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vom 27.05.2022, aktuelle Version,

Wolf Albach-Retty

Wolf Albach-Retty etwa 1932

Wolf Albach-Retty (* 28. Mai 1906 in Wien, Österreich-Ungarn; † 21. Februar 1967 ebenda; gebürtig Wolfgang Helmuth Walter Albach) war ein österreichischer Schauspieler. Aus der Ehe mit der deutschen Schauspielerin Magda Schneider stammte die Schauspielerin Romy Schneider.

Leben

Wolf Albach-Retty war der Sohn der Hofschauspielerin Rosa Albach-Retty und des Juristen (Rechtsanwalt 1914–1929) und ehemaligen k.u.k.-Artillerie-Oberleutnants (Abschied 1899) Dr. Karl (Walter) Albach.[1] Nach zwei Semestern Studium der Chemie wurde er an der Akademie für Musik und darstellende Kunst unter Armin Seydelmann zum Schauspieler ausgebildet.[2] Im Alter von 20 Jahren spielte er seine erste Rolle am Wiener Burgtheater.[Anm. 1]

Zum Film kam er bereits als junger Mann. Eine erste Stummfilm-Rolle erhielt er 1927. Während der Zeit des Nationalsozialismus trat er in Liebes- und Musikfilmen auf. 1937 heiratete er Magda Schneider und nahm auch vorübergehend die deutsche Staatsbürgerschaft an. Aus der Ehe stammten die beiden Kinder Rosemarie, genannt Romy (Schneider) (1938–1982) und Wolf-Dieter (* 1941). Die Ehe wurde 1945 (nach anderen Quellen 1946 oder 1947) geschieden.

Albach-Retty, der bereits im Mai 1933 Förderndes Mitglied der SS wurde,[3] trat 1940, zwei Jahre nach dem Anschluss Österreichs, der NSDAP bei.[4] Im August 1944 gehörte er zu den von Joseph Goebbels nominierten Schauspielern der Gottbegnadeten-Liste, die Goebbels für unverzichtbar für die Filmproduktion hielt, womit Albach-Retty von Kriegsdienstverpflichtungen freigestellt wurde.[5]

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er in der gewandelten Filmlandschaft nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen und war nur noch vereinzelt in Hauptrollen (Zwei in einem Auto, Immer die Radfahrer), häufiger in wichtigen Nebenrollen zu sehen (Der Obersteiger, als der Fürst in Der Vogelhändler, als Familienvater in Verlobung am Wolfgangsee usw.). Neben anderen kleineren Nebenrollen hatte er einen kurzen Auftritt als Baron Hartmann in Der Kardinal, eine Rolle, die er auf Betreiben von Romy Schneider bekam und die Vater und Tochter einen gemeinsamen Auftritt vor der Kamera ermöglichte. Weiters war er wieder in wichtigen Rollen am Burgtheater zu sehen, unter anderem in Anatol von Arthur Schnitzler. Albach-Retty war in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Trude Marlen verheiratet.

Grab der Familie Albach-Retty auf dem Wiener Zentralfriedhof

Er wurde zunächst auf dem Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf in Wien beerdigt und nach dem Tod seiner Mutter in deren Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 C, Nummer 50) beigesetzt. Seine Gattin Trude Marlen starb 2005 und wurde neben ihm beigesetzt. In diesem Grab ruht auch Marlens Zwillingsschwester Cecilia Maximiliane Brantley, die 1997 starb.

Filmografie

Literatur

Einzelnachweise

  1. Rose Poor-Limá (Text), Robert Fuchs (Zeichnungen): Burgtheaterzauber ohne Rampenlicht. In: Neues Wiener Tagblatt, Nr. 204/1940 (LXXIV. Jahrgang), 3. November 1940, S. 31. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg.
  2. Fred Heller (1889–1949): Das jüngste Burgtheater. In: Die Bühne, Jahrgang 1926, 21. Oktober 1926, Nr. 102/1926 (III. Jahrgang), S. 5. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bue.
  3. Artikel: Legenden. Diva mit Nazi-Trauma? In: Der Spiegel vom 15. September 2008
  4. Oliver Rathkolb: Führertreu und gottbegnadet: Künstlereliten im Dritten Reich. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1991, ISBN 3-215-07490-7, S. 235/236 (sowie Fußnote 674, S. 285, Quelle: AdR, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. Karton 12. Sammelakten 1946. ZI. 12 B.K./46).
  5. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 12.

Anmerkungen

  1. Albach-Retty wurde mit 1. September 1926 Ensemblemitglied des Burgtheaters. Sein Bühnendebut gab Wolf Albach am Akademietheater im Rahmen eines von Hans Brahm inszenierten Hermann-Bahr-Abends. – Siehe: h: Bahr-Premieren im Akademie-Theater. „Altweibersommer“ – „Der Selige“. Gespräch mit dem Regisseur Hans Brahm. In: Die Bühne, Jahrgang 1926, 14. Jänner 1926, Nr. 62/1926 (III. Jahrgang), S. 28. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bue.