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Mycenae#

Mycenae
Mycenae, August 2014, © Gerhard Huber, under CC BY-NC 4.0 +Edu

Eine Entdeckung Mykenes Mycenae, Greece führt zurück in die mythischen Anfänge der griechischen Zivilisation. Erste Spuren einer sesshaften Bevölkerung reichen hier bereits 5000 Jahre in die Vergangenheit. Dieses frühe Volk breitete sich über den gesamten ägäischen Raum bis Westanatolien aus. Bald schlossen sich die Gruppen zu losen wirtschaftlichen und politischen Bündnissen zusammen, aus denen sich vor 4600 Jahren die Hochkultur der Minoer auf Kreta herausbildete. Nach deren Niedergang übernahmen die Mykener das minoische Erbe. Diese früheste Hochkultur auf dem europäischen Festland trat erstmals im Jahr 1680 v.d.Z. ziemlich plötzlich in Erscheinung und beherrschte den griechischen Raum über 600 Jahre lang. Die anderen Großmächte der damaligen Zeit, die Ägypter, Assyrer und Hethiter wurden zu wichtigen Handelspartnern. Die Mykener errichteten mehrere, selbständige Königreiche auf dem Peloponnes, wobei sich Mykene zum bedeutendsten Machtzentrum entwickelte. Die neuen Herrscher waren von den kulturellen Leistungen der Minoer so beeindruckt, dass sie viele Elemente einfach übernahmen, beispielsweise die Bronzeherstellung, die Gold- und Silberverarbeitung sowie die Linearschrift der kretischen Gelehrten. Bei der Linear B-Schrift der Mykener handelte es sich um eine Silbenschrift, die mindestens 90 Zeichen für Silben und 160 Zeichen mit Wortbedeutung umfasste. Sie konnte 1952 entziffert werden. Dabei stellte sich heraus, dass die Texte in einer frühen Form der griechischen Sprache abgefasst wurden, d.h. die Mykener sprachen bereits Griechisch. Für Archäologen war das eine große Überraschung, denn die minoischen Kreter hatten sich einer ganz eigenen, nicht-indogermanischen Sprache bedient. Das Mykenisch-Griechische ist jedoch indo-germanischen Ursprungs und wurde von bronzezeitlichen Einwanderern aus dem Norden mitgebracht. Die Könige von Mykene residierten in einem mächtigen Herrschaftssitz auf einem Hügel hoch über dem fruchtbaren Ackerland. Umgeben von einer 900 m langen, 15 m hohen und bis zu 9 m dicken Mauer war die Festung praktisch uneinnehmbar. In der Antike bezeichnete man sie als „Zyklopenmauer“, denn sie konnte nur das Werk von Riesen sein.