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vom 06.03.2020, aktuelle Version,

Dürnkrut

Marktgemeinde
Dürnkrut
Wappen Österreichkarte
Wappen von Dürnkrut
Dürnkrut (Österreich)
Dürnkrut
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Gänserndorf
Kfz-Kennzeichen: GF
Fläche: 30,39 km²
Koordinaten: 48° 28′ N, 16° 51′ O
Höhe: 161 m ü. A.
Einwohner: 2.228 (1. Jän. 2019)
Bevölkerungsdichte: 73 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2263
Vorwahl: 02538
Gemeindekennziffer: 3 08 11
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schloßplatz 1
2263 Dürnkrut
Website: www.duernkrut.at
Politik
Bürgermeister: Herbert Bauch (SPÖ)
Gemeinderat: (2020)
(21 Mitglieder)
14
6
1
14  6  1 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Dürnkrut im Bezirk Gänserndorf
AderklaaAndlersdorfAngern an der MarchAuersthalBad PirawarthDeutsch-WagramDrösingDürnkrutEbenthalEckartsauEngelhartstettenGänserndorfGlinzendorfGroß-EnzersdorfGroß-SchweinbarthGroßhofenHaringseeHauskirchenHohenau an der MarchHohenruppersdorfJedenspeigenLasseeLeopoldsdorf im MarchfeldeMannsdorf an der DonauMarcheggMarkgrafneusiedlMatzen-RaggendorfNeusiedl an der ZayaObersiebenbrunnOrth an der DonauPalterndorf-DobermannsdorfParbasdorfProttesRaasdorfRingelsdorf-NiederabsdorfSchönkirchen-ReyersdorfSpannbergStrasshof an der NordbahnSulz im WeinviertelUntersiebenbrunnVelm-GötzendorfWeiden an der MarchWeikendorfZistersdorfNiederösterreich Lage der Gemeinde Dürnkrut im Bezirk Gänserndorf (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Schloss Dürnkrut, Gemeindeamt
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Dürnkrut ist eine Marktgemeinde mit 2228 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich.

Der Ort ist vor allem durch eine historische Schlacht vom Sommer 1278 zwischen dem Böhmenkönig Ottokar und dem Habsburger Rudolf I. bekannt, und durch eine frühere große Zuckerfabrik, die nun der Produktion anderer Lebensmittel dient.

Geografie

Dürnkrut liegt am Ostrand des Weinviertels an der March und damit an der Grenze zur Slowakei. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 30,4 km². 5,55 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2019[1]):

  • Dürnkrut (1729)
  • Waidendorf (499)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Dürnkrut und Waidendorf.

Nachbargemeinden

Zistersdorf Drösing, Jedenspeigen
Velm-Götzendorf Gajary
Ebenthal Angern an der March

Geschichte

Dürnkrut

Es gibt bereits Funde aus der Steinzeit. Diese Werkzeuge sind vom Homo erectus hergestellt und ca. 800 000 Jahre alt[2] und sind im Museum in Dürnkrut ausgestellt.[3]

Um 1045 wurde Dürnkrut mit seiner Burg als Grenzsiedlung angelegt. In einem Besitzverzeichnis des Hochstiftes Freising aus dem Jahr 1160 wird Dürnkrut erstmals urkundlich erwähnt. Die Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen am 26. August 1278 zwischen dem Böhmenkönig Ottokar II. Przemysl und dem Habsburger Rudolf I. gilt nach der Schlacht bei Hastings als die zweitgrößte Ritterschlacht in der Geschichte. Sie endete mit dem Sieg des Habsburgers, Ottokar II. wurde auf der Flucht erschlagen.

Das Vorwerk Ebersdorfer Hof schützte Dürnkrut bis ins 15. Jahrhundert.

Im April 2006 brach im Zuge des Thaya-March-Hochwassers 2006 ein Damm. Danach wurde der Ort überschwemmt, wobei katastrophale Schäden entstanden.

