Bursa - Green Tomb#
Sultan Mehmet ließ für sich und seine Söhne eine besonders schöne Türbe errichten.
Jedes islamische Begräbnis folgt einem strengen Ritual. Nach Waschungen und Gebeten muss der Verstorbene unverzüglich, wenn möglich noch am Tag seines Todes beerdigt werden. Dazu wird der Leichnam in Tücher gewickelt und seitlich in den Sarkophag gelegt - mit dem Kopf in Richtung Mekka. Nach islamischer Vorstellung erscheint im Augenblick des Ablebens der Todesengel und führt die Seele vor ein Zwischengericht im Himmel. Besteht sie die Prüfung, verfällt sie in einen schlafähnlichen Zustand, der bis zum jüngsten Gericht dauert. Dann erst verkündet Allah sein endgültiges Urteil. Dazu geleitet ein Engel die Gläubigen über eine schmale Brücke, die dünner als ein Haar und schärfer als ein Schwert ist. Wer diese Prüfung nicht besteht, stürzt in das darunter liegende Höllenfeuer, in dem er für ewige Zeiten unvorstellbare Qualen erleiden muss. Die vor Gott Gerechten jedoch gehen unbeschadet weiter und treten in das himmlische Paradies ein. Nur Märtyrern, die für Gott ihr Leben lassen, bleibt diese aufwändige Prozedur erspart. Sie kommen ohne Umwege ins Paradies. Dort warten auf Männer 72 Jungfrauen, während sich die Damen mit jeweils nur einem Mann begnügen müssen, mit dem sie allerdings – so weiß der Koran – zufrieden sein werden.