeigt die vor der Revolution von 1848 geflüchteten Hauptakteure der Reaktion im Londoner Exil. Der gestürzte französische König Louis-Philippe I. (links) spielt mit Prinz Wilhelm (Mitte) und dem als österreichischen Staatskanzler zurückgetretenen Metternich (rechts) das Kartenspiel Whist. Wilhelm wendet dem Betrachter den Rücken zu. Seine Uniform und Pickelhaube weisen ihn als Militär aus. Vor seinem Stuhl hat er Soldatenspielzeug aufgestellt. Auf diese Weise werden seine gegenrevolutionären Pläne ins Lächerliche gezogen. [35] Lithographie von Friedrich Wilhelm Storck, März/April 1848, Deutsches Historisches Museum [36]

Anders als in Frankreich, den deutschen Staaten und Italien kam es auf der britischen Insel zu keinen revolutionären Umstürzen. Aus diesem Grund nahm das Land neben Wilhelm sämtliche Vertreter der alten Ordnung auf. Der aus dem deutschen Fürstenhaus Sachsen-Coburg und Gotha stammende Prinzregent Albert, der Gemahl Königin Victorias, versuchte aus dieser Situation diplomatisches Kapital zu schlagen und Allianzen zwischen deutschen Staaten, vor allem Preußen, und Großbritannien zu schmieden.[37] Albert und sein liberales Umfeld luden Wilhelm häufig zu sich ein. Die auf diese Weise geknüpften Verbindungen trugen in den 1850er Jahren mit zu einer Eheanbahnung zwischen Wilhelms Sohn Friedrich Wilhelm und der Tochter der englischen Königin bei.[38] In den Monaten seines Exilaufenthaltes nahm Wilhelm an zahlreichen Empfängen, Diner und Bällen teil. Er wohnte in der preußischen Botschaft.[39]

Über die Bedeutung des Englandaufenthaltes für Wilhelms spätere politische Ansichten besteht unter Historikern Uneinigkeit. Der Historiker Robert-Tarek Fischer meint, dass der Prinz in London „eine Art Schulprogramm in Sachen konstitutioneller Monarchie“ erhielt.[40] Dem widerspricht Rüdiger Hachtmann. Wilhelm sei von seiner „hochkonservativen Grundhaltung nicht substantiell abgerückt“. Hachtmann führt als Beleg einen Brief Wilhelms an. In dem Dokument vom Mai 1848 schreibt der Prinz, dass er stolz darüber sei in der Öffentlichkeit nach wie vor „als [...] Träger des alten Preußens und der alten Armee“ wahrgenommen zu werden.[41]

Rückkehr nach Berlin

Prinzessin Augusta weilte derweil mit den zwei Kindern in Potsdam. Anfang Juni 1848 kehrte Wilhelm nach Berlin zurück. Zuvor, am 30. Mai, hatte sich der Prinz in Brüssel öffentlich und schriftlich zur konstitutionellen Regierungsform für Preußen bekannt und so auf die Demonstration von 10.000 Berlinern gegen seine geplante Rückkehr reagiert. Die Wahl zum Abgeordneten der preußischen Nationalversammlung nahm er zwar an, legte dann aber sein Mandat nieder, nachdem er in einer kurzen Rede seine konstitutionellen Grundsätze dargelegt hatte. Anschließend kehrte er nach Potsdam zurück. Auf seinen Vorschlag hin ernannte der König im September einige Minister des neuen gegenrevolutionären Ministeriums, unter dem vormaligen Berliner Gouverneur, General Ernst von Pfuel.

Oberbefehlshaber gegen die pfälzische und badische Revolutionsbewegung

Am 8. Juni 1849 ernannte der Reichsverweser Johann von Österreich Wilhelm zum Oberkommandierenden der „Operationsarmee in Baden und in der Pfalz“, die aus den preußischen Korps Hirschfeld und Groeben und dem Neckarkorps des Deutschen Bundes bestand. Aufgabe war die Niederschlagung der Revolutionen in der Pfalz und in Baden. Nachdem Wilhelm am 12. Juni bei Ingelheim einem ersten Attentat entgangen war, unterwarf die Operationsarmee in wenigen Wochen die Aufständischen. Seit dem Feldzug gehörte der damalige Stabschef Hirschfelds und spätere Heeresreformer Albrecht von Roon zu Wilhelms persönlichem Umkreis. Mit der Einnahme der Festung Rastatt, der letzten Bastion der Revolutionäre, wurde zugleich auch die Märzrevolution in Deutschland endgültig niedergeschlagen. Die Siegesfeier fand mit dem gemeinsamen Einzug des Großherzogs Leopold von Baden und Wilhelms am 19. August in Karlsruhe statt.

Koblenzer Jahre

Am 12. Oktober zog er an der Spitze von Truppen, die in Baden gekämpft hatten, in Berlin ein und wurde zum Generalgouverneur der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen ernannt. Seinen Wohnsitz nahm er in Koblenz, der Hauptstadt der Rheinprovinz.[14] 1854 wurde er zugleich Generaloberst der Infanterie mit dem Rang eines Generalfeldmarschalls und Gouverneurs der Festung Mainz.

In Koblenz residierten Augusta und Wilhelm von Preußen gemeinsam von 1850 bis 1858 im Kurfürstlichen Schloss. Insbesondere Prinzessin Augusta fühlte sich in dieser Stadt wohl; hier hatte sie endlich die Gelegenheit, ein Hofleben zu gestalten, wie sie es aus ihrer Kindheit am Weimarer Hof gewöhnt war. Ihr Sohn Friedrich studierte im nahen Bonn Rechtswissenschaften und war damit der erste preußische Thronfolger, der eine akademische Ausbildung erhielt. Auch daran war Augustas Einfluss maßgeblich beteiligt.

