Zsa Zsa Gabor

Zsa Zsa Gabor [ʒɒ ʒɒ ɡaːbor] (geboren am 6. Februar 1917 als Sári Gábor[1] in Budapest, Österreich-Ungarn; gestorben am 18. Dezember 2016 in Los Angeles, Kalifornien[2]), auch Zsuzsanna Sári Gábor[3], war eine US-amerikanisch-ungarische Schauspielerin. Sie spielte in Filmen wie Moulin Rouge und Im Zeichen des Bösen, wurde aber hauptsächlich durch ihr glamouröses Privatleben mit acht Ehemännern bekannt.
Leben

Zsa Zsa Gabor wurde als zweite Tochter des ungarischen Garde-Offiziers Vilmos Gábor (1884–1962) und seiner Frau, der Schauspielerin Janci „Jolie“ Tilleman Gábor[1] (auch als Jólie Sári bekannt,[3] 1896–1997), geboren. Beide Eltern waren jüdisch.[4] Sie hatte zwei Schwestern, Magda Gabor (1914–1997) und Eva Gabor (1919–1995).[5] 1936 gewann die damals 19-Jährige einen Schönheitswettbewerb zur Miss Ungarn. Nach einer Ausbildung an der Wiener Musikakademie gab Richard Tauber ihr eine Rolle in der Operette Der Singende Traum.
Nach dem Ende ihrer ersten Ehe mit einem türkischen Diplomaten 1941 folgte sie ihrer Schwester Eva nach Hollywood, um wie diese dort als Schauspielerin zu arbeiten. Gabor wirkte ab 1952 in etwa fünfzig zumeist kleineren Filmen und in zahlreichen Fernsehproduktionen mit, wofür sie 2004 mit der Mitgliedschaft in der B-Movie Hall Of Fame geehrt wurde. Im Film Moulin Rouge, der das Leben des Malers Henri de Toulouse-Lautrec darstellte, spielte sie die Sängerin Jane Avril.
Bekannt wurde sie allerdings vor allem durch zahlreiche Affären, Skandale, Scheidungen und Beleidigungsprozesse, die ihr sogar einen dreitägigen Gefängnisaufenthalt bescherten. Gabor erwarb in oft kurzen Ehen mit Millionären ein Vermögen, das insbesondere aus Immobilien und Schmuck bestand. Ihre Selbstdarstellung führte dazu, dass sie in Ephraim Katz’ The Film Encyclopedia als teuerste Kurtisane seit Madame de Pompadour bezeichnet wurde. Am 27. November 2002 war Gabor in einen Verkehrsunfall auf dem Sunset Boulevard in Los Angeles verwickelt. Sie bekam dafür 2 Mio. US-Dollar Schadenersatz zugesprochen. Danach saß sie im Rollstuhl und war vor allem wegen verschiedener Krankenhausaufenthalte in den Medien.
Am 18. Dezember 2016 starb Zsa Zsa Gabor in ihrer Villa in Los Angeles im Alter von 99 Jahren nach langer Krankheit an den Folgen eines Herzinfarkts.[6][7]
Ehen
Zsa Zsa Gabor war achtmal verheiratet:
- 1938–1941 mit Burhan Asaf Belge (1887–1967), Pressechef des türkischen Außenministeriums. Er wurde später als Schriftsteller und Diplomat bekannt.
- 1942–1947 mit Conrad Nicholson Hilton (1887–1979), Hilton-Hotel-Gründer, mit dem sie die einzige Tochter Constance Francesca Hilton (1947–2015) hatte.
- 1949–1954 mit George Sanders (1906–1972), Schauspieler, der später Zsa Zsas Schwester Magda heiratete. Gabor hatte während dieser Ehe eine Beziehung mit Porfirio Rubirosa (1909–1965), einem dominikanischen Diplomaten und internationalen Playboy.
- 1964–1966 mit Herbert Hunter (1908–2008), Finanzberater, Industrieller.
- 1966–1967 mit Joshua S. Cosden, Jr., Geschäftsmann (texanischer Ölmagnat).
- 1975–1976 mit Jack W. Ryan (1926–1991), Designer und Miterfinder der Barbie-Puppe.
- 1977–1982 mit Michael O’Hara, Anwalt.
Kuriosum: Zsa Zsa Gabor hielt 1982 eine Heiratszeremonie mit dem mexikanischen Schauspieler[8] Felipe de Alba (1924–2005) ab. Die Ehe, die im Übrigen nur einen Tag dauerte, war aus mehreren Gründen ungültig und musste daher nicht annulliert werden. U. a. war Gabor noch mit Michael O’Hara verheiratet (siehe auch: Bigamie) und die Zeremonie wurde von einem Schiffskapitän abgehalten. - 1986–2016 mit Frédéric Prinz von Anhalt (* 1943).
Filmografie (Auswahl)

