Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Chinatown - Buddha Tooth Relic Temple and Museum; Praying Man#

Chinatown - Buddha Tooth Relic Temple and Museum; Praying Man
Chinatown - Buddha Tooth Relic Temple and Museum; Praying Man, January 2014, © Gerhard Huber, under CC BY-NC 4.0 +Edu

Chinesen pflegen zu ihrem überreichen Götterpantheon – ganz im Gegensatz zur monotheistischen Sichtweise – einen sehr pragmatischen Zugang. Für Opfergaben erwartet man sich von den Göttern entsprechende Gegenleistungen wie z.B. Gesundheit, Erfolg im Beruf oder Hilfe bei Prüfungen. Götter sind im Grunde Vertragspartner, die man über Opfer bezahlt. Entsprechen sie nicht den Erwartungen, werden sie schnell wieder abgesetzt. Der taoistische Pantheon kennt nicht nur mythologische Götter. Viele irdische Persönlichkeiten wie Feldherren, hohe Beamte oder Gelehrte erhielten nach ihrem Tod vom chinesischen Kaiser per Dekret göttliche Ehren. Berührungsängste zwischen den Religionen sind den Ostasiaten völlig fremd, denn die Chinesen kennen weder Glaubensbekenntnisse noch hat irgendeine Religion einen Exklusivitätsanspruch. Nach dem Motto: 'Man nehme, was gerade nutzt“' wendet sich der gläubige Chinese je nach persönlicher Lebenssituation unterschiedlichen Glaubenslehren zu. Er kann durchaus zugleich Buddhist, Taoist und Konfuzianist sein. Allen asiatischen Lehren gemeinsam ist der Glaube an eine Wiedergeburt. Der Mensch kann dem ewigen Rad aus Leben, Tod und Wiedergeburt jedoch entkommen. Dazu braucht er unzählige Leben, um möglichst viel gutes Karma zu sammeln. Karma bezeichnet die Summe aller Taten eines Lebens. Wer besser im Sinne der moralisch-sittlichen Ordnung lebt, darf auf eine höhere Wiedergeburt hoffen – bis zur endgültigen Erlösung. Auch darin mag ein Grund für die Disziplin, die Strebsamkeit und den Arbeits- und Erfolgswillen der Ostasiaten liegen.