Am Koblenzer Hof verkehrten insbesondere auf das Betreiben von Prinzessin Augusta hin liberale Menschen wie der Historiker Maximilian Duncker, die Rechtsprofessoren Moritz August von Bethmann-Hollweg und Clemens Theodor Perthes sowie Alexander von Schleinitz.[14] Auch Wilhelm nahm unter dem Eindruck der 1848er Revolte eine politisch gemäßigtere Haltung an, die bei seinem regierenden Bruder auf Unwillen stieß. Kritisch wurde Prinzessin Augustas tolerante Haltung gegenüber dem Katholizismus beobachtet, die in der Koblenzer Zeit besonders offensichtlich wurde – eine Haltung, die man in einer Zeit, als die religiöse Konfession noch eine große Bedeutung hatte, bei einer preußisch-protestantischen Prinzessin als unpassend empfand.

Neue Ära

Die früher dem Prinzen ungünstige Stimmung war infolge seiner Zurückhaltung gegenüber den extremen Positionen der politischen und kirchlichen Reaktion und des Junkertums so sehr in das Gegenteil umgeschlagen, dass er, besonders seit den Verwicklungen mit Österreich und seit dem Krimkrieg, als Hauptvertreter der Machtstellung Preußens galt, und dass alle Hoffnungen der patriotischen und liberalen Partei sich ihm zuwandten, als er während der Erkrankung des Königs am 23. Oktober 1857 als dessen Stellvertreter und ab 7. Oktober 1858 als Prinzregent an die Spitze der Regierung trat. Nachdem er am 26. Oktober gemäß Art. 58 der Preußischen Verfassung den Eid auf die Verfassung geleistet hatte, berief er am 5. November das liberale Ministerium Karl Anton Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen („Neue Ära“) und legte am 8. November in einem Erlass an dieses seine Regierungsgrundsätze und Ziele dar.

Zwar betonte er, dass von einem Bruch mit der Vergangenheit nicht die Rede sein könne; er erklärte sich aber entschieden gegen alle Scheinheiligkeit und Heuchelei; ebenso sprach er sich dagegen aus, dass Preußen sich in der auswärtigen Politik fremden Einflüssen hingebe, vielmehr müsse es durch eine weise Gesetzgebung, Hebung aller sittlichen Elemente und Ergreifung von Einigungsmomenten in Deutschland Eroberungen zu machen suchen. Diese Aussagen fanden im Volk und bei dem neu gewählten, überwiegend liberalen Abgeordnetenhaus Beifall, da vor allem der Einfluss der kirchlichen Reaktion und die russische Politik Friedrich Wilhelms IV. Unwillen hervorgerufen hatten, und wurden fast allein beachtet; viel zu wenig dagegen die Worte des Prinzen, in denen er von der notwendigen Heeresreform und den dazu erforderlichen Geldmitteln sprach, da Preußens Heer mächtig und angesehen sein müsse, wenn Preußen seine Aufgabe erfüllen solle.

Dies sah der Prinz als seine Hauptaufgabe an, und der Verlauf der Ereignisse von 1859, als die Mobilmachung auf große Schwierigkeiten stieß und bedeutende Mängel im Heerwesen aufdeckte, konnte ihn nur darin bestärken. Die Majorität des Abgeordnetenhauses war jedoch nicht bereit, im Vertrauen auf des Prinzen konstitutionelle und deutsch-nationale Gesinnung und Politik die Mehrkosten der 1860 eingebrachten durchgreifenden Heeresreorganisation definitiv zu bewilligen.

Freimaurerei

Wilhelm wurde als Prinz von Preußen am 22. Mai 1840 in einer gemeinsamen Veranstaltung aller preußischer Großlogen (Große Landesloge, Große National-Mutterloge, Royal York zur Freundschaft) in die Freimaurerei aufgenommen. Die Aufnahme leitete der damalige Ordens-Unterarchitekt Wilhelm Ludwig Viktor Graf Henckel von Donnersmarck im Namen der Großen Landesloge. Wilhelms Vater stimmte dem unter der Bedingung zu, dass er auch das Protektorat über die drei Großlogen übernahm, das 1774 Friedrich der Große begründet hatte.

Am 22. Oktober 1840 wurde Prinz Wilhelm in das Ordenskapitel „Indissolubilis“ aufgenommen, ebenfalls durch Graf Henckel von Donnersmarck, da der amtierende Ordensmeister erkrankt war.

Am 26. Dezember 1841 wurde Prinz Wilhelm zum Ordens-Unterarchitekten, dem dritthöchsten Amt innerhalb der Großen Landesloge, ernannt. Er legte das Amt aber am 15. Juli 1842 nieder, um seine Neutralität als Protektor gegenüber den anderen beiden Großlogen nicht zu gefährden.

König von Preußen

Karikatur Wilhelms I. von Thomas Nast

Krönung in Königsberg

Krönung Wilhelms I. zum König in Königsberg, Gemälde von Adolph Menzel, 1861

Nach dem Tod seines Bruders Friedrich Wilhelm IV. am 2. Januar 1861 bestieg Wilhelm den preußischen Thron. Mit der von ihm selbst auf eigene Kosten veranstalteten Krönung meinte Wilhelm einen Kompromiss zwischen der nicht in der Verfassung vorgesehenen, aber von ihm gewünschten Erbhuldigung, und der dort vorgeschriebenen Eidesleistung im Parlament gefunden zu haben.[42] Im Aufruf an mein Volk vom 8. Januar 1861 bekräftigte er seine Treue zum Eid auf die Verfassung, den er bereits 1858 als Prinzregent abgelegt hatte. Am 18. Oktober 1861 fand die prachtvolle Krönungsversammlung in Königsberg in der Schlosskirche statt.

