Watzlawick, Paul#
* 27. 7. 1921, Villach (Kärnten)
† 31. 3. 2007, Palo Alto (USA)
Psychologe mit Schwerpunkt Kommunikations- und Sozialpsychologie
Paul Watzlawick wurde am 27. Juli 1921 in Villach in Kärnten geboren.
Nach seiner Schulzeit in Kärnten studierte Watzlawick an der Universität Venedig Philologie und Philosophie. Von 1950 bis 1954 lernte er am C.-G.-Jung-Institut für Analytische Psychologie in Zürich über die Psychotherapie.
Von 1957 bis 1959 folgte er einer Einladung nach Zentralamerika und wurde Universitätsprofessor in El Salvador.
Ab 1960 war Watzlawick Mitglied des Mental Research Institute, Palo Alto (USA), sowie ab 1967 Lehrbeauftragter an der Stanford University (USA).
Er zählt zu einem der einflussreichsten Vertreter einer konstruktivistischen Sozialpsychologie, in der Elemente des sozialen Geschehens aufgrund ihres Zusammenhangs relativiert werden. In der Kommunikationstheorie entwickelte er ein Modell mit fünf Axiomen, die in jeder Situation mit kommunikativem Charakter gelten.
Die Axiome lauten:
- „Man kann nicht nicht kommunizieren!“
- „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei Letzterer den Ersteren bestimmt.“
- „Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktionen der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt.“
- „Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten.“
- „Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär.“
Watzlawick starb am 31. 3. 2007 in Palo Alto in den USA.
Für außergewöhnliche Leistungen in der Kommunikationsbranche wird in Österreich jährlich der von der Wiener Ärztekammer gestiftete "Paul-Watzlawick-Preis Ehrenring" verliehen. Der Preisträger 2013 ist Univ.Prof. Walter Thirring.
Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#
- Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, 1990
- Ehrenpreis des Viktor-Frankl-Fonds der Stadt Wien, 2002
Werke (Auswahl)#
- Menschliche Kommunikation, 1969
- Anleitung zum Unglücklichsein, 1983
- Die Möglichkeit des Andersseins, 1977
- Wie wirklich ist die Wirklichkeit?, 1979
- Münchhausens Zopf oder Psychotherapie und "Wirklichkeit", 1992
Literatur#
- E. Marc, Bateson, Watzlawick und die Schule Palo Alto, 1991
- B. Girgensohn-Marchand, Der Mythos Watzlawick und die Folgen, 1996
Tonaufnahme #
Weiterführendes#
Quellen#
- AEIOU
- www.mediathek.at