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Perge - Agora#

Perge - Agora
Perge - Agora, September 2015, © Gerhard Huber, under CC BY-NC 4.0 +Edu

The agora was of particular importance as the place for public meetings and trials. As usual, the government affairs were in the hands of the City Council and the People's Assembly. At least once a month, all the city's male citizens were called to attend the assembly. Everyone had the same right to vote and speak. The most important topics were questions of foreign and security policy, food supply and elections as well as the confirmation or dismissal of office holders. Criminal law was also in the hands of the people. Judges were drawn by all citizens and held office for one year each. While citizens enjoyed full immunity with regard to all decisions of the People's Assembly, this did not apply to officials. As servants of the public they were subject to accountability and could always be prosecuted. Neither were the members of the City Council, the highest administrative body, excluded from this. The council consisted - depending on the size of the city state - of up to 500 male citizens assigned by lot or elected by the People's Assembly - usually for a period of one year. The presidency of the council shifted at frequent intervals, sometimes even daily, to prevent abuse of power and corruption. This form of government is quite similar to today's public administrations, but the responsibilities for civil servants were striktly limited and distributed among many to prevent bribery. The narrow limits of competences also made a rapid training possible, as many office-holders were assigned by lot and allowed to serve only for a short time. On average, one in 20 citizens was holding an official, women and slaves, and thus the majority of the population, were excluded from any political participation. Nevertheless, this direct democratic form of government of the polis may be regarded as a social milestone - compared to the otherwise common absolutist power structures. These first tentative steps of mankind towards democracy lived through more than 150 years. It ended only with Alexander the Great, even if at local level the popular sovereignty lasted longer.
Die Agora hatte als Ort von Volksversammlungen und Gerichtsverfahren eine überragende Bedeutung. Wie üblich lagen die Regierungsgeschäfte in den Händen des Stadtrates und der Volksversammlung. Mindestens einmal im Monat waren alle männlichen Bürger der Stadt aufgerufen, an der Versammlung teilzunehmen. Jeder hatte das gleiche Rede- und Stimmrecht. Wichtigste Themen waren Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik, der Nahrungsmittelversorgung sowie Wahlen und die Bestätigung und Absetzung von Amtsinhabern. Das Strafrecht lag ebenfalls in den Händen des Volkes. Die Richter wurden unter allen Bürgern ausgelost und übten ihr Amt für jeweils ein Jahr aus. Während die Bürger im Hinblick auf alle Entscheidungen der Volksversammlung volle Immunität genossen, galt dies für Amtsträger nicht. Als Diener des Volkes unterlagen sie der Rechenschaftspflicht und konnten jederzeit gerichtlich belangt werden. Davon waren auch die Mitglieder des Stadtrates, des obersten Verwaltungsgremiums, nicht ausgenommen. Die Ratsversammlung bestand – je nach Größe des Stadtstaats – aus bis zu 500 männlichen Bürgern, die per Los bestimmt oder von der Volksversammlung gewählt wurden – meist für die Dauer von einem Jahr. Der Vorsitz in der Ratsversammlung änderte sich in kurzen Abständen, manchmal sogar täglich, um Machtmissbrauch und Korruption vorzubeugen. Das Ämterwesen ist durchaus mit heutigen staatlichen Verwaltungen vergleichbar, allerdings waren die Zuständigkeiten für Beamte eng begrenzt und auf viele verteilt, um Bestechung vorzubeugen. Die engen Zuständigkeitsgrenzen ermöglichten zudem eine schnelle Einarbeitung, da viele Amtsinhaber durch Los bestimmt wurden und das Amt nur für kurze Zeit ausüben durften. Im Schnitt bekleidete jeder 20. Bürger ein offizielles Amt. Frauen und Sklaven und damit die Mehrheit der Bevölkerung war jedoch von jeder politischen Mitwirkung ausgeschlossen. Trotzdem darf die basisdemokratische Regierungsform der Polis – verglichen mit den sonst üblichen absolutistischen Machtstrukturen – als gesellschaftlicher Meilenstein angesehen werden. Diese ersten demokratischen Gehversuche der Menschheit überlebten mehr als 150 Jahre. Erst mit Alexander dem Großen kam das Aus, auch wenn auf lokaler Ebene die Herrschaft des Volkes noch länger überdauerte.