Schloss Kainberg#
Viele Schlösser prägen auch heute noch die steirische Landschaft. Sie sind in der Regel aus Gründen der Repräsentation oder - bei Schlössern mit Wehranlagen -der leichteren Verteidigung wegen an markanten Orten in der Landschaft errichtet worden. Ihre Erhaltung ist in mehrfacher Hinsicht ein Problem geworden. Sanierungen können nur von qualifizierten Handwerkern ausgeführt werden. Die Grosse der Objekte macht die Arbeiten zu einem oft unfinanzierbaren Problem.
Obwohl die Öffentlichkeit ihr Interesse an der Erhaltung durch Unterschutzstellungen durch das Denkmalamt zum Ausdruck bringt, sind die Förderungen von Investitionen in die Erhaltung durch Subventionen aus der öffentlichen Hand oder durch steuerliche Erleichterungen oft viel zu gering und lassen so manches Schloss an den Rand des Verfalls geraten. Glücklicherweise wurde in der Steiermark durch den Revitalisierungsfonds eine weitere Möglichkeit geschaffen, auch Eigentümern von Schlössern zu helfen.
Schloss Kainberg bei Kumberg war ursprünglich eine Burg mit mächtigen Mauern und Grabenanlage, die auf das 11. Jh. zurückgeht. Von diesen Bauten sind heute nur noch Grundmauern und eine Bastei erhalten, auf der in der Renaissance ein Garten angelegt wurde. Das heutige Schloss Kainberg wurde 1570 bis 1575 von Otto VI. von Ratmannsdorf errichtet.
Es liegt auf einem abfallenden Bergrücken südöstlich des Schöckelmassivs. Seit 1841 ist das Schloss im Besitz der Grafen Wimpffen. Der Renaissancebau ist als regelmässiger dreigeschossiger Gebäudekomplex auf rechteckigem Grundriss mit Arkaden im Innenhof und nach aussen vortretenden Ecktürmen angelegt. Die Langseite zum Tal hin wird durch einen fünften Turm betont. Durchfahrten bestehen im Norden und Süden. Neben einer Schlosskapelle sind im Inneren Profanräume mit repräsentativer reicher Ausstattung hervorzuheben.
Der Befall von Hausschwamm machte sofortige Massnahmen nötig. Aus Mitteln des Steiermärkischen Revitalisierungsfonds und des Bundesdenkmalamtes konnte nicht nur der Schwammbefall bekämpft werden, die Mittel ermöglichten auch die Wiedererrichtung der Steinmauer im unteren Basteigarten, die Renaissance-Gartenanlage und die Sanierung von schmiedeeisernen Geländern und Toren sowie das Flusssteinpflaster im Innenhof.
Quelle#
- Internationales Städteforum Graz (ISG Magazin)