Wilhelm setzte sich selbst die Krone aufs Haupt, nahm das Zepter und das Reichsschwert vom Altar und hob sie mit ausgestreckten Armen in die Höhe. Diesen Moment, den Höhepunkt der Krönung, stellte Adolph Menzel in seinem Gemälde „Krönung Wilhelms I.“ dar (in gleicher Weise zeigte später eine Statue den König auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz in Königsberg). Eine Salbung hatte nicht stattgefunden. Danach krönte er seine Frau zur Königin. Zum Abschluss der Feiern sagte Wilhelm im Thronsaal des Königsberger Schlosses: „Von Gottes Gnaden tragen Preußens Könige seit 160 Jahren die Krone. Nachdem durch zeitgemäße Einrichtungen der Thron umgeben ist, besteige ich als erster König denselben. Aber eingedenk, daß die Krone nur von Gott kommt, habe ich durch die Krönung an geheiligter Stätte bekundet, daß ich sie in Demut aus seinen Händen empfangen habe.“[43]

Politik als König

Otto von Bismarck

Die Neuwahlen am 6. Dezember 1861 wurden durch die neu gegründete liberale Deutsche Fortschrittspartei sehr deutlich gewonnen (auf Anhieb mit 104 Abgeordneten in der Kammer). Mit dem Rücktritt des Ministeriums der Neuen Ära (17. März 1862), das der König fallen ließ, weil es im Abgeordnetenhaus die Bewilligung der Mittel für die tatsächlich bereits durchgeführte Heeresreorganisation nicht erreichen konnte, begann der Verfassungskonflikt. Der König hielt zäh an der Heeresreform fest, auch weil er die staatsrechtliche Grundsatzfrage des Verhältnisses von König und Parlament berührt sah. Da er sich in seinen Machtbefugnissen als souveräner Herrscher in Frage gestellt sah, dachte er zeitweise sogar an Abdankung. Die entsprechende Urkunde war bereits unterzeichnet, als Otto von Bismarck auf Initiative des Kriegsministers Albrecht von Roon – den König von diesem Schritt abhielt. Bismarck erklärte sich bereit, als Ministerpräsident auch ohne genehmigten Haushalt (Lückentheorie) zu regieren und die Heeresreform durchzusetzen.

Durch die Ernennung Bismarcks zum preußischen Ministerpräsidenten am 23. September 1862 und die Unterstützung seines Ministeriums gegen das Abgeordnetenhaus verlor der König seine frühere Popularität, wie sich besonders bei den 50-jährigen Erinnerungsfesten an die Befreiungskriege 1863 und an die Vereinigung verschiedener Provinzen mit Preußen 1865 zeigte. Während zugleich die Reformen im Innern völlig stockten, ja vielfach ein schroffes Polizeiregiment zur Herrschaft kam, ließ sich der König von Bismarck zu einer entschiedenen Politik in der deutschen Frage bestimmen. Erfolge in der Deutschlandpolitik sollten von dem autoritären Regiment im Inneren ablenken und die politischen Gegner mit der Zeit ins eigene Lager ziehen.

Im Jahr 1866 bot die durch den gewonnenen Deutschen Krieg ausgelöste patriotische Begeisterung eine günstige Gelegenheit zur Beendigung des Verfassungskonflikts. Durch die Indemnitätsvorlage von 1866 genehmigte der preußische Landtag nachträglich die Staatshaushalte seit 1862. Wilhelm lenkte wieder stärker in liberale Bahnen ein. Die verhassten Minister der Konfliktsperiode wurden entlassen und machten Anhängern einer freisinnigen Reform Platz. Mit der Gründung des Norddeutschen Bundes vom 1. Juli 1867 wurde Wilhelm der Inhaber des Bundespräsidiums.

Einigungskriege

Nach der Schlacht bei Königgrätz, Gemälde von Emil Hünten, 1886
Nach der Schlacht bei Sedan, Gemälde von Carl Steffeck, 1884

Die erste Gelegenheit zu Erfolgen in der Deutschlandpolitik bot der Deutsch-Dänische Krieg von 1864, in dem Preußen und Österreich gemeinsam als Wahrer deutscher Interessen in den mit Dänemark verbundenen Herzogtümern Schleswig und Holstein auftraten. Wie von Bismarck kalkuliert, kam es nach dem Sieg über Dänemark zum Konflikt mit Österreich über die weitere Behandlung Schleswig-Holsteins, mit dem Preußen damals noch immer um die Führung im Deutschen Bund konkurrierte. Der König erhielt das Siegestelegramm von der Schlacht bei Düppel auf der Rückfahrt von einer Truppeninspektion auf dem Tempelhofer Feld. Augenblicklich kehrte er um, um den Soldaten die Siegesbotschaft zu verkünden. Im Anschluss fuhr er zum Kriegsschauplatz, wo er am 21. April 1864, bei einer Parade auf einer Koppel zwischen Gravenstein und Atzbüll, den „Düppelstürmern“ persönlich dankte.[44]

Obwohl Wilhelm zunächst nur widerstrebend Bismarcks Politik gefolgt war, eine kriegerische Entscheidung gegen Österreich zu suchen, übernahm er im Deutschen Krieg von 1866 selbst den Oberbefehl über das Heer und errang dank der überlegenen strategischen Planung des Generalstabschefs Helmuth von Moltke den kriegsentscheidenden Sieg in der Schlacht von Königgrätz. Bei den Friedensverhandlungen folgte er wiederum Bismarcks Rat und verzichtete, wenn auch ungern, auf die Annexion Sachsens, um Bismarcks deutsche Einigungspläne nicht zu durchkreuzen. Auch der Friedensvertrag mit Österreich war relativ gemäßigt, was später die österreichisch-deutsche Allianz im Zweibund ermöglichen sollte. Gleichzeitig gelang dem 1866 mit Preußen verbündeten Königreich Italien durch die österreichische Niederlage ein entscheidender Schritt zur Einigung Italiens.

Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, dem die Emser Depesche in Bad Ems vorausgegangen war, übernahm Wilhelm wieder den Oberbefehl über die gesamte in Frankreich einrückende Armee, befehligte selbst bei Gravelotte und bei der Schlacht bei Sedan; zudem leitete er von Oktober 1870 bis März 1871 von Versailles aus nominell die militärischen Operationen und die politischen Verhandlungen über die Gründung des Deutschen Reichs. Tatsächlich spielte auch hierbei Bismarck die wesentliche Rolle. Im November 1870 unterzeichnete der bayerische König Ludwig II. den von Bismarck verfassten Kaiserbrief. Wilhelm war nur schwer davon zu überzeugen, Preußen künftig in einem gesamtdeutschen Nationalstaat aufgehen zu lassen, auch wenn er selbst an dessen Spitze treten sollte. Der Annahme des Titels Deutscher Kaiser widersetzte er sich noch bis zum Vorabend der Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles, die am 18. Januar 1871 stattfand.

Deutscher Kaiser

Proklamation in Versailles

Proklamierung des Deutschen Kaiserreiches, Gemälde von Anton von Werner, 1885

Durch die Kaiserproklamation, die am 18. Januar 1871, dem 170. Jahrestag der Königskrönung Friedrichs III. von Brandenburg, im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles stattfand, nahm Wilhelm für sich und seine Nachfolger zur Krone Preußens den Titel eines Deutschen Kaisers an und versprach, „allzeit Mehrer des Deutschen Reichs zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiet nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung“. Der Proklamation war ein erbitterter Streit über den Titel zwischen Bismarck und König Wilhelm vorausgegangen. Wilhelm fürchtete, dass die deutsche Kaiserkrone die preußische Königskrone überschatten würde. Am Vorabend der Proklamation meinte er:

„Morgen ist der unglücklichste Tag meines Lebens! Da tragen wir das preußische Königtum zu Grabe.“

Wilhelm I.

Wilhelm war wenig motiviert, Kaiser zu werden; er achtete den Titel des preußischen Königs höher. Ob er nun „Deutscher Kaiser“ oder „Kaiser von Deutschland“ heißen sollte, blieb unentschieden. Der badische Großherzog Friedrich I., sein Schwiegersohn, löste das Problem, das noch am Morgen der Proklamation ungeklärt war, indem er einfach ein Hoch auf „Kaiser Wilhelm“ ausbrachte und die heikle Titelfrage umging.[45] Letztlich blieb es bei der von Bismarck mit Rücksicht auf die deutschen Fürsten gewählten Bezeichnung „Deutscher Kaiser“. Der Kaiser war so verbittert, dass er Bismarck nicht einmal die Hand gab. Am 16. Juni 1871 hielt er seinen glänzenden Einzug in Berlin.

Politik als Kaiser

Wilhelm I. in Uniform mit Orden und Pickelhaube, 1884

Wilhelm akzeptierte aber letztlich, dass die Politik des neuen Deutschen Reiches von Bismarck bestimmt wurde. Das zeigen ihm zugeschriebene Aussprüche wie „Bismarck ist wichtiger“ oder:

„Es ist nicht leicht, unter einem solchen Kanzler Kaiser zu sein.“

Wilhelm I.[46]

In Übereinstimmung mit Bismarck war er bemüht, den äußeren Frieden durch Bündnisse mit den Nachbarmächten (außer Frankreich) zu sichern. Zu diesem Zweck brachte er im September 1872 in Berlin im sogenannten Dreikaisertreffen den Dreikaiserbund zwischen dem Deutschen Reich, Russland und Österreich-Ungarn zustande, der die beiden letzteren Mächte einander annäherte und Frankreich politisch isolierte. Besuche des Kaisers in St. Petersburg und Wien 1873 und in Mailand 1875 dienten der weiteren Unterstützung dieser außenpolitischen Annäherung.

Eine andere – vor allem ehrenvolle – außenpolitische Aufgabe fiel dem Kaiser 1871 zu, als er um Vermittlung zwischen den USA und Großbritannien im sogenannten Schweinekonflikt gebeten wurde. Mit seiner Entscheidung vom 21. Oktober 1872 zugunsten der USA beendete er den bereits seit 13 Jahren andauernden Grenzkonflikt zwischen dem US-Bundesstaat Washington und dem kanadischen British Columbia. 1878 begründete Wilhelm die Generalstabsstiftung.

Späte Jahre und Tod

Trauerzug für Wilhelm I. im Berliner Lustgarten, 1888

Zu seinen privaten Vergnügen gehörte die Jagd, die er unter anderem jährlich im Staatsforst Göhrde ab 1871 im Schloss Königs Wusterhausen, südlich von Berlin, ausrichten ließ. So waren im Dezember 1883 der Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach und der Herzog Ernst I. von Sachsen-Altenburg Gäste einer Hofjagd in Königs Wusterhausen.[47] Als häufiger Kurgast verweilte er unter anderem in Bad Ems, in Baden-Baden und in Bad Gastein.

Wilhelm, der im hohen Alter hohe Popularität genoss und für viele das alte Preußen verkörperte, starb nach kurzer Krankheit im Dreikaiserjahr am 9. März 1888 im Alten Palais Unter den Linden und wurde am 16. März im Mausoleum im Schlosspark Charlottenburg beigesetzt.

Aus Sympathie der Deutschen zu Kaiser Wilhelm wurde die Zeile „Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wieder haben“ zur Melodie des 1875 von Richard Henrion komponierten Fehrbelliner Reitermarschs gesungen.

Sein Ausspruch „Ich habe keine Zeit müde zu sein“ wurde zum Synonym für Pflichterfüllung bis zum letzten Augenblick und wurde später zum geflügelten Wort. Dies sollen die letzten zusammenhängenden Worte gewesen sein, die Wilhelm I. an seinem Todestag äußerte.

Michel Lock schuf 1891 eine Skulpturen-Gruppe mit dem in einem Lehnstuhl sitzenden und sterbenden Wilhelm I.

Ziel von Attentaten

Am 12. Juni 1849 entging Wilhelm bei Ingelheim einem ersten Attentat.

Am 14. Juli 1861 verübte der Student Oskar Becker in Baden-Baden ein Attentat auf Wilhelm. Becker hielt ihn für ein Hindernis der Einigung Deutschlands. Er reiste am 12. Juli nach Baden-Baden, wo der König sich zur Kur aufhielt. Becker feuerte am Vormittag des 14. Juli in der Lichtenthaler Allee beide Läufe seines Terzerols auf den König ab, der zusammen mit dem preußischen Gesandten in Karlsruhe, Graf Flemming, dort entlangging. Beckers Schuss streifte den König am Hals, verursachte dort jedoch nur eine unbedeutende Quetschung, die vom König selbst zunächst nicht bemerkt wurde.[48] Becker ließ sich widerstandslos von Flemming festnehmen. Becker wurde vom Schwurgericht in Bruchsal zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt, aber schon im Oktober 1866 auf König Wilhelms Fürsprache hin begnadigt.

Am 11. Mai 1878 feuerte der arbeitslose, sich in Berlin aufhaltende Klempnergeselle Max Hödel, als der Kaiser mit seiner Tochter, der Großherzogin von Baden, in offenem Wagen durch die Straße Unter den Linden fuhr, mit einem Revolver mehrere Schüsse gegen ihn ab, von denen nicht einer traf.[49] Weil sich unter den Mitgliedskarten mehrerer politischer Parteien, die er bei seiner Festnahme bei sich hatte, auch eine der Sozialdemokratie befand, nahm Bismarck dies am 24. Mai zum Anlass, im Reichstag ein „Gesetz zur Abwehr sozialdemokratischer Ausschreitungen“ zu beantragen. Dieser Gesetzesantrag fand jedoch keine Mehrheit im Reichstag. Kronprinz Friedrich, der für den nach dem Nobiling-Attentat am 2. Juni 1878 schwer verletzten Kaiser die Stellvertretung übernommen hatte, bestätigte im August das Todesurteil gegen Hödel.[50]

Drei Wochen später am Sonntag, dem 2. Juni 1878, feuerte ein anderer Attentäter an fast der gleichen Stelle, noch bevor sich die Aufregung über das vorherige Attentat gelegt hatte, aus einem Fenster des Hauses Unter den Linden Nr. 18 zwei Flintenschüsse gegen Wilhelm ab, als dieser allein in den Tiergarten fuhr. Der Kaiser wurde von dreißig Schrotkörnern an Kopf und Armen getroffen und so schwer verwundet, dass er zwei Tage später den Kronprinzen Friedrich Wilhelm zum Stellvertreter ernannte. Er überlebte nur durch die sein Haupt schützende Pickelhaube. Der Täter, Karl Eduard Nobiling, ein junger promovierter Landwirt, wurde gefasst, nachdem er sich bei einem Selbstmordversuch schwer verletzt hatte.[51]

Die Empörung über diese Attentate nutzte Bismarck, um im Reichstag das Sozialistengesetz durchzubringen, indem er verbreiten ließ, dass für beide Attentate letzthin die Sozialdemokratie verantwortlich sei. Die Wahrscheinlichkeit, dass Nobiling geistesgestört war, wurde von vielen als hoch eingeschätzt. Nach seinen eigenen Angaben war ihm nur daran gelegen, bekannt zu werden.

Wilhelm I. erholte sich nur langsam und kehrte nach längerem Aufenthalt in Baden und Wiesbaden am 5. Dezember nach Berlin zurück, wo er die Regierung wieder übernahm. Im Juli wurde aus Anlass seiner „glücklichen Errettung“ im ganzen Reich die Kaiser-Wilhelms-Spende aus den Gaben von knapp 12 Millionen Spendern gesammelt. Der Ertrag von über 1,7 Millionen Mark bildete das Stammkapital einer freiwilligen Altersrenten- und Kapitalversicherung für „gering bemittelte Klassen“. Der Schock des Attentats stärkte wider Erwarten die schwächelnde Gesundheit des Kaisers. Wilhelm nannte Nobiling später „seinen besten Arzt“.

Bei der Einweihung des Niederwalddenkmals am 28. September 1883 in Rüdesheim bereiteten Anarchisten um August Reinsdorf ein Attentat mit Dynamit auf Wilhelm I. vor. Wegen des feuchten Wetters versagte aber der Zünder.

