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Kleinkastell Oberranna#

Planausgrabung 1969, L. Eckhart
Planausgrabung 1969, L. Eckhart
© OÖLM, Lothar Eckhart 1960
Ausgrabung 1960, Ansicht SW Mauer des Kleinkastells
Ausgrabung 1960, Ansicht SW Mauer des Kleinkastells
© OÖLM, Lothar Eckhart 1960

Lage#

Ortschaft: Oberranna

Gemeinde: Engelhartszell

Katastralgemeinde: Engelhartszell

Kg-Nr: 45011

Parzelle: 744, 135/1

Denkmäler#

Die mit ihrer Schmalseite NO-SW orientierte Anlage hatte die lichten Maße von 12,5 x 17 m. Die runden Ecktürme verweisen auf eine militärische Nutzung. Im Westturm war ein kleines Heißbad mit Hypocaustum und Hohlziegelwänden eingebaut, das außen liegende Praefurnium ist teilweise erhalten. An der 1,5 m starken SW- Mauer ist eine Nische ausgespart, die möglicherweise eine Kaiser- oder Götterstatue aufnahm. Unter dem heutigen Befund konnten die Reste eines älteren Gebäudes erkannt werden, dessen Ausmaße und Funktion ungeklärt ist.

Diese Fundstelle steht unter Denkmalschutz.

Kategorie: Kleinkastell

SW-Mauer mit zwei Rundtürmen; Bad mit Praefurnium im Westturm; Vorgängerbau (Steinlagen, Planierungsschichten).

Lateinischer Name: STANACUM

Die Gleichsetzung mit STANACUM (Itinerarium Antonini 249,1) ist nicht gänzlich gesichert.


Zeitstellung#

Datierung: 170 AD - 400 AD

vermutlich zwei Bauphasen (Eckhart); ergrabene SW-Mauer spätantik. Das spärliche Fundmaterial lässt keine eindeutige Datierung zu, jedoch eine Nutzung vor 300 n. Chr. erkennen.

Phase: Römische Kaiserzeit

Forschungsgeschichte#

Bereits 1840 wurden vom Schlögener Grabungsverein Mauerreste entdeckt. In einer Notgrabung wurde 1960 die südwestliche Außenmauer des viereckigen Kleinkastells zwischen Haus Oberranna Nr. 5 und der 13 m südlich davon verlaufenden Bundesstraße 130 freigelegt, die der antiken "Limesstraße" entspricht. Über dem Nordteil steht das Haus des Grundbesitzers, der Ostturm wurde noch nicht erforscht; 2005 fand eine Notgrabung des Bundesdenkmalamtes statt.

2005: Parz. 744 (Planierschichten)

1960: Ausgrabung Kleinkastell Oberranna

1840-1842: Freilegung von Mauerresten Kleinkastell Oberranna

Literatur#

  • Berichte über das Museum Francisco-Carolinum, Linz 6, 1842, XXXVI.
  • R. Noll, Römische Siedlungen und Straßen im Limesgebiet zwischen Inn und Enns, Der römische Limes in Österreich 21, Wien 1958, 33f.
  • Fundberichte aus Österreich 7, 1956-1960, 115.
  • L. Eckhart, Die Grabungen 1960 in Schlögen, Oberranna und Eferding, Pro Austria Romana 10, 1960, 25ff, 26ff.
  • G. Winkler, Die Römer in Oberösterreich, 1975, 70f.
  • K. Genser, Der österreichische Donaulimes in der Römerzeit. Ein Forschungsbericht, Der römische Limes in Österreich 33, 1986, 38ff.
  • Ch. Schwanzar in: M. Kandler und H. Vetters (Hrsg.), Der römische Limes in Österreich. Ein Führer, Wien 1989, 72ff.
  • Ch. Schwanzar in: H. Friesinger und F. Krinzinger, Der römische Limes in Österreich. Führer zu den archäologischen Denkmälern, Wien 1997, 157ff.
  • Fundberichte aus Österreich 44, 2005, 39.


Text und Bearbeitung: Eva Kuttner



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