Kleinkastell Oberranna#
Lage#
Ortschaft: OberrannaGemeinde: Engelhartszell
Katastralgemeinde: Engelhartszell
Kg-Nr: 45011
Parzelle: 744, 135/1
Denkmäler#
Die mit ihrer Schmalseite NO-SW orientierte Anlage hatte die lichten Maße von 12,5 x 17 m. Die runden Ecktürme verweisen auf eine militärische Nutzung. Im Westturm war ein kleines Heißbad mit Hypocaustum und Hohlziegelwänden eingebaut, das außen liegende Praefurnium ist teilweise erhalten. An der 1,5 m starken SW- Mauer ist eine Nische ausgespart, die möglicherweise eine Kaiser- oder Götterstatue aufnahm. Unter dem heutigen Befund konnten die Reste eines älteren Gebäudes erkannt werden, dessen Ausmaße und Funktion ungeklärt ist.
Diese Fundstelle steht unter Denkmalschutz.
Kategorie: Kleinkastell
SW-Mauer mit zwei Rundtürmen; Bad mit Praefurnium im Westturm; Vorgängerbau (Steinlagen, Planierungsschichten).
Lateinischer Name: STANACUM
Die Gleichsetzung mit STANACUM (Itinerarium Antonini 249,1) ist nicht gänzlich gesichert.
Zeitstellung#
Datierung: 170 AD - 400 AD
vermutlich zwei Bauphasen (Eckhart); ergrabene SW-Mauer spätantik. Das spärliche Fundmaterial lässt keine eindeutige Datierung zu, jedoch eine Nutzung vor 300 n. Chr. erkennen.
Phase: Römische Kaiserzeit
Forschungsgeschichte#
Bereits 1840 wurden vom Schlögener Grabungsverein Mauerreste entdeckt. In einer Notgrabung wurde 1960 die südwestliche Außenmauer des viereckigen Kleinkastells zwischen Haus Oberranna Nr. 5 und der 13 m südlich davon verlaufenden Bundesstraße 130 freigelegt, die der antiken "Limesstraße" entspricht. Über dem Nordteil steht das Haus des Grundbesitzers, der Ostturm wurde noch nicht erforscht; 2005 fand eine Notgrabung des Bundesdenkmalamtes statt.
2005: Parz. 744 (Planierschichten)
1960: Ausgrabung Kleinkastell Oberranna
1840-1842: Freilegung von Mauerresten Kleinkastell Oberranna
Literatur#
- Berichte über das Museum Francisco-Carolinum, Linz 6, 1842, XXXVI.
- R. Noll, Römische Siedlungen und Straßen im Limesgebiet zwischen Inn und Enns, Der römische Limes in Österreich 21, Wien 1958, 33f.
- Fundberichte aus Österreich 7, 1956-1960, 115.
- L. Eckhart, Die Grabungen 1960 in Schlögen, Oberranna und Eferding, Pro Austria Romana 10, 1960, 25ff, 26ff.
- G. Winkler, Die Römer in Oberösterreich, 1975, 70f.
- K. Genser, Der österreichische Donaulimes in der Römerzeit. Ein Forschungsbericht, Der römische Limes in Österreich 33, 1986, 38ff.
- Ch. Schwanzar in: M. Kandler und H. Vetters (Hrsg.), Der römische Limes in Österreich. Ein Führer, Wien 1989, 72ff.
- Ch. Schwanzar in: H. Friesinger und F. Krinzinger, Der römische Limes in Österreich. Führer zu den archäologischen Denkmälern, Wien 1997, 157ff.
- Fundberichte aus Österreich 44, 2005, 39.
Text und Bearbeitung: Eva Kuttner
www.limes-oesterreich.at