Raqch'i - Temple#
Dort stand eines der heiligsten Bauwerke des Inkareiches. Geweiht war der 100m lange und 12m hohe Tempel von Raqch'i dem Schöpfergott Viracocha, dem höchsten aller Inka-Götter. Die Mythen erzählen, dass er drei Welten schuf, die Oberwelt, den Wohnort der Götter, die Mittelwelt, Heimat von Mensch und Tier sowie die Unterwelt, Zuflucht der Geister und Dämonen. Erst später, mit dem Aufstieg des Inka-Reiches zur beherrschenen Andenmacht, erklomm Sonnengott Inti die Spitze der Götterhierarchie, ein kluger Schachzug der Herrscher, die sich als Nachkommen und Vertreter des Sonnengottes auf Erden damit gleich eine unumschränkte Machtfülle sicherten. Daneben wurden Flüsse, Höhlen, Berge und Quellen von zahlreichen Geistern bevölkert, die sich durch Opfergaben günstig stimmen ließen. Diese lokale Götterwelt blieb auch bei eroberten Völkern stets unangetastet und so wuchs die Anzahl der im Inka-Reich verehrten Götter mit jedem militärischen Feldzug.