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vom 22.05.2012, aktuelle Version,

Zuckerfabrik Tulln

Zuckerfabrik Tulln

Die Zuckerfabrik Tulln in Tulln an der Donau (Niederösterreich) ist eine von zwei noch bestehenden österreichischen Zuckerfabriken.

Geschichte

Zuckerforschung Tulln
Zuckermuseum Tulln als Zentrum eines Kreisverkehrs
Blick vom Baumwipfelweg der Garten Tulln

Ab etwa 1934 gab es Überlegungen zur Errichtung einer genossenschaftlich organisierten Zuckerfabrik als Alternative zur industriellen Rübenverarbeitung. Verzögert wurde die Verwirklichung dieses Projekts durch eine Rekordrübenernte im Jahr 1934, die eine Reduktion der Anbaufläche um 20 Prozent nach sich zog.

Da die bereits bestehenden Zuckerfabriken in

Da aber die Leipnik-Lundenburger Zuckerfabriken Aktiengesellschaft ihre Konzession zu Gunsten des neuen Standortes zurücklegte, konnte im November 1936 die Niederösterreichische Zuckerfabriks Aktiengesellschaft unter Beteiligung der

Die Vorarbeiten für die Errichtung der Tullner Zuckerfabrik im Südwesten des Stadtgebietes begannen 1937 unter anderem mit dem Bau einer Schleppbahnanlage für den Materialtransport. Im gleichen Jahr wurden auch bereits die Rohbauten der Fabrikshalle und des Verwaltungsgebäudes fertiggestellt. Bis zum Frühjahr 1938 errichtete Waagner Biro die tragende Eisenkonstruktion der Maschinenhalle, so dass ab April 1938 nach Plänen der Paukerwerke und der Ersten Brünner Maschinenfabrik mit dem Einbau der maschinellen Ausstattung begonnen werden konnte.

Das Unternehmenskonzept der Tullner Zuckerfabrik, die am 26. Oktober 1938 ihren Betrieb aufnahm, sah vor allem die Produktion von Rohzucker vor. Von den Gründungsbetrieben wurden rund 60.000 Tonnen Zuckerrüben dem neuen Produktionsstandort zu Lasten der eigenen Kontingente überlassen. Der produzierte Rohzucker wurde den Zuckerfabriken zur Raffination und zur Lohnveredelung in Weißzucker überlassen.

Neue wirtschaftliche Auflagen führten die Produktion von Vorratszucker und Futtermitteln ein und banden die Zuckerfabriken an ein bestimmtes Einzugsgebiet, was die Zuckerfabrikanten finanziell belastete.

Im Dezember 1938 übernahm die Landwirtschaftliche Zucker-Aktiengesellschaft die Tullner Zuckerfabrik. Im April 1939 folgte die Zuckerfabrik Hohenau.

Die 1945 gegründete Tullner Zuckerfabrik Aktiengesellschaft musste sowohl die Zuckerfabrik selbst als auch den Rübenanbau wieder aktivieren. Wegen der Umstellung von Roh- auf Konsumzuckerproduktion wurde 1948 das erste Zuckermagazin errichtet und die Fabrikationshalle erweitert. Zu Beginn der 1950er Jahre folgten eine eigene Raffinerie für Weißzucker, der Ausbau des Kesselhauses, eine Erweiterung der Zuckermühle sowie eine Produktionsstätte für Würfelzucker.

1977 wurden die Zuckerfabriken von Leopoldsdorf,Dürnkrut, Hohenau, Enns und Tulln zur Sugana Zucker GmbH fusioniert.

Im Jahr 1978 erwarb die Zuckerfabrik Tulln 50 Prozent der Zuckerfabrik Bruck. In der Folge wurde die Verwaltung nach Wien verlegt. Die Kooperation der beiden Zuckerfabriken hatte schließlich 1983 die Fusion zur Folge.

In der Zuckerfabrik Tulln befindet sich das zentrale Zuckermagazin mit einer Kapazität von rund 8.000 Tonnen Zucker. Alle im österreichischen Handel erhältlichen Haushaltszuckersorten werden hier erzeugt, abgepackt und bis zur Auslieferung zwischengelagert.[1]

Zuckerforschung Tulln

Auf dem Areal der Zuckerfabrik Tulln befindet sich auch die Zuckerforschung Tulln. Deren Hauptaufgabe ist die Entwicklung umweltfreundlicher und energiesparender Methoden zur Zuckerherstellung.[2] Die Zuckerforschung Tulln ist ein eigenständiges Unternehmen, das sich aber zu 100 % im Besitz er AGRANA befindet.

Zuckermuseum

Im ehemaligen Minoritenkloster von Tulln befindet sich unter anderem das Österreichische Zuckermuseum.

Literatur

  • Gerhard A. Stadler: Das industrielle Erbe Niederösterreichs. Geschichte-Technik-Architektur. Böhlau, Wien 2006, ISBN 978-3-205-77460-0

Fußnoten

  1. http://www.agrana.at/local/AG_%C3%96_Zucker.asp
  2. http://www.agrana.at/local/AG_Ö_ZFT1.asp