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Dowth
Dowth, July 2017, © Gerhard Huber, under CC BY-NC 4.0 +Edu

Nördlich der Hauptstadt Dublin liegt ein Tal mit dem Namen Bru Na Boinne, weltberühmt für seine überdimensionalen Gräber aus megalithischer Zeit. Die mehr als 5000 Jahre alten Monumente Dowth Dowth, Ireland , Knowth Knowth, Ireland und Newgrange Newgrange, Ireland führen weit zurück in die Geschichte Irlands und erlauben einen Blick in die mythischen Anfänge menschlicher Zivilisation. Schon seit jeher spukt ein Thema durch die Köpfe der Menschen, ein Thema, das die humanoide Psyche gleichermaßen fasziniert wie schockiert: das Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit, der Tod. Es brachte einen ebenso machtvollen Wunsch hervor, den Wunsch nach Unsterblichkeit. So kam man auf ein Material, das am wirkungsvollsten die Unvergänglichkeit ausdrückt: der Stein, Sinnbild von Dauer und Ewigkeit. Die Zeit der großen kultischen Steinsetzungen begann und schuf vor 6000 Jahren eine megalithische Kultur, die sich bald über ganz Westeuropa von Malta bis nach Schottland ausdehnte. Obwohl der Baustil der Steinkreise, Dolmen und Hügelgräber europaweit große Gemeinsamkeiten aufweist, kann die rätselhafte Kultur keinem einzelnen Volk zugeordnet werden. Wie eine prähistorische Modeerscheinung scheint sie sich über alle Stämme Westeuropas ausgebreitet zu haben. Die Menschen, gerade dem Jäger- und Sammlerdasein entkommen und sesshaft geworden, lebten in einfachen Hütten aus Stroh. Sie betrieben Landwirtschaft und domestizierten Tiere. Ein gut organisierte Gesellschaftsstruktur mit gemeinschaftlicher Arbeitsteilung war die Voraussetzung für die Realisierung monumentaler Bauvorhaben. Die größte Anstrengung floss in die Errichtung von Grabanlagen, mit dem Ziel, der Unsterblichkeit einen Schritt näher zu kommen. Totenfürsorge und Ahnenverehrung erlangten eine noch größere Bedeutung, obwohl Beigaben sogar in Neandertalergräbern darauf schließen lassen, dass der homo sapiens anscheinend schon immer an ein Weiterleben nach dem Tod glaubte. Vor 5000 bis 6000 Jahren bekam der Ahnenkult eine neue Dimension. In kollektiven Monumentalakten schichtete man tonnenschwere Steine zu Grabkammern, sogenannten Dolmen, auf und überdeckte sie mit einem Hügel aus Steinen und Erde. Feldforschungen zeigten, dass diese Kraftakte mit einfacher, aber raffinierter Technik durchaus zu meistern waren. Mittels wassergetränkter, erhitzter und aufquellender Holzkeile sprengte man die Blöcke aus dem Felsen und rollte sie auf Baumstämmen zum Aufstellungsort. Eines dieser Gräber kann man in Dowth bewundern. Die Monumente waren nicht einer einzelnen Persönlichkeit gewidmet. Hier wurden die hochrangigen Angehörigen einer ganzen Sippe oder Familie bestattet – niemals jedoch mit ihrem vollständigen Körper. Zumindest wurden die Leichen vor der Beisetzung entfleischt. Oft erfolgte auch eine Feuerbestattung.
North of the capital Dublin lies a valley called Bru Na Boinne, world famous for its monumental megalithic tombs. The more than 5,000-year-old monuments Dowth Dowth, Ireland , Knowth Knowth, Ireland and Newgrange Newgrange, Ireland go back a long way into the history of Ireland and allow a glimpse into the mythical beginnings of human civilization. One topic has always been haunting people's minds, a topic that fascinates and shocks the human psyche alike: the awareness of one's own transience, death. This led to an equally powerful desire, the desire for immortality. So the people chose a material that most effectively expresses the timelessness: the stone, symbol of duration and eternity. The time of the great cultic stone settings began 6,000 years ago and created a megalithic culture, which soon spread over the whole of Western Europe from Malta to Scotland. Although the construction style of the stone circles, dolmens and burial mounds shows great similarities throughout Europe, the enigmatic culture can not be assigned to any specific people. Like a prehistoric temporary fashion, it seems to have influenced all the tribes of Western Europe. The people, no longer hunters and gatherers, had just settled down and lived in simple huts made of straw. They were farming and domesticated animals. A well-organized social structure with a collective division of responsibilities was the basis for the realization of monumental construction projects. The greatest effort went into the construction of tombs, with the aim of getting one step closer to immortality. Caring for the dead and ancestral worship became even more important, although yet in Neanderthal graves, the evidence of funerary goods suggests that the homo sapiens always believed in a life after death. 5,000 to 6,000 years ago, the ancestral worship took on a new dimension. In collective huge efforts, heavy stones were piled up to form burial chambers, so-called dolmens, and then covered with a mound of stones and earth. Field research showed that these powerful acts could be mastered with simple but subtle technology. Using waterlogged, then heated and thus swelling wooden wedges, blocks of stone were broken from the rock and pulled to the site on tree trunks. One of these graves can be visited in Dowth. The monuments were not devoted to a single person. High-ranking relatives of a whole clan or family were buried here - but never with their whole bodies. At least the corpses were defleshed before the funeral. Often there was a cremation, too.