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Famine Memorial#

Famine Memorial
Famine Memorial, July 2017, © Gerhard Huber, under CC BY-NC 4.0 +Edu

Das Schiff erinnert an Irlands nationales Trauma, die große Hungersnot zwischen 1846 und 1851. Sie kostete mindestens 1 Mio. Menschen das Leben. Was war der Grund ? Irland stand seit 1541 völlig unter britischer Herrschaft. Der gesamte Boden gehörte englischen Großgrundbesitzern. Die irischen Bauern bearbeiteten das Land als Pächter. Getreide und tierische Produkte dienten zur Pachtzahlung an die Großgrundbesitzer. Selbst ernährten sich die Bauern ausschließlich von der billigen Kartoffel. Dieser Umstand führte zu einer Bevölkerungsexplosion. Innerhalb von 300 Jahren verachtfachte sich die Einwohnerzahl auf über 8 Mio., viel mehr als heute. Dann kam das Jahr 1846. Eine verheerende Kartoffelfäule vernichtete die Monokulturen der Iren. Das war noch nicht existenzbedrohend, denn die Bauern produzierten genügend andere Lebensmittel, die jedoch als Pacht an die englischen Großgrundbesitzer zu zahlen waren. Diese machten aber keine Ausnahme. Die Profitgier siegte und die Menschen verhungerten. Das kümmerte weder die katholische Kirche noch die britische Krone. Besonders zynische Worte kamen aus dem Mund von Sir Charles Trevelyan, im englischen Finanzministerium zuständig für die Koordination der staatlichen Hilfe. Er war der Überzeugung, die Hungersnot sei von Gott geschickt, um die Iren zu mehr Selbständigkeit zu erziehen. So nahm die Katastrophe ihren Lauf. Als dann, drei Jahre später – meist von nicht-katholischen Organisationen – endlich riesige Suppenküchen aufgebaut wurden, scheiterten viele Menschen an ihrer eigenen Ideologie. Das Gerücht ging um, man müsse den katholischen Glauben aufgeben, um die Suppe löffeln zu können. Auch weigerten sich viele, den reichlich vorhandenen Fisch zu essen – aus Gewohnheitsgründen. Da verhungerte man lieber. Manche Regionen und Dörfer wurden nahezu vollständig entvölkert. In den kommenden Jahrzehnten halbierte sich die Bevölkerung. Bis heute wirkt dieses Trauma nach und erreicht schon nahezu mythologische Dimensionen. Besonders eindringlich wirkt das Famine Memorial am Boardwalk - im Schatten der glitzernden Gebäude des Dubliner Finanzzentrums.
The ship reminds of Ireland's national trauma, the great famine between 1846 and 1851. It cost at least 1 million lives. What was the reason? Ireland was completely under British rule since 1541. The entire land belonged to English landowners. The Irish farmers worked the land as tenants. Cereals and animal products were used to lease payments to the large landowners. Even the peasants exclusively fed on the cheap potato. This circumstance led to a population boom. Within 300 years, the population increased eightfold to more than 8 million, much more than Ireland has today. Then the year 1846 came. A devastating potato blight destroyed the monocultures of the Irish. That did not threaten their existence, because the farmers produced enough other food. But that food had to be paid to the English landowners as a lease. They made no exception. Profit greed won and people starved to death. Neither the Catholic Church nor the British Crown took care of it. Particularly cynical words came from Sir Charles Trevelyan, who was responsible for the coordination of state aid in the English Ministry of Finance. He was convinced that the famine was sent by God to educate the Irish to more autonomy. So the catastrophe took its course. When, three years later - mostly by non-Catholic organizations - huge soup kitchens were finally built, many people failed in their own ideology. It was rumored that they had to give up the Catholic faith in order to get food. Also, many refused to eat the abundant fish - according to habit. They rather starved. Some regions and villages were almost completely depopulated. In the coming decades, the population halved. To this day, this trauma has its effects and has already reached almost mythological dimensions. The Famine Memorial on the Boardwalk in the shadow of the glittering buildings of the Dublin Financial Center is especially memorable.