Frage:
Welche Schmerzmittel sind auf Grund ihrer Inhaltsstoffe als risikoreich einzustufen bzw. welche Stoffe sind es, die dabei einen Risikofaktor darstellen?
Kukuk
Antworten:
Diese sehr allgemeine Frage kann nicht mit ein paar Sätzen beantwortet werden. Am besten ist die Konsultation eines Spezialbuches wie:
Pharmakologie und Toxikologie
Reihe: Springer-Lehrbuch
Oberdisse, E.; Hackenthal, E. (Hrsg.)
3., vollst. überarb. u. aktualisierte Aufl., 2002, XXXVI, 839 S., 257 illus., Geb.
ISBN: 3-540-41993-4
Ganz gut ist auch die kürzere Übersicht bei medsana:
Damit Sie aber nicht nur "herumgereicht" werden hier doch noch ein paar konkrete Zeilen: Schmerzmittel werden in drei verschieden Klassen eingeteilt. Diese Einteilung wurde wegen der verschiedenen Wirkungsorte und der verschiedene Stärke der einzelnen Medikamente vorgenommen.
Die erste Gruppe enthält Medikamente wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Novamin. Diese Mittel wirken durch die Hemmung der Schmerzübertragung am Ort des Geschehens. Durch die Hemmung eines bestimmten Enzyms in den Zellen entstehen weniger Schmerzen. Gleichzeitig wird die Entzündungsreaktion gebremst. Da diese Mittel außerhalb des Gehirns wirken, nennt man sie auch periphere Schmerzmittel. Diese Mittel sind in der Apotheke meist frei erhältlich. Zu beachten ist jedoch, dass diese Mittel eine schleimhautzerstörende Wirkung im Magen haben können, so dass es nach der Einnahme zu Entzündungen des Magens bis hin zum Magenbluten kommen kann. Zusätzlich kommt es zu einem blutverdünnenden Effekt bei der Einnahme von Acetylsalizylsäure, so dass dieses Medikament vor Operationen nicht empfohlen werden kann. Die Nebenwirkungen am Magen können durch die Einnahme von magensäurereduzierenden Medikamenten vermindert werden. Diese Magensäurehemmer werden zusätzlich zu den oben erwähnten Schmerzmitteln gegeben.
Die zweite Kategorie von Schmerzmittel sind direkt im Gehirn wirkende Mittel, die die Schmerzübermittlung blockieren (Tramadol, Tilidin). Diese Mittel machen im Gegensatz zu Morphinen nicht süchtig und stärkere Schmerzen können ausgeschaltet werden. Die Wirkung ist so gut, dass auch Schmerzen nach Operationen gut ausgeschaltet werden können.Nachteilig sind die häufigen zentralen Nebenwirkungen wie Übelkeit und Schwindel. Diese Medikamente müssen vom Arzt verschrieben werden.
Als letztes Mittel bleiben die stärksten Schmerzmittel, die ebenfalls im Gehirn wirken. Diese bleiben nur den allerstärksten Schmerzzuständen vorbehalten, da ein längerer Gebrauch süchtig machen kann. Diese Mittel gehören zu den Opiumpräparaten. Da diese ebenfalls die Übertragung in das Schmerzzentrum ausschalten, sind sie extrem wirksam. Zentrale Nebenwirkungen treten auch hier auf, vor allem der Atemstillstand ist gefürchtet. Diese Medikamente müssen vom Arzt verschrieben werden.
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