Mausoleum Graz#
Das Mausoleum Mausoleum, Graz in Graz – eigentlich ein Komplex zweier miteinander verbundener, verschiedener sakraler Gebäude – zählt zu den bedeutendsten Baudenkmälern Österreichs aus der Übergangsphase des Manierismus zum Barock (frühes 17. Jahrhundert).
Das Mausoleum wurde an Stelle einer der heiligen Katharina geweihten, schon 1265 bestehenden romanischen Friedhofskapelle errichtet und ist der größte Mausoleumsbau der Habsburger.
Gemeinsam mit dem Grazer Dom prägt das Gebäude mit den weithin sichtbaren Kuppeln die Silhouette des Stadtbildes und wird als "Grazer Stadtkrone" bezeichnet.
1614 beauftragte Ferdinand seinen italienischen Hofmaler und Hofarchitekten Giovanni Pietro de Pomis mit der Konzeption und der Ausführung dieses monumentalen Grabbaus, der erst 1636 vollendet wurde.
Das Mausoleum – bestehend aus der symbolverbundenen Kreuzesform der Katharinenkirche und dem ovalen Grabbau (Symbol der Auferstehung) – zeigt die kirchlichen und dynastischen Repräsentationsabsichten des Bauherrn:
- die ovale Kuppel über der Gruftkapelle ist die erste ihrer Art außerhalb Italiens
- die kleinteilig komponierte Fassade der Katharinenkirche dokumentiert den Zeitgeschmack am Übergang von der Renaissance zum Barock; als Giebelfigur blickt die heilige Katharina von Alexandrien zum gegenüberliegenden Jesuitenkollegium, wo 1585 die Grazer Universität gegründet wurde (die Hl. Katharina ist die Patronin der Universitäten).
1619 erhielt Ferdinand die Kaiserwürde, übersiedelte nach Wien und die Bauarbeiten am Mausoleum gerieten ins Stocken. So musste Ferdinand 1637 in einem halbfertigen, "zugigen" Grabmal beigesetzt werden.
Erst sein Enkel, Kaiser Leopold I., beauftragte 1687 einen jungen Grazer Künstler mit der Innenausstattung – den später berühmten Baumeister des österreichischen Barock, Johann Bernhard Fischer von Erlach.
Er ließ gleichzeitig das ursprünglich auf seinen Großvater Ferdinand II. bezogene Ausstattungsprogramm um eine Verherrlichung des Hauses Österreich und eine auf seine Person gerichtete Apotheose erweitern.
Der Rotmarmorsarkophag im Gruftraum mit den Liegefiguren der Eltern Ferdinands II., in dem aber nur seine Mutter bestattet ist, stammt aus dem ehemaligen Grazer Klarissinnenkloster und dürfte um 1608 von Sebastian Carlone verfertigt worden sein.
Die Grabstätten Kaiser Ferdinands II. und von Erzherzogin Maria Anna von Bayern, seiner ersten Gattin, sind durch Inschrifttafeln gekennzeichnet. Außerdem befindet sich hier ein sogenanntes Herzgrüftl mit den Herzen Ferdinands II., seiner Mutter Maria von Bayern, seiner zweiten Gemahlin Eleonore von Gonzaga und von anderen erzherzoglichen Familienmitgliedern.
Die Entwürfe für die bemerkenswerten Stuckdekorationen und für den Katharinenaltar stammen von Johann Bernhard Fischer von Erlach, die Stuckarbeiten wurden 1688/89 von Josef Serenio, Girolamo Rossi und Antonio Quadrio ausgeführt, die gleichzeitig entstandenen Langhausfresken mit der Apotheose des Hauses Habsburg malte vermutlich Franz Steinpichler.
(Im Zentrum dieser Fresken ist die damals höchst aktuelle Befreiung Wiens von den Türken (1683) dargestellt; im Himmel
Von der Kirchenausstattung ist weiters das "Heilige Grab" (1768/69) von Veit Königer hervorzuheben, das durch sein Schaugerüst und das vielfigurige Ensemble zu den bedeutendsten "Heiligen Gräbern" in Österreich zählt.
Quellen#
- Dompfarre Graz
- Graz Tourismus