Baku - Harbour#
1879 stach der weltweit erste Öltanker, ein dampfbetriebenes 5000-t-Schiff von Baku aus in See. 1883 erfolgte der Bau einer Eisenbahnlinie bis zum georgischen Schwarzmeerhafen Batumi und 1906 kam eine Pipeline aus Holz dazu. Damals lieferte Baku die Hälfte des weltweit benötigten Erdöls. Der Boom lockte so viele Glücksritter an, dass die Aserbaidschaner zur Minderheit in Baku wurden. Auch Deutsche stürmten die Stadt. 1898 wurde der deutsche Architekt Nikolaus von der Nonne sogar Oberbürgermeister von Baku. Er ist für Bakus Bebauungsplan mit repräsentativen Plätzen und breiten Boulevards verantwortlich. Als die Ölreserven an Land langsam zur Neige gingen, entstand 1947 die weltweit erste Ölplattform im Kaspischen Meer.
Mittlerweile gehört Aserbaidschan mit einem Anteil von 1 % an der weltweiten Ölförderung zwar nicht mehr zu den wichtigsten Produzenten, doch für das Land selbst dreht sich immer noch alles um das Schwarze Gold. Über Pipelines durch Georgien und die Türkei wird es Richtung Europa exportiert. Für Europa ist diese Pipeline der strategisch sehr wichtige und einzige Zugang zum kaspischen Öl, der nicht von Russland oder dem Iran kontrolliert wird. Aserbaidschan ist auch nicht Mitglied der OPEC.