Zotter Schokoladen Manufaktur
zotter Schokoladen Manufaktur GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1999 |
Sitz | Kornberg, Österreich |
Mitarbeiter | 120 (2010) [1] |
Umsatz | 15 Millionen Euro (2011)[2] |
Branche | Lebensmittelindustrie |
Website | www.zotter.at |
Die zotter Schokoladen Manufaktur ist ein 1999 gegründeter Hersteller von fair produzierter Schokolade mit Sitz im Ortsteil Bergl der steirischen Gemeinde Kornberg. Rund 250 Tonnen biologischer Kakaobohnen werden dort mit vielen weiteren Zutaten jährlich zu über 15 Millionen Tafeln Schokolade, verteilt auf 150 Sorten, sowie zu Trinkschokolade und weiteren Schokoladenprodukten veredelt. Knapp die Hälfte des Umsatzes erzielt das österreichische Unternehmen über 3500 Vertriebsstellen im weltweiten Ausland.
Geschichte
Das Unternehmen, das auf die Schokoladenproduktion spezialisiert ist, wurde 1999 vom Koch und Konditor Josef Zotter in der Gemeinde Kornberg in der Steiermark gegründet. Zuvor betrieb Zotter zwölf Jahre lang eine Konditorei mit vier Filialen, deren Zotter-Torten regionalen Ruhm erlangten. Seit 2004 ist Zotter Vertragspartner von Fair-Trade. Im selben Jahr wurde die Schokoladenmanufaktur mit der Trophée Gourmet in der Kategorie Gourmandisen für ausgefallene Kreationen ausgezeichnet.
2005 wurde Josef Zotter als „Unternehmer des Jahres“ in der Kategorie Handwerk ausgezeichnet. Im Jahr 2005 wurden auch soziale Engagements verstärkt: Es entsteht eine „Zeichen-setzen“-Schokolade für Patenprojekte. 2006 folgte die „VinziSchilcher“-Schokolade, die dem Obdachlosenprojekt Vinzi-Dorf in Graz gewidmet ist. Seit August 2006 werden für das gesamte Sortiment nur noch Bio-Rohstoffe bezogen.
Im Sommer 2007 nahm Zotter eine eigene Kakaorösterei in Betrieb, in der die Kakaobohne von der Röstung bis zur Conche im hauseigenem SchokoladeWerk veredelt wird (bean-to-bar-Produktionsweise).[3]
2009 wurde der erste Confiserieladen unter dem Namen z o t t e r Schoko-Laden in Essen eröffnet. Zwei weitere Schoko-Läden wurden 2010 in Innsbruck und Salzburg eröffnet.[4] Zum optischen Konzept seiner Erlebnis-Shops gehören Regale, die sich wie Schmuckkästchen öffnen, sowie eine Schokoladenseilbahn, die Kostproben liefert. Die ersten 40 bis 60 m² großen Geschäfte betreibt Zotter in Eigenregie, für weitere Läden werden Franchisepartner gesucht.
Unternehmensangaben
Täglich werden im etwa 120 Mitarbeiter zählenden Betrieb in Bergl zwischen 40.000 und 60.000 Tafeln Schokolade im Handschöpfungsverfahren hergestellt, was inklusive der Trinkschokoladen jährlich rund 460 Tonnen verarbeitete Schokolade bedeutet.[5] Das Unternehmen erzielt so 2010 rund 14 Millionen Euro Umsatz.[2] 55 Prozent des Umsatzes werden in Österreich erzielt, der größte ausländische Absatzmarkt ist Deutschland, wo 85 Prozent aller ausländischen Erlöse verzeichnet werden. Weitere Länder, in die exportiert wird, sind die Schweiz, Liechtenstein, Italien, Portugal, Ungarn, Slowenien, Tschechien, USA, Kanada, England, Belgien, Dänemark, Luxemburg, Dubai, China sowie weitere Länder, da vier Prozent des Umsatzes durch den weltweiten Verkauf über das Internet erzielt werden.[6][7]
Zotter-Schokolade ist in Österreich hauptsächlich in Gourmet- und Bioläden und Onlineshops erhältlich. In Deutschland wird sie ebenfalls in Schokolaterien angeboten und seit 2005 - importiert und vertrieben von der dwp eG - auch in Weltläden, daneben gibt es sie auch in anderen EU-Ländern. Weltweit ist Zotter-Schokolade in rund 3.500 Läden und zahlreichen Onlineshops erhältlich.[8]
Das Design der Verpackung stammt vom Berliner Künstler Andreas Gratze.