Denkmäler und Ehrungen

Zwischen 1867 und 1918 wurden im deutschsprachigen Raum mehr als 1000 Kaiser-Wilhelm-Denkmäler errichtet, die primär oder sekundär dem Andenken des Kaisers gewidmet waren. Zu den bekanntesten und größten gehören das Kyffhäuserdenkmal (1896), das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica (1896) und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck in Koblenz (1897). Bei vielen dieser Denkmäler geht es allerdings nicht allein um die Person Wilhelms I., sondern oft auch darum, ihn in seiner Rolle als „Reichsgründer“ und ersten Deutschen Kaiser zu verherrlichen. Beim offiziellen Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal in Berlin (1897) steht Wilhelm I. schließlich stellvertretend für den monarchischen Nationalstaat im Sinne des Wilhelminismus.[52]

Carl Koldewey, der Leiter der Ersten Deutschen Nordpolar-Expedition, benannte eine Insel in der Hinlopenstraße (Spitzbergen) 1868 Wilhelm-Insel.

1869 wurde dem preußischen Kriegsmarinehafen an der Nordsee der Name Wilhelmshaven gegeben, die Drehbrücke über den Hafen wurde Kaiser-Wilhelm-Brücke genannt. Der 1895 eröffnete Nord-Ostsee-Kanal hieß bis 1948 Kaiser-Wilhelm-Kanal. Der Sporntunnel bei Cochem auf der Moselstrecke heißt seit seiner Eröffnung 1877 Kaiser-Wilhelm-Tunnel. Im selben Jahr wurde die 1872 in Straßburg gegründete Kaiser-Wilhelms-Universität nach ihm benannt.

Verschiedene Schiffe erhielten seinen Namen: Kombischiff König Wilhelm I. (1871), Salonschiff auf dem Bodensee Kaiser Wilhelm (1871), Raddampfer Kaiser Wilhelm (1887), Passagierschiff Kaiser Wilhelm der Große (1897), Panzerschiff SMS Kaiser Wilhelm der Große (1898).

Vom 21. bis 23. März 1897 fand die sogenannte Centenarfeier (Hundertjahrfeier) zum einhundertsten Geburtstag statt.[53] Anlässlich dieses Jubiläums wurde unter anderem die Zentenarmedaille verliehen, das „Deutsche Centenar-Sportfest“ veranstaltet und der Grundstein für das Sportdenkmal Berlin-Grünau gelegt. Aus diesem Anlass wurde auch der Spandauer Ortsteil Potsdamer Vorstadt in Wilhelmstadt umbenannt.

Der Versuch seines Enkels Kaiser Wilhelm II., seinen Großvater mit dem Titel „der Große“ auszuzeichnen, fand in der Bevölkerung ebenso wenig Widerhall wie in der Historiographie.[54]

Wilhelm I. in Zivil, nach 1871
Kaiser Wilhelm I. mit Sohn, Enkel und Urenkel, 1882

Abstammung

Friedrich Wilhelm I.
(König in Preußen)
Sophie Dorothea
 
Ferdinand Albrecht II.
(Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel)
Antoinette Amalie
 
Ludwig VIII.
(Landgraf von Hessen-Darmstadt)
Charlotte
 
Christian III.
(Herzog von Pfalz-Zweibrücken)
Karoline
 
Adolf Friedrich II.
(Herzog von Mecklenburg-Strelitz)
⚭ Christiane Emilie Antonie
 
Ernst Friedrich I.
(Herzog von Sachsen-Hildburghausen)
Sophia Albertine
 
Ludwig VIII.
(Landgraf von Hessen-Darmstadt)
Charlotte
 
Christian Karl Reinhard
⚭ Katharina Polyxena
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
August Wilhelm
(Prinz von Preußen)
 
Luise Amalie
(Prinzessin von Preußen)
 
Ludwig IX.
(Landgraf von Hessen-Darmstadt)
 
Karoline
 
Karl
(Prinz von Mecklenburg-Strelitz)
 
Elisabeth Albertine
 
Georg Wilhelm
(Prinz von Hessen-Darmstadt)
 
Maria Luise
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Friedrich Wilhelm II.
(König von Preußen)
 
Friederike Luise
(Königin von Preußen)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Karl II.
(Herzog zu Mecklenburg-Strelitz)
 
Friederike Caroline
(Herzogin zu Mecklenburg-Strelitz)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Auguste
(Kurfürstin von Hessen-Kassel)
 
Wilhelmine
(Königin der Niederlande)
 
Friedrich Wilhelm III.
(König von Preußen)
 
Luise
(Königin von Preußen)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Friedrich Wilhelm IV.
(König von Preußen)
 
Wilhelm I.
(Deutscher Kaiser)
 
Charlotte
(Kaiserin von Russland)
 
Carl
(preußischer General)
 
Alexandrine
(Erbgroßherzogin von Mecklenburg-Schwerin)
 
Luise
(Prinzessin der Niederlande)
 
Albrecht
(preußischer General)
 
 
 
 