Waidendorf

Waidendorf liegt ca. 2 km südlich von Dürnkrut entlang der Landesstraßen 11 und 17. Waidendorf gehört seit 1970 der Gemeinde Dürnkrut an, welche damals per Abstimmung beschlossen wurde. 1952 wurden die heutigen Strassenbezeichnungen eingeführt. Waidendorf liegt am östlichen Ausgang des Sulzbachtales und hat eine Fläche von 10,67 km². Die Geschichte des Ortes ist der von Dürnkrut sehr ähnlich, da die beiden Dörfer dicht beieinander liegen. Der Ort wurde zur Zeit der Deutschen Landnahme in den Jahren 1040 bis 1050 gegründet.

Die Anlage Waidendorfs als Straßendorf lässt auch zusätzlich auf eine mittelalterliche Gründung schließen. Das erste Mal wurde es 1250 urkundlich erwähnt. Im Jahr 1369 gelangte Waidendorf von Alber von Ottenstein in den Besitz von Otto von Zelking, im Jahr 1376 von Otto von Zelking an seinen Vetter Heinrich von Zelking, der es im Jahre 1385 an Heinrich von Pottendorf verkaufte. Im Jahr 1423 übergab Georg von Dachsberg Waidendorf an die Herrschaft der Besitzer von Wolkersdorf.

Im Jahr 1583 gelangte Waidendorf in den Besitz des Freiherrn Sigmund von Landau, der auch die Herrschaften Dürnkrut, Süssenbrunn, Ebenthal, Rodaun und Höflein innehatte. Obwohl die Familie Landau im Jahre 1621 als Protestanten ihren gesamten Besitz an die kaiserliche Hofkammer abgeben musste, blieb Waidendorf im Besitz der jeweiligen Dürnkruter Herrschaft.

Unter Kaiser Joseph II. wurde Waidendorf im Jahre 1783 eine selbständige Pfarre. Laut Regierungsdekret wurden die beiden Orte der heutigen Gemeinde Velm-Götzendorf der Pfarre Waidendorf zugewiesen.

Bei einer Choleraepidemie in den Jahren 1842 und 1855 starben 60 Menschen, darunter 11 Kinder. Am 24. November 1878 wurde eine neue Schule eröffnet die heute als Kindergarten dient und an der Waidendorferhauptstrasse liegt. Im Jahr 1886 wurde die Freiwillige Feuerwehr Waidendorf gegründet, die noch heute ihr Feuerwehrhaus beim Sulzbach hat.

Die Volkszählung des Jahres 1934 ergab 823 Einwohner, die ebenfalls durchgeführte Viehzählung erbrachte 93 Pferde, 417 Rinder, 480 Schweine und 230 Ziegen. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2001 hatte Waidendorf nur 532 Einwohner.

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner
2011 2.257
2001 2.220
1991 2.164
1981 2.256
1971 2.592

Quelle: Bevölkerungsentwicklung von Dürnkrut. (PDF) Statistik Austria Die größte Einwohnerzahl hatte Dürnkrut 1951 mit 2.802 Einwohnern.

Politik

Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.

Bürgermeister
  • 1991–2010 Rudolf Reckendorfer (SPÖ)[10]
  • seit 2010 Herbert Bauch (SPÖ)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Dürnkrut
Kellergasse Bodenzeile
  • Urzeitliche Siedlung Buhuberg
  • Schloss Dürnkrut: Der zweigeschoßige Renaissancebau mit dem ortbildprägenden Torturm hat einen teilweise erhaltenen Meierhof.
  • Katholische Pfarrkirche Dürnkrut hl. Jakobus der Ältere: Der einheitliche Barockbau mit vorgestelltem Westturm wurde unter Graf Jakob Hamilton 1698 errichtet.
  • Katholische Pfarrkirche Waidendorf hl. Ulrich

Wirtschaft

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 71, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 46. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 978. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,17 Prozent.

Bis etwa 1977 bestand eine große Zuckerfabrik, die aber einige Jahre nach der Fusion mit 2 anderen niederösterreichischen Fabriken geschlossen wurde. Dadurch sank die Zahl der Arbeitsplätze, die Anlagen konnten nur teilweise einer neuen Verwendung zugeführt werden.

