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Topkapi Palace - Entrance#

Topkapi Palace - Entrance
Topkapi Palace - Entrance, May 2013, © Gerhard Huber, under CC BY-NC 4.0 +Edu

Die weltliche Machtzentrale des Osmanischen Reiches befand sich im Herzen Istanbuls, auf einem strategisch wichtigen Hügel über dem Zusammenfluss von Bosporus und Goldenem Horn. Hier, in der Topkapi-Palaststadt, residierte der Sultan mit seinem riesigen Gefolge auf einem Gelände von 70 ha, das entspricht der Fläche von 170 Fußballfeldern. Im Schnitt waren 40.000 Menschen am Gelände beschäftigt. Jeder Sultan erweiterte den Palast, doch ein Herrscher überragte alle anderen: Süleyman der Prächtige. Er führte das Osmanische Reich im 16. Jahrhundert zum Zenit. Seine Reiterhorden lehrten Europa das Fürchten. Die Wende kam erst 1529, als Süleymans Heer Wien belagerte. Dass Mitteleuropa heute nicht zum muslimischen Kulturkreis gehört, ist auch dem frühen Wintereinbruch im Oktober 1529 zu verdanken, der Suleyman veranlasste, die Eroberung Wiens aufzugeben. Der osmanische Vormarsch war gestoppt. In den folgenden Jahren konzentrierte sich Süleyman auf die inneren Angelegenheiten des Reiches und den Ausbau von Istanbul. Die wichtigste Person bei diesem gewaltigen Unterfangen war Süleymans genialer Hofbaumeister Sinan. Nach seinen Plänen wurde auch die Sultansresidenz am Topkapi-Hügel großzügig erweitert. Der Palast ist um vier hintereinander liegende Höfe angeordnet. Im ersten, für jedermann frei zugänglichen Hof, lagen ein Hospital, eine Münze, mehrere Wirtschaftsgebäude und eine Zeltstadt für die berüchtigte Janitscharen-Armee. Diese Leibgarde des Sultans bestand je nach Bedarf aus bis zu 200.000 Männern. Üblicherweise wurde jeder 40. Junge aus unterworfenen Völkern im Alter zwischen 7 und 14 Jahren für die Elitetruppe rekrutiert. Ab nun mussten die Kämpfer den Sultan als ihren Vater, die Truppe als ihre Familie und den Islam als ihre Religion anerkennen. Sie unterzogen sich einer strengen militärischen Ausbildung und verpflichteten sich zum Zölibat. Ihr Leben war ausschließlich dem Krieg gewidmet. Da sie als Militärsklaven galten, erhielten sie so gut wie keinen Sold. Nach Durchquerung des ersten Hofes, gelangt man zum Tor der Begrüßung, wo der öffentliche Teil des Palastes endete. Nur mehr mit Genehmigung durfte man den zweiten Hof betreten, in dem die Reichsverwaltung und die Küchen beheimatet waren. 1200 Köche waren für die Bewirtung der Palaststadt zuständig.