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Tulln / COMAGENIS#

Hinweistafel Römerstadt Tulln
Hinweistafel Römerstadt Tulln
© FRE-Projekt, Eva Kuttner 2007
Außenstelle des Römermuseums Tulln, konservierte östliche Toranlage im Marc Aurel Park
Außenstelle des Römermuseums Tulln, konservierte östliche Toranlage im Marc Aurel Park
© FRE-Projekt, Boundary Productions 2006
Porta principalis dextra, östliche Toranlage im Marc Aurel Park
Porta principalis dextra, östliche Toranlage im Marc Aurel Park
© FRE-Projekt, Boundary Productions 2006
Römerturm an der Donaulände
Römerturm an der Donaulände
© FRE-Projekt, Eva Kuttner 2007
Statue des Marc Aurel an der Donau
Statue des Marc Aurel an der Donau
© FRE-Projekt, Eva Kuttner 2007

Lage#

Gemeinde: Tulln

Zwischen den Mündungen der Großen und Kleinen Tulln lag das römische Kastell geschützt auf einer alluvialen Schotterterrasse an der Donau. Die Stromenge am östlichen Rand des Tullner Beckens, das in der Antike Überschwemmungsland war, ermöglichte hier einen Übergang.

Denkmäler#

Der nördliche Bereich des Lagerareals wurde durch die Donau abgetragen. Mehrere Bauphasen, die bereits zur flavischen Zeit einsetzen, bezeugen eine Belegung des Kastells bis in die Spätantike. Ab flavischer Zeit bestand ein Holz-Erde-Lager, das 104 n. Chr. in Stein errichtet wurde; zur ältesten Phase gehören Befunde der Porta principalis dextra. Zwei Brandkatastrophen im 3. Jh. lassen sich nachweisen. Spätantike Befestigungsbauten sind als Denkmäler - Fächerturm und "Salzturm" oder "Römerturm" - erhalten. Nach einer Zerstörung um 400 n. Chr. erfolgt im Lagerareal eine zivile Besiedlung bis in die ausgehende Antike. Eine Wiederbesiedlung im späten 8.Jh. ist anzunehmen.

Westlich und südlich des Kastells wurden Befunde eines Vicus ergraben; ein Lagerdorf im Osten wird aufgrund von Streufunden angenommen. Spätantike Gräberfelder breiteten sich im Süden und Südwesten aus, die frühen lagen an einer Gräberstraße im Westen.

Zustand:

Konservierte Mauern der Porta principalis dextra im Marc-Aurel-Parc. Römerturm (früher auch "Salzturm"), ein spätantiker U-Turm, an der Donaulände. Konservierung des südöstlichen Fächerturms (Hauptschule).

Präsentation: Orientierungstafel vor dem Römerturm an der Donaulände. Tafeln in der Bonvicinigasse (Südmauer) und Ländgasse (Porta principalis sinistra)

Tourismus: An der Donaulände führt der Donau-Radweg.


Denkmäler (Fortsetzung)#

Lateinischer Name: Castra COMAGENA, COMAGENIS

Schriftliche Quellen: Tab. Peut. IV,1. Itinerarium Antonini, 234,1 und 248,3. Notitia dignitatum Occ. 34,36 und 34,42. Eugippius, Vita Severini, III,1 und XXXIII,1. Bauinschrift der Ala I Commagenorum.

Holz-Erde-Kastell Tulln

Steinkastell Tulln

Spätantike Befestigungsbauten Tulln

Westliche Gräberfelder Tulln

Südliches Gräberfeld Tulln

Grabbefund Ost Tulln

Vicus Süd Tulln

Gräberfeld Wildacker

Vicus West Tulln

Meilenstein Nitzing

Zeitstellung#

Datierung: 50 AD - 488 AD

Phase: Römische Kaiserzeit

Literatur#

  • K. Genser, Der österreichische Donaulimes in der Römerzeit. Ein Forschungsbericht, Der römische Limes in Österreich 33, 1986, 356ff.
  • H. Ubl in: M. Kandler und H. Vetters (Hrsg.), Der römische Limes in Österreich. Ein Führer, Wien 1989, 153ff.
  • H. Ubl in: H. Friesinger und F. Krinzinger, Der römische Limes in Österreich. Führer zu den archäologischen Denkmälern, Wien 2002², 226ff.
  • G. Fleischmann, Das römische Tulln (Comagena), Wien 2003 (Dissertation Universität Wien 2003).


Text und Bearbeitung: Eva Kuttner



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