Heute zählen zu den größeren Betrieben:

  • die Instantina Nahrungsmittel-Fabrik (Instantgetränke-Pulver, Traubenzucker-Komprimat, Sirup)
  • das Raiffeisen-Lagerhaus
  • die Großmühle Hoffmann Leopold KG
  • die Spenglerei und Dachdeckerei Pöll
  • die Handelsbetriebe Billa
  • Erste-Bank und Raiffeisenbank
  • je zwei Baufirmen, Elektro- und Transportunternehmen
  • Im Ort befinden sich ferner vier Ärzte und eine Apotheke.

Die Gemeinde gehört zum RV March-Thaya-Auen.

Verkehr

  • Bahn: Dürnkrut liegt an der Nordbahn und hat somit eine gute Anbindung an Wien. Nahezu jede Stunde verkehrt ein Zug der ÖBB zwischen Břeclav bzw. Bernhardsthal und Wien und umgekehrt.
  • Straße: Bernstein Straße B49 von Angern – Hohenau – Mistelbacher Straße B40 von Zistersdorf – Landesstraße 11 bzw. 17 nach Waidendorf
  • Bus: Mit Bussen gibt es eine Verbindung zwischen Mistelbach und Dürnkrut sowie zwischen Gänserndorf und Dürnkrut.

Bildung

Historische Landkarten

Commons: Dürnkrut  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
  2. Archaeologia Austriaca – Band 88/ 2004, 9–29 /2006
  3. Karel Valoch: Neue altpaläolithische Fundstellen in N.Ö. Niederösterreichisches Landesmuseum 9-231-245, Wien 1996, Archaeologia – Austriaca, Band 88 2004.
  4. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Dürnkrut. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 6. März 2020.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Dürnkrut. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 6. März 2020.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Dürnkrut. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 6. März 2020.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Dürnkrut. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 6. März 2020.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Dürnkrut. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 6. März 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Dürnkrut. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 6. März 2020.
  10. Der Bezirk trauert um Bgm. Rudolf Reckendorfer aus Dürnkrut SPO Bezirk Gänserndorf, 18. Oktober 2010.

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Wappen von Dürnkrut, Niederösterreich Eigenes Werk Webmastergdw
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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 12 Colonne XV (später 4657/2). Gaunersdorf, Matzen, Nexing, Niedersulz, Raggendorf, Hohenruppersdorf, Pirawarth, Groß Schweinbarth im Weinviertel, Niederösterreich. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1872/73 Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Datei:Aufnahmeblatt 4657-2 Gaunersdorf, Groß Schweinbarth.jpg
historische Landkarte: Arbeitsfassung von: Gradkartenblatt Zone 12 Colonne XVI Section NW (Nordwest) (später 4658/1). Gajar/Gayring, Dimburg/Dürnburg, Magyarfalva/Ungeraiden/Uherska Mas, Jakobfalva/Jakobsdorf, Malacka im Marchtal östlich Dürnkrut, heute Slowakei. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Maßstab 1:25.000. Archiv des Militärgeographischen Institutes, Kopie eines Blattes, das nach 1918 an die Tschechoslowakei übergeben wurde, weil das gezeigte Gebiet weitgehend in diesem Staat zu liegen kam (Ob sich die Blätter des slowakischen Teils heute in einem Archiv in Bratislava befinden oder in Prag verblieben sind, müßte erst festgestellt werden). Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Datei:Aufnahmeblatt 4658-1 ungar Ungeraiden, Malacka.jpg
historische Landkarte: Österreichischer Teil von: Gradkartenblatt Zone 12 Colonne XVI Section NW (Nordwest) (später 4658/1). Dürnkrut, Stillfried, Wuzelburg, Mannersdorf (an der March), westliches Marchufer. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1873 Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Positionskarte von Österreich Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer NordNordWest
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Kellergasse Bodenzeile in der KG Waidendorf in Dürnkrut Eigenes Werk Defecdet
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Compass card with German wind directions Eigenes Werk User:Madden
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Südansicht der römisch-katholischen Pfarrkirche hl. Jakobus der Ältere in der niederösterreichischen Marktgemeinde Dürnkrut . Der einheitliche Barockbau mit vorgestelltem Westturm wurde unter Graf Jakob Hamilton 1698 errichtet. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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