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vom 29.01.2018, aktuelle Version,

Wolfgang Ott (Straftäter)

Wolfgang Ott (* 1957) ist ein österreichischer Sexualstraftäter, Mörder und mutmaßlicher Serienmörder, dessen Taten zu den spektakulärsten Kriminalfällen Österreichs gehören.

Straftaten und mutmaßlich begangene Straftaten

Wolfgang Ott wurde bereits im Alter von 16 Jahren wegen sexueller Nötigung zu 15 Monaten Haft auf Bewährung sowie einer psychiatrischen Behandlung verurteilt. Nach zwei gescheiterten Entführungsversuchen an Frauen entführte er am 30. Mai 1995 in Wien die 23-jährige Bankangestellte Sonja S. und hielt sie drei Tage lang in seinem Haus in Wien-Liesing gefangen, wobei er sie mehrfach vergewaltigte und misshandelte. Danach fuhr er mit ihr in die Steiermark, wo er sie am Ufer der Salza entkleidete, fesselte und mit einem Betonring lebend im Fluss versenkte, wo sie ertrank. Ihre Leiche wurde erst am 26. Juni in Landl geborgen.

Am 10. Juni 1995 entführte er in Wien die 19-jährige Maturantin Karin M., vergewaltigte und misshandelte sie mehrfach, ehe er sie an einem Ufer der Salza in der Steiermark erwürgte und in einem Waldstück in Palfau verscharrte. Ihre Leiche wurde erst knapp zwei Jahre später, am 6. Juni 1997, aufgefunden.

Am 12. Juni 1995 entführte er in Perchtoldsdorf eine 43-jährige Geschäftsfrau und hielt sie über 20 Stunden lang in seinem Haus gefangen, wobei er sie auch vergewaltigte. Als er das Haus kurzzeitig verließ, gelang ihr die Flucht und die Alarmierung der Polizei, die sofort eine Großfahndung nach Ott auslöste. Dieser entführte und vergewaltigte auf seiner Flucht noch zwei weitere Frauen, wobei einer die Flucht gelang. Die andere, eine 23-jährige Bergsteigerin, transportierte er über 600 km weit im Kofferraum seines Transporters bis an ein Ufer der Salza in der Steiermark und ließ sie dort frei, nachdem sie ihm versprochen hatte, ihn wieder treffen zu wollen.

Am 20. Juni 1995 wurde Wolfgang Ott in der Nähe des Attersees in Oberösterreich von der Gendarmerie verhaftet. Er war mit einem Fahrrad unterwegs gewesen und hatte noch vergeblich versucht, sich als deutscher Tourist auszugeben.

Am 23. Juni 1995 fand die Polizei in der Nähe des Fundortes von Sonja S. die Leiche der 34-jährigen Helga V. Bis heute wird ermittelt, ob Ott auch für dieses Verbrechen verantwortlich ist. Zudem versucht die Polizei zu klären, ob er auch die 17-jährige Martina Posch ermordete, die am 22. November 1986 am Ufer des Mondsees in Oberösterreich aufgefunden wurde.

Am 3. Oktober 1996 wurde er wegen Mordes an Sonja S. zu lebenslanger Haft und Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt. Am 24. Februar 1999 wurde er vom Landesgericht Leoben wegen Mordes an Karin M. nochmals zu lebenslanger Haft verurteilt.

Haft

Am 1. Juli 2004 versteckte sich Wolfgang Ott während seiner Tätigkeit in der Tischlerei der Justizanstalt Graz-Karlau in einer mit Schnappscharnieren gesicherten Kiste und ließ sich von Mithäftlingen auf einen anstaltseigenen Lkw laden, der ins Außenlager Maria Lankowitz fahren sollte. Am Gefängnistor wurde Ott jedoch bei einer routinemäßigen Kontrolle des Fahrzeuges entdeckt und verhaftet. Für Ott setzte es interne Konsequenzen: Aus der Tischlerei und der dortigen Tätigkeit wurde er vorerst abgezogen. Außerdem bekam er drei Wochen Einzelhaft. Sein Fluchtversuch führte zur Installierung eines Pulsfrequenzmessgerätes im Schleusenbereich.

Am 24. April 2017 wurde Wolfgang Ott, nachdem er mit etwa 20 Schmerzmittelpflastern in seinem Haftraum in der Justizanstalt Stein aufgefunden wurde, mit Verdacht auf Medikamentenmissbrauch in das Kremser Krankenhaus eingeliefert.[1] Drei Tage später, am 27. April 2017, wurde er wieder in die Justizanstalt zurückgebracht. Über die Hintergründe des Vorfalls wurde nichts bekannt.

Literatur

  • Andreas und Regina Zeppelzauer: Mord. Die spektakulärsten Mordfälle Österreichs. Verlag f. Sammler, Graz 2005, ISBN 3-85365-215-8.
  • Alexandra Wehner: Spuren des Bösen. Österreichs gefährlichste Verbrecher. Ueberreuter, Wien 2007, ISBN 978-3-8000-7310-8.

Quellen

Einzelnachweis

  1. Doppelmörder nach Überdosis im Spital. orf.at, abgerufen am 29. Januar 2018.