Harbour and Ribeira District#
Bunt bemalte Fischerhäuschen ziehen sich den Stadthügel von Porto
Porto, Portugal
hinauf. Oben thronen die granitenen Paläste und Kirchen von Bürgertum und Klerus - das ist Porto.
In Porto wird das Geld verdient, das in Lissabon ausgegeben wird. So sehen es zumindest die Bewohner von Portugals zweitgrößter Stadt. Tatsächlich zeigt sich Portugal nirgends so geschäftig wie in der 250.000-Einwohner-Metropole. Schon unter den Römern entwickelte sich Porto dank seiner strategisch günstigen Lage an der Mündung des Douro-Flusses zum reichen Handelshafen. Im Mittelalter blühte das Geschäft mit England und Flandern. Im 17. und 18. Jahrhundert sorgte der Portwein für gute Geschäfte. Der wirtschaftliche Erfolg machte die weltoffene Handelsstadt selbstbewusst. Der Stolz der Einwohner Portos ist legendär. Sie bezeichnen sich selbst als invicta, was zugleich arbeitsam und unbesiegbar bedeutet. Immer schon wehte hier der Geist des liberalen Bürgertums, das bis in das 20. Jahrhundert hinein gegen König und Adel rebellierte. Um einer eventuellen Störung der öffentlichen Ordnung Einhalt zu gebieten, erhielten Adelige im Mittelalter hier nur eine Aufenthaltserlaubnis für höchstens 3 Tage. Sogar der Bau einer königlichen Residenz blieb den Machthabern verwehrt.