Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast

Zwentendorf / ASTURIS#

Areal der Ausgrabung Stiglitz
Areal der Ausgrabung Stiglitz
© FRE-Projekt, Eva Kuttner 2007
Wäldchen 'Weingartel' mit Geländeabbruch im Westen, Blick gegen Süden
Wäldchen "Weingartel" mit Geländeabbruch im Westen, Blick gegen Süden
© FRE-Projekt, Eva Kuttner 2007

Lage#

Gemeinde: Zwentendorf

Westlich des Ortes Zwentendorf liegt die Fundstelle des Kastells vom heutigen Donauufer ca. 1,5 km entfernt. Das antike Flussufer befand sich in unmittelbarer Nähe, sodass das Kastell Anschluss an die Donau hatte, jedoch durch die schwer überwindbaren Flußauen geschützt war. Das Kastell, dessen nordöstlicher Bereich durch Überschwemmungen weggespült wurde, lag wenige Meter über den Donauauen, wie ein Geländeabfall nach Westen noch heute ersichtlich macht. Im als "Remise" oder "Weingartel" bezeichneten Wäldchen wurden im 19. Jh. mittelalterliche Mauern aus Gründen der Bodenverbesserung gesprengt.

Denkmäler#

Das Auxiliarkastell zeigte mehrere Bauphasen; in der Spätantike wurde das Areal als ziviler Siedlungsplatz genutzt. Eine Straße führte aus dem Südtor zu der südlich verlaufenden Limesstraße, eine weitere von der SW-Ecke des Kastells nach Südwesten, eine Nebenstraße befand sich im Südosten. An den Straßen konnten eine Parzellierung und Siedlungsstrukturen eines Vicus nachgewiesen werden. Im Osten des Vicus lag ein spätantikes Gräberfeld.

Im Kastellareal wurde ein Gräberfeld des 10./11.Jh. (Münze des böhmischen Herzogs Boleslaw II, gest. 999) und mittelalterliche Befestigungsanlagen ergraben.


Denkmäler (Fortsetzung)#

Lateinischer Name: ASTURIS

Aufgrund der Ziegelstempel wird der Name ASTURIS angenommen (Notitia Dignitatum, Occ. XXXIV,45. Eugippius, Vita S.Severini, 1). Eine weitere Überlegung bezieht sich auf das in der Tabula Peutingeriana genannte PIRO TORTO.


Kastell Zwentendorf

Vicus Zwentendorf

Gräberstraße Zwentendorf Süd

Spätantiker Friedhof Zwentendorf

Zeitstellung#

Datierung: 100 AD - 488 AD

Phase: Römische Kaiserzeit

Literatur#

  • H. Stiglitz, Das römische Donaukastell Zwentendorf in Niederösterreich. Die Ausgrabungen 1953- 1962, Der römische Limes in Österreich 26, Wien 1975.
  • K. Genser, Der österreichische Donaulimes in der Römerzeit. Ein Forschungsbericht, Der römische Limes in Österreich 33, 1986, 337ff.
  • H. Stiglitz in: M. Kandler und H. Vetters (Hrsg.), Der römische Limes in Österreich. Ein Führer, Wien 1989, 148ff.
  • Frühmittelalterliches Gräberfeld: Fundberichte aus Österreich 6, 1951-55, 132.
  • Mittelalterliche Befestigungen: Fundberichte aus Österreich 6, 1951-55, 157.


Text und Bearbeitung: Eva Kuttner



Gefördert vom Kultur 2000 Programm der Europäischen Union mit Unterstützung von: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur | Land Oberösterreich | Oberösterreichische Landesmuseen – Abteilung Römerzeit | Kulturabteilung der Stadt Wien MA 7 | Stadtarchäologie Wien | Land Niederösterreich
www.limes-oesterreich.at