Literatur

Commons: Wilhelm I.  – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Wilhelm I.  – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Kurt Jagow: Wilhelm und Elisa. Die Jugendliebe des Alten Kaisers. K. F. Koehler, Leipzig 1930, passim.
  2. Zur „Feuertaufe“ Wilhelms siehe Franz Herre: Kaiser Wilhelm I. Der letzte Preuße. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1980, ISBN 3-462-01409-9, S. 70 f.
  3. Daniel Schönpflug: Die Heiraten der Hohenzollern. Verwandtschaft, Politik und Ritual in Europa 1640–1918 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Band 207), Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013, ISBN 978-3-525-37030-8, S. 74.
  4. Daniel Schönpflug: Die Heiraten der Hohenzollern. Verwandtschaft, Politik und Ritual in Europa 1640–1918 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Band 207), Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013, ISBN 978-3-525-37030-8, S. 97.
  5. Daniel Schönpflug: Die Heiraten der Hohenzollern. Verwandtschaft, Politik und Ritual in Europa 1640–1918 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Band 207), Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013, ISBN 978-3-525-37030-8, S. 98.
  6. Daniel Schönpflug: Die Heiraten der Hohenzollern. Verwandtschaft, Politik und Ritual in Europa 1640–1918 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Band 207), Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013, ISBN 978-3-525-37030-8, S. 98–99.
  7. Robert-Tarek Fischer: Wilhelm I. Vom preußischen König zum ersten Deutschen Kaiser. Böhlau, Köln 2020, ISBN 978-3-412-51926-1, S. 64–65.
  8. Jürgen Angelow: Wilhelm I. (1861–1888). In: Frank-Lothar Kroll (Hrsg.): Preußens Herrscher. Von den ersten Hohenzollern bis Wilhelm II. Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-54129-2, S. 242–264, hier S. 248.
  9. Birgit Verwiebe: Ausritt des Prinzen Wilhelm in Begleitung des Künstlers. In: Museum-digital, Alte Nationalgalerie vom 11. Februar 2021, abgerufen am 16. Juli 2022, museum-digital.de
  10. Rainer Schoch: Das Herrscherbild in der Malerei des 19. Jahrhunderts. Prestel, München 1975, ISBN 3-7913-0052-0, S. 114.
  11. Birgit Verwiebe: Ausritt des Prinzen Wilhelm in Begleitung des Künstlers. In: Museum-digital, Alte Nationalgalerie vom zuletzt am 11. Februar 2021, abgerufen am 16. Juli 2022, museum-digital.de
  12. Wolfram Letzner: Berlin – eine Biografie. Menschen und Schicksale von den Askaniern bis Helmut Kohl und zur Hauptstadt Deutschlands. Nünnerich Asmus, Mainz 2016, ISBN 978-3-945751-37-4.
  13. Jürgen Angelow: Wilhelm I. (1861–1888). In: Frank-Lothar Kroll (Hrsg.): Preußens Herrscher. Von den ersten Hohenzollern bis Wilhelm II. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46711-3, S. 242–264, hier: S. 248.
  14. 1 2 3 Dorlis Blume: Wilhelm I.. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO (DHM und HdG)
  15. Rüdiger Hachtmann: Berlin 1848. Eine Politik- und Gesellschaftsgeschichte der Revolution. Dietz, Bonn 1997, ISBN 3-8012-4083-5, S. 149.
  16. Frank Möller: Feinde des Volkes. Feindbilder und negative Zuschreibungen in der Märzrevolution 1848. In: Stefan Gerber/Werner Greiling/Tobias Kaiser/ Klaus Ries (Hrsg.), Zwischen Stadt, Staat und Nation. Bürgertum in Deutschland. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2014, S. 401–424, hier S. 407.
  17. Dierk Walter: Preußische Heeresreformen 1807–1870. Militärische Innovation und der Mythos der „Roonschen Reform“. Schöningh, Paderborn 2003, ISBN 3-506-74484-4, S. 207.
  18. Rüdiger Hachtmann: Berlin 1848. Eine Politik- und Gesellschaftsgeschichte der Revolution. Dietz, Bonn 1997, ISBN 3-8012-4083-5, S. 185.
  19. Robert-Tarek Fischer: Wilhelm I. Vom preußischen König zum ersten Deutschen Kaiser. Böhlau, Köln 2020, ISBN 978-3-412-51926-1, S. 86.
  20. Rüdiger Hachtmann: Die Revolution von 1848 – eine Jugendrebellion? In: Rüdiger Hachtmann, Susanne Kitschun, Rejane Herwig (Hrsg.), 1848. Akteure und Schauplätze der Berliner Revolution, Centaurus Berlin 2013, S. 21–40, hier S. 40.
  21. Robert-Tarek Fischer: Wilhelm I. Vom preußischen König zum ersten Deutschen Kaiser. Böhlau, Köln 2020, ISBN 978-3-412-51926-1, S. 90.
  22. Wolfram Siemann: Asyl, Exil und Emigration der 1848er. In: Dieter Langewiesche (Hrsg.), Demokratiebewegung und Revolution 1847 bis 1849. Karlsruhe 1998, S. 70–91, hier S. 79.
  23. Frank Möller: Feinde des Volkes. Feindbilder und negative Zuschreibungen in der Märzrevolution 1848. In: Stefan Gerber/Werner Greiling/Tobias Kaiser/ Klaus Ries (Hrsg.), Zwischen Stadt, Staat und Nation. Bürgertum in Deutschland. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2014, S. 401–424, hier S. 410.
  24. Rüdiger Hachtmann: Berlin 1848. Eine Politik- und Gesellschaftsgeschichte der Revolution. Dietz, Bonn 1997, ISBN 3-8012-4083-5, S. 342.
  25. Guntram Schulze-Wegener: Wilhelm I. Deutscher Kaiser, König von Preußen, Nationaler Mythos. Mittler, Hamburg, Bonn 2015, ISBN 978-3-8132-0964-8, S. 189.
  26. Franz Herre: Kaiser Wilhelm I. Der letzte Preuße. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1980, ISBN 3-462-01409-9, S. 192–193.
  27. Franz Herre: Kaiser Wilhelm I. Der letzte Preuße. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1980, ISBN 3-462-01409-9, S. 193.
  28. Robert-Tarek Fischer: Wilhelm I. Vom preußischen König zum ersten Deutschen Kaiser. Böhlau, Köln 2020, ISBN 978-3-412-51926-1, S. 91.
  29. Franz Herre: Kaiser Wilhelm I. Der letzte Preuße. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1980, ISBN 3-462-01409-9, S. 193.
  30. Robert-Tarek Fischer: Wilhelm I. Vom preußischen König zum ersten Deutschen Kaiser. Böhlau, Köln 2020, ISBN 978-3-412-51926-1, S. 92.
  31. Franz Herre: Kaiser Wilhelm I. Der letzte Preuße. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1980, ISBN 3-462-01409-9, S. 193.
  32. Robert-Tarek Fischer: Wilhelm I. Vom preußischen König zum ersten Deutschen Kaiser. Böhlau, Köln 2020, ISBN 978-3-412-51926-1, S. 92.
  33. Franz Herre: Kaiser Wilhelm I. Der letzte Preuße. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1980, ISBN 3-462-01409-9, S. 194.
  34. David Clay Large: Berlin – Biographie einer Stadt. Beck, München 2002, ISBN 978-3-406-48881-8, S. 24–25.
  35. Maria Würfel: "Den Drachen Revolution töten" - Prinz Wilhelm von Preußen. Berlin - London - Karlsruhe: Ein Gegegnrevolutionär unterwegs. In: Siegfried Schiele (Hrsg.): „… bis es ein freies Volk geworden …“ 1848/49 Revolution (= Deutschland und Europa. Heft 35). Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Stuttgart 1997, S. 24–29, hier S. 24.
  36. Maria Würfel: "Den Drachen Revolution töten" - Prinz Wilhelm von Preußen. Berlin - London - Karlsruhe: Ein Gegegnrevolutionär unterwegs. In: Siegfried Schiele (Hrsg.): „… bis es ein freies Volk geworden …“ 1848/49 Revolution (= Deutschland und Europa. Heft 35). Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Stuttgart 1997, S. 24–29, hier S. 26.
  37. Adolf M. Birke: Prinz Albert und die deutsche Frage. In: Victoria & Albert – Vicky & The Kaiser, Stuttgart 1997, S. 75–86, hier S. 80 und 83.
  38. Daniel Schönpflug: Die Heiraten der Hohenzollern. Verwandtschaft, Politik und Ritual in Europa 1640–1918 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Band 207), Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013, ISBN 978-3-525-37030-8, S. 199.
  39. Robert-Tarek Fischer: Wilhelm I. Vom preußischen König zum ersten Deutschen Kaiser. Böhlau, Köln 2020, ISBN 978-3-412-51926-1, S. 95.
  40. Robert-Tarek Fischer: Wilhelm I. Vom preußischen König zum ersten Deutschen Kaiser. Böhlau, Köln 2020, ISBN 978-3-412-51926-1, S. 95.
  41. Rüdiger Hachtmann: Berlin 1848. Eine Politik- und Gesellschaftsgeschichte der Revolution. Dietz, Bonn 1997, ISBN 3-8012-4083-5, S. 339–340.
  42. Zu Sinn, Vorbereitung und Ablauf der Krönung Wilhems I. siehe Iselin Gundermann: Via Regia. Preußens Weg zur Krone. Ausstellung des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz 1998. Duncker und Humblot, Berlin 1998, ISBN 3-428-09454-9, S. 95–175.
  43. Hermann Robolsky: Das Testament Kaiser Wilhelms I. Eine Festschrift zum hundertjährigen Geburtstage des ersten Hohenzollern-Kaisers. Berlin 1897, S. 21.
  44. Theodor Fontane: Der schleswig-holsteinische Krieg im Jahr 1864, Berlin 1866, (S. 254 ff. books.google); Alfred Cramer: Geschichte des Infanterie-Regiments Prinz Friedrich der Niederlande (2. Westfälisches) Nr. 15. Verlag R. Eisenschmid, Verlagsbuchhandlung für Militärwissenschaft, Berlin 1910.
  45. Hermann Oncken: Grossherzog Friedrich I. von Baden und die deutsche Politik von 1854 bis 1871. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/Berlin/Leipzig 1898, abgedruckt in: Martin Wein (Hrsg.): Ich kam, sah und schrieb – Augenzeugenberichte aus fünf Jahrtausenden. DTV, München 1964.
  46. Ludwig Bamberger: Bismarck posthumus. Berlin 1899, S. 8 (books.google).
  47. Zeitpunkt NRW: Wochenrundschau 1883
  48. vgl. Beilage zur Illustrirten Zeitung, Nr. 942 (Bd. 37), Leipzig, den 20. Juli 1861.
  49. Der Mordversuch gegen den deutschen Kaiser Wilhelm I. am 11. Mai 1878. Wikisource
  50. Zur Bestätigung des Todesurteils durch den Kronprinzen sowie zur Position des Kaisers, der sich bei seinem Sohn hierfür bedankte, siehe Marcus Mühlnikel: „Fürst, sind Sie unverletzt?“ Attentate im Kaiserreich 1871–1914. Schöningh Verlag, Paderborn 2014, S. 143 f.
  51. Der Mordversuch gegen den deutschen Kaiser Wilhelm I. am 2. Juni 1878. Wikisource
  52. Thomas Nipperdey: Nationalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert. In: Theodor Schieder, Walther Kienast (Hrsg.): Historische Zeitschrift. Bd. 206, München 1968, S. 543–544.
  53. Feier des hundertsten Geburtstages Seiner Majestät des hochseeligen Kaisers Wilhelms des Großen (Ministerialerlass vom 3. d. M. [März 1897] – IVa A 1547). In: Eisenbahndirektion Mainz (Hrsg.): Sammlung der herausgegebenen Amtsblätter. Jg. 1897, Bekanntmachung Nr. 23, S. 59.
  54. Andreas Rose: Wilhelm I. – ein Großer? Die „verweigerte Größe“ Kaiser Wilhelms I. Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.
Vorgänger Amt Nachfolger
Friedrich Wilhelm IV. König von Preußen
1861–1888
Friedrich III.
./. Deutscher Kaiser
1871–1888
Friedrich III.