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Icons, August 2014, © Gerhard Huber, under CC BY-NC 4.0 +Edu

Machtpolitische Überlegungen führten im Jahr 1054 zur Abspaltung der orthodoxen, d.h. rechtgläubigen Kirche von der römischen Kirche. Der Papst wurde nicht mehr als Oberhaupt anerkannt. Diese Rolle fiel nun dem Patriarchen zu, der in Konstantinopel residierte. Dort war das Machtzentrum des byzantinischen Reiches, das sich von Syrien bis auf den Balkan erstreckte. Im Gegensatz zur römisch-katholischen Lehre zeichnet sich die Ostkirche durch besonders aufwändige Gottesdienste aus. Im Mittelpunkt steht eine reiche, hauptsächlich gesungene Liturgie voller Symbolik. Es geht darin nicht so sehr um die Belehrung der Gemeinde, sondern um die richtige Lobpreisung Gottes. Orthodoxe Priester sind meist verheiratet. Nur Bischöfe und Mönche bleiben dem Zölibat verpflichtet.   Zentraler Bestandteil des Glaubens ist die Verehrung der Ikonen. Die Kultbilder stellen Christus, die Muttergottes oder andere Heilige aus der Bibel dar. Nach Ansicht der Gläubigen werden die Figuren im Gemälde selbst präsent und können dadurch Kontakt mit den Menschen aufnehmen, die Gebete erhören und Wünsche erfüllen. Die Jungfrau Maria darf man um alles bitten. Die anderen Heiligen haben gewissermaßen als Minister im Kabinett Gottes ihre speziellen Aufgabenbereiche und sind für die Heilung unterschiedlicher Krankheiten zuständig.

Ikonenmaler sind an strenge Regeln gebunden. Künstlerische Individualität ist nicht gefragt. Keinesfalls dürfen Ikonen durch Anwendung der Perspektive die Illusion von Raum schaffen, denn das würde den Heiligenbildern das Durchgeistigte nehmen. Charakteristisch ist die Darstellung von Maria mit einem ziemlich erwachsenen Christus im Schoße. Die byzantinische Kunst betont die Gottesnatur von Jesus und deshalb war eine Darstellung des Heilbringers als unbeholfenes Kind nicht denkbar.

Die Architektur orthodoxer Gotteshäuser wurzelt in der Antike. Sie entwickelte sich aus dem Vorbild der Basilika. In dem rechteckigen Gebäude fanden einst Bürgerversam-mlungen und Märkte statt. Daraus entwickelte sich ein Kirchenraum, der später durch ein Querschiff ergänzt wurde. Der Grundriss glich nun einem griechischen Kreuz mit vier gleich langen Seiten. Davon hat das Gotteshaus seinen Namen: Kreuzkuppelkirche.