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Auszeichnungen
- 1958: Golden Globe, Spezialauszeichnung für die glamouröseste Schauspielerin
- Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (6925 Hollywood Blvd.)
- am 15. Juni 2011 wurde ein Asteroid nach ihr benannt, (166614) Zsazsa
Literatur
- Gerold Frank: Zsa Zsa Gábor: my story. Cleveland 1960.[9] – Dt. Ausgabe: Zsa Zsa Gabor. Die Geschichte meines Lebens. Deutsch von Werner Kerbs, Non-Stop-Bücherei, Berlin 1961
- Zsa Zsa Gabor, Wendy Leigh: One lifetime is not enough. Delacorte Press, New York 1991, ISBN 0-385-29882-X
- Darwin Porter: Those glamorous Gabors: bombshells from Budapest; great courtesans of the 20th century. Blood Moon Productions, Toronto 2013, ISBN 978-1-936003-35-8
Weblinks
- Zsa Zsa Gabor in der Internet Movie Database (englisch)
- Zsa Zsa Gabor in der Internet Broadway Database (englisch)
- Zsa Zsa Gabor. Eintrag im Who’s Who
- Zsa Zsa Gabor in der Notable Names Database (englisch)
- Zsa Zsa Gabor in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
- 1 2 Tom Teichholz: Zsa Zsa Gabor: Last of the Hungarian Mohicans. (Memento vom 22. August 2010 im Internet Archive) In: JewishJournal.com, 23. August 2007
- ↑ Actress Zsa Zsa Gabor dead at 99, bnonews.com, 18. Dezember 2016
- 1 2 Sári ist die ungarische Koseform des Vornamens Sarah – siehe Eintrag im Who’s Who (#Weblinks)
- ↑ Reflecting on the life of Zsa Zsa Gabor. In: New York Social Diary. 17. August 2010 (newyorksocialdiary.com [abgerufen am 19. Dezember 2016]).
- ↑ Ray Gurganus: Family Gabor Genealogy, ourfamtree.org (abgerufen am 6. Dezember 2012)
- ↑ Zsa Zsa Gabor ist tot, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Dezember 2016
- ↑ Zsa Zsa Gabor ist tot, Die Zeit, 19. Dezember 2016
- ↑ Hamburger Abendblatt am 19. Dezember 2016, Zsa Zsa Gabor ist im Alter von 99 Jahren gestorben (abgerufen am 20. Dezember 2016)
- ↑ Gabor und ihr Ghostwriter waren Titelthema des Magazins Live, 29 Juni 1959, Titel und S. 129–139; Digitalisat
Personendaten | |
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NAME | Gabor, Zsa Zsa |
ALTERNATIVNAMEN | Gábor, Zsa Zsa; Gábor, Sari (möglicher Geburtsname); Gábor Sari, Zsuzsanna (möglicher Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanisch-ungarische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 6. Februar 1917 |
GEBURTSORT | Budapest, Österreich-Ungarn |
STERBEDATUM | 18. Dezember 2016 |
STERBEORT | Los Angeles, Kalifornien |