Der Betrieb in Bergl in der Nähe von Riegersburg, der Führungen und Verkostungen anbietet und 2007 zum Schoko-Laden-Theater ausgebaut wurde, verzeichnet jährlich mehr als 170.000 Besucher.[9]
Zotter nutzt regenerative Energien der Weizer Naturenergie sowie den Energieüberschuß der im benachbarten Essbaren Tiergarten gelegenen Photovoltaikanlage, die Rohstoffe stammen außer aus Fairem Handel bevorzugt aus der näheren Region, außerdem arbeitet der Familienbetrieb mit der Slow Food Bewegung zusammen. Zotter-Produkte stammen aus ökologischer Landwirtschaft und werden fair gehandelt.
Produkte

Das Sortiment umfasst rund 150 verschiedene Schokoladensorten mit ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen wie z. B. Ananas & Paprika, Rose + Basilikum, Banane Curry, Chili, Goldkirsche aus Usbekistan, Rosa Kokos mit Fischgummi oder auch Kirschbrand mit Marzipan.
Auch Trinkschokolade mit verschiedenen Geschmacksrichtungen wird hergestellt. Seit 2009 gibt es die Trinkschokoladen nur noch zum Teil als handgeschöpft, einige sind jetzt auch mit einem neuen Produktionsverfahren hergestellt und werden als „gegossen“ bezeichnet.
Seit der Saison 2007/08 handelt Zotter unter der Bezeichnung BASiC auch reine Kuvertüren in 130 g Barren oder Großgebinden.
Ebenso gibt es seit der Saison 2008/09 eine spezielle Schokoladenvariaton unter dem Namen Labooko. Labooko enthält zwei Tafeln Schokolade verschiedener Geschmacksrichtung. Die Bezeichnung wird aus der Verpackung der Schokolade abgeleitet: Man kann sie aufklappen wie ein Buch, und auf jeder aufgeklappten Seite steht die Geschichte zur jeweiligen Schokosorte, die man unter dem Text verborgen findet.
Im März 2009 wurde unter dem Namen Mitzi-Blue eine kreisrunde Schokolade in diversen Variationen eingeführt.
Inklusive der für ausländische Kunden hergestellten Schokoladesorten erreicht das Sortiment 300 verschiedene Geschmacksrichtungen.[5]
Weblinks
Fußnoten
- ↑ 50 Jahre Josef Zotter: Konkurs, Harvard und Bioschoko. In: Die Presse. 15. Februar 2011
- 1 2 Zotter liebäugelt mit China. In: Der Standard. 11. Jänner 2012
- ↑ zotter Schokoladen Manufaktur: bean-to-bar. Abgerufen am 9. Juni 2012
- ↑ zotter Schokoladen Manufaktur: Entwicklung der Manufaktur. Abgerufen am 9. Juni 2012
- 1 2 zotter Schokoladen Manufaktur: Biografie. 2010. Abgerufen am 9. Juni 2012
- ↑ zotter Schokoladen Manufaktur: Struktur und Zahlen. Abgerufen am 9. Juni 2012
- ↑ Zotter verteidigt Schoko-Wunderland derstandard.at, abgerufen am 20. September 2012
- ↑ „Diese Ideen muss man leben“. In: Oberösterreichische Nachrichten. 21. Oktober 2006 (Internet Archive)
- ↑ zotter Schokoladen Manufaktur: Entwicklung der Manufaktur. Abgerufen am 9. Juni 2012