Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast

Schigymnasium Stams#

Logo ServusTV
"Heimatlexikon - Unser Österreich"
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum

1967, als Österreich bei den Alpinen Schiweltmeisterschaften im südamerikanischen Portillo ein Debakel erlitt (nur 1 Goldmedaille durch Erika Schinegger!), ging man daran, in der Nachwuchsarbeit einen neue Wege zu suchen.

Man wollte künftig Schule und Skisport verbinden, d.h. talentierten Schülern und Schülerinnen sollte neben der schulischen Ausbildung eine gezielte Sportausbildung geboten werden. So wurde 1967 das Skigymnasium Stams gegründet, das sich als weltweit erfolgreichste Skischule etablieren konnte.

Die außergewöhnlichen sportlichen Erfolge in allen Disziplinen setzten internationale Maßstäbe: von den ersten WM- und Olympiamedaillen der Skispringer (Karl Schnabl und Toni Innauer 1975 und 1976) bis zu den erfolgreichsten olympischen Spielen in Turin 2006 (13 Medaillen) mit dem historischen Dreifachsieg im Herrenslalom durch Benjamin Raich, Reinfried Herbst und Rainer Schönfelder. Aber auch die unzähligen Medaillen bei Juniorenweltmeisterschaften von 1972 bis 2008 zählen zu diesen Erfolgen.

Die Internatsschule für Schisportler bietet heute zwei Ausbildungszweige an: ein Oberstufenrealgymnasium und eine Handelsschule.

Das Bildungsziel der Schule ist das Hinführen zur sportlichen Höchstleistung in der jeweiligen Sparte (Schi Alpin, Sprunglauf, Langlauf/Biathlon, Nordische Kombination, Snowboard (seit 1996)) und das Erreichen eines Schulabschlusses in der jeweiligen Schulform (Reifeprüfung bzw. der Abschlussprüfung).

Mädcheninternat des Schigymnasiums
Ehem. Gasthof Speckbacher, Mädcheninternat des Schigymnasiums - Wirtsgasse 1, Stams.
Foto:Leitzsche. Aus: Wikicommons unter CC
Da die sportliche Ausbildung der Schüler/innen sehr zeitintensiv ist, dauert die jeweils um ein Jahr länger als an Regelschulen. Die Internatsschule für Schisportler besitzt das Öffentlichkeitsrecht; die Unterrichtszeiten sind den sportlichen Bedürfnissen angepasst: während der Vorbereitungszeit auf die Wettkampfsaison im Herbst und während der Wettkampfsaison selbst wird die Unterrichtszeit reduziert; der dadurch entfallene Unterricht wird nachgeholt (z.B. Unterricht an Samstagen vor und nach der Wettkampfsaison; das Schuljahr dauert um eine Woche länger als an Regelschulen). Zur Unterstützung der Schüler/innen, die aus sportlichen Gründen oder verletzungsbedingt überdurchschnittlich oft fehlen, werden Förderkurse angeboten.

Im Zuge eines Neubaus im Jahr 2006 wurden Sportstätten auf den letzten Stand gebracht: nun stehen Turnhallen, Sportplatz, Schwimmhalle, Sprungschanzen, Rollerstrecke, Krafthallen, Gymnastikräume, und ein erweiterter sportmedizinischer Bereich (Therapie und Schularzt) zur Verfügung.

Obwohl aus dem Schigymnasium Stams die Hälfte aller namhaften Skirennläufer Österreichs und 90 Prozent der Skispringer kommt, hat der Ort selbst - ein kleines Dorf westlich von Innsbruck - weder Skilifte noch Pisten, noch Wintertourismus. Die Springer können auf zwei schuleigenen Schanzen (Brunnentalschanzen) üben, die Alpinen müssen zum Slalom- und Abfahrtstraining in eines der vielen nahen Skigebiete (Pitztal, Ötztal, Stubai, Seefeld u.a.)

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl