Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Adventkranz#

Logo ServusTV
"Heimatlexikon - Unser Österreich"
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum

Adventkranz - Zeichen der Hoffnung, Plakat der Diakonie, 2011/12. Foto: Helga Maria Wolf
Adventkranz - Zeichen der Hoffnung, Plakat der Diakonie, 2011/12. Foto: Helga Maria Wolf

Der Advent (lat. adventus - Ankunft), Zeit vor der Ankunft Christi, dient der Vorbereitung auf Weihnachten. Seit dem 16. Jahrhundert ist sie für die ganze Kirche mit vier Wochen festgelegt. Das symbolisieren am augenfälligsten die vier Kerzen auf dem Adventkranz. Die katholische Variante imitiert die Farbe der Messgewänder - drei violette Kerzen und eine rosa für den 3. Sonntag (Gaudete). Im Österreich der Zwischenkriegszeit wirkten die bündischen Jugendbewegungen als Innovatoren. Als der Klosterneuburger Liturgiker Pius Parsch (1884-1954) 1950 das Werkbuch "Adventabend" schrieb, empfahl er rote oder gelbe Kerzen und ein violettes Band als Schmuck.

Doch der Adventkranz ist ein evangelischer Brauch, sogar sein Erfinder ist namentlich bekannt. Es war der spätere Gründer der Inneren Mission, Johann Hinrich Wichern (1808-1881), damals Direktor des 1833 eröffneten Hamburger Erziehungsheimes Rauhes Haus. Sein Bericht aus dem Jahr 1838 spricht von einem "einfachen Kranz, den der Kronleuchter auf seinen Armen trägt". Die Lichterkrone im Betsaal, die dann als "Adventsleuchter" bezeichnet wurde, bildete den Mittelpunkt der vorweihnachtlichen Andachten. Die Heimbewohner sangen ein Adventlied und entzündeten täglich eine Kerze mehr am tannengeschmückten Leuchter. 1844 schrieb Wichern: "Daher kommt's, dass im Hause die Tage bis Weihnachten nicht selten nach Lichtern gezählt werden." Ähnliche Bräuche gab es auch in anderen evangelischen Heimen Deutschlands, so im Waisenhaus der Kaiserswerther Diakonissen. Dort stellte man am ersten Adventtag einen kleinen Tannenbaum auf, an dem die Kinder jeden Tag ein Licht und einen Bibelvers anbrachten. Die "Verheißungssprüche" mussten sie auswendig lernen und aufsagen. Im Lauf des 19. Jahrhunderts gab es diese Texte gedruckt, mit bunten Bildern verziert und in Sternform ausgestanzt - eine Vorform des Adventkalenders.

Quelle#

  • Helga Maria Wolf: Weihnachten Kultur & Geschichte. Wien - Köln - Weimar 2005


Redaktion: hmw

Siehe auch: