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Kleinkastell Schlögen#

Blick vom Campingplatz auf das Kastellareal
Blick vom Campingplatz auf das Kastellareal
© FRE-Projekt, Boundary Productions 2006
Ausgrabungen Stand 1984
Ausgrabungen Stand 1984
© OÖLM, Christine Schwanzar 1985
Luftbild vor dem Kraftwerksbau
Luftbild vor dem Kraftwerksbau
© OÖLM
Westliche Toranlage heute
Westliche Toranlage heute
© FRE-Projekt, Sonja Jilek 2006
Westliche Toranlage 1986
Westliche Toranlage 1986
© Sonja Jilek 1986

Lage#

Ortschaft: Schlögen

Gemeinde: Haibach ob der Donau

Katastralgemeinde: Mannsdorf

Kg-Nr: 45017

Parzelle: 2583, 2584, 2585, 2586, 2587, 2588/1, 2598

Seehöhe: 285

Denkmäler#

Die in mehreren Ausgrabungen erkundete Kastellmauer umschloss ein Areal von ca. O,65 ha. Die Ecken waren abgerundet, Türme fehlten. Die trapezförmige Grundfläche nimmt in ihrer Längsachse den Verlauf der Donau auf. Grundmauern mehrerer Gebäude konnten ergraben werden, zwei werden als Principia und Fabrica angesprochen (Eckhart).

Kategorie: Kleinkastell
Kastellmauer; westliche Toranlage; Innenbauten (Principia, Fabrica?); weiteres Gebäude unbekannter Zeitstellung.

Lateinischer Name: JOVIACUM

Allgemein gleichgesetzt mit JOVIACUM, Sitz einer Liburnariereinheit der 2. Italischen Legion (Notitia Dignitatum Occ.XXXIV 37). Itinerarium Antonini (249,1). Genannt in der Vita Severini.

Stationierte Truppen: Legio II Italica, Cohors V Breucorum
Ziegel der Legio II Italica und der Cohors V Breucorum (Fundort Vicus) verweisen auf Bauvexillationen. Für IOVIACUM wird in der Spätantike ein Stützpunkt der Donauflotte und ein Legionspräfekt der Liburnarier der Legio II Italica genannt (Notitia Dignitatum occ.34,37).


Zeitstellung#

Datierung: 170 AD - 488 AD

Belegung aufgrund des Keramikspektrums seit 170, in der Spätantike bis in das 5. Jh. Zerstörungshorizont Mitte 3. Jh. (Bender - Moosbauer 2003)

Phase: Römische Kaiserzeit

Forschungsgeschichte#

Der Fund einer Goldmünze des Diokletian, der dem 1833 gegründeten Museum Francisco-Carolinum Linz gemeldet wurde, war der unmittelbare Anlass der ersten planmäßigen Ausgrabung in Oberösterreich, die vom "Schlögener Grabungsverein" unter Aufsicht von J. Gaisberger 1837-1840 durchgeführt wurde. Teile der Südmauer, die Westmauer und der westlicher Teil der Nordmauer wurden ergraben. 1937 führte E. Swoboda eine nicht publizierte Ausgrabung durch, in der mit der Südmauer und einem Anschnitt der Ostmauer die Ausmaße des Kastells feststanden. Die in Suchschnitten angelegte Ausgrabung von L. Eckhart (Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz) 1957-1959 im westlichen Areal der Kastellfläche legte Gebäudereste frei und den Befund der Westmauer einschließlich der Toranlage. 2003 wurden die Funde publiziert.

1957-1959: Ausgrabung des Kleinkastells

1937: Freilegung der Kastellmauern im SO

1838-1840: Freilegung der S- und W-Mauer

Literatur#

  • Berichte über das Museum Francisco-Carolinum, Linz 4, 1840, 11ff.
  • Berichte über das Museum Francisco-Carolinum, Linz 5, 1841, XXXIX.
  • Fundberichte aus Österreich 2, 1935-38, 274.
  • Fundberichte aus Österreich 7, 1956-60, 119.
  • Pro Austria Romana 8, 1958, 3ff.
  • Pro Austria Romana 9, 1959, 7ff.
  • Pro Austria Romana 10, 1960, 11 ff.
  • L. Eckhart, Das römische Donaukastell Schlögen in Oberösterreich (Die Ausgrabungen 1959-1959), Der Römische Limes in Österreich 25, 1969, 5ff.
  • Fundberichte aus Österreich 23, 1984, 306.
  • K. Genser, Der österreichische Donaulimes in der Römerzeit. Ein Forschungsbericht, Der römische Limes in Österreich 33, 1986, 45f.
  • Ch. Schwanzar in: M. Kandler und H. Vetters (Hrsg.), Der römische Limes in Österreich. Ein Führer, Wien 1989, 74ff.
  • Ch. Schwanzar in: H. Friesinger und F. Krinzinger, Der römische Limes in Österreich. Führer zu den archäologischen Denkmälern, Wien 1997, 160 ff.
  • H. Bender und G. Moosbauer, Das römische Donaukastell Schlögen in Oberösterreich. Die Funde aus den Grabungen 1957-59, 1984 und die Altfunde, Passauer Universitätsschriften zur Archäologie 8, 2003, 225.


Text und Bearbeitung: Eva Kuttner



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