Chan Chan#
Einige Kilometer weiter breitete sich die Chimu-Hauptstadt aus. Das unter UNESCO-Schutz stehende Chan Chan ist die größte je errichtete Adobestadt, erbaut aus Lehmziegeln, da andere Materialien in der Wüste nicht zur Verfügung standen. Die Ausmaße sind überwältigend. Im 13. Jahrhundert erbaute man auf einer Fläche von 28 km² mehr als 10.000 Häuser und Paläste, in denen bis zu 100.000 Menschen wohnten. Chan Chan war damit eine der weltweit größten Städte in damaliger Zeit. Die Metropole zeugt auch von den herausragenden landwirtschaftlichen Fähigkeiten und den genialen Bewässerungstechniken der Chimu. Sonst wäre es wohl kaum denkbar, eine derart riesige Bevölkerung hier mitten in einer der trockendesten Wüsten unseres Planeten dauerhaft zu ernähren. Chan Chan war in zehn große rechteckige Stadtviertel mit jeweils 200 bis 500m Seitenlänge unterteilt. Jeder Bezirk war um einen riesigen Palast angelegt. Das einzige bislang zum Teil restauruierte Bauwerk ist die Tschudi-Palast, benannt nach einem Schweizer Forscher. Die einzelnen Zeremonialplätze und Audienzsäle sind von einem 4 m dicken und 12 m hohem Schutzwall umgeben. Lehmreliefs mit Fischen, Vögeln, Wellen und Regenbogenschlangen schmücken die kilometerlangen Wände.