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Brunei bietet seinen Bürgern ein sicheres und angenehmes Leben in gut funktionierenden Sozialsystemen. Alle Umbrüche erfolgten gewaltlos, denn die politischen Ambitionen der einheimischen Bevölkerung hielten sich stets sich in Grenzen. Mit vollem Bauch kämpft es sich nämlich nicht allzu gut. Die Menschen schätzen ihr Leben auf der winzigen Wohlstandsinsel Brunei und dieser Wohlstand trägt einen Namen: Erdöl. Seit den 1950er Jahren beutet die Regierung gemeinsam mit der Fa. Shell die riesigen Off-Shore-Erdölfelder vor der Küste Bruneis aus. Das schwarze Gold hat nicht nur den Sultan zu einem der reichsten Männer unserer Erde gemacht, sondern auch Brunei zum umfassenden Wohlfahrtsstaat. Statistisch gesehen gehört der Kleinstaat zu den zehn reichsten Ländern. Die 400.000 Bewohner genießen noch dazu besondere Vorteile: sie zahlen weder Steuern noch Sozialabgaben und freuen sich über ein kostenloses und qualitativ hochwertiges Bildungs- und Gesundheitswesen. Trotzdem bleibt die einseitige wirtschaftliche Ausrichtung ein latentes Problem. Kaum ein anderes Land lebt so sehr von Erdöl und Erdgas wie Brunei. Die Rohstoffe machen 90 % der Staatseinnahmen aus. Ansonsten existiert nur wenig Industrie. Auch die Landwirtschaft hat kaum Bedeutung. Zwei Drittel der Lebensmittel müssen eingeführt werden.