Granichstaedten, Bruno#
* 1. 9. 1879, Wien
† 30. 5. 1944, New York
Operettenkomponist
Granichstaedten studierte am Konservatorium in Leipzig und begann seine musikalische
Laufbahn als Konzertsänger, ehe er als Komponist hervortrat. Er schrieb
zunächst für das Kabarett und wandte
sich dann der Operette zu. Sein Erstlingswerk "Bub oder Mädel" (1908)
erzielte einen Achtungserfolg, die Operette "Auf Befehl der Kaiserin"
(1915) brachte ihm den Durchbruch. Sein größter Erfolg gelang ihm mit
der Operette "Der Orlow", die zum Kassenschlager wurde.
Granichstaedten war auch mit
Schlagern, Liedern und Filmmusik erfolgreich. Von ihm stammt u. a.
"Zuschau'n kann i net", komponiert als Einlage für "Im Weißen Rößl". Er
verfasste außerdem Libretti für
Oscar Straus.
1938 musste er als
Jude Wien verlassen. Durch die Hilfe von
Betty Fischer
konnte er nach
Luxemburg flüchten, musste weiterfliehen und ging nach Amerika. Dort
tingelte er durch Bars und Kabaretts. Der einst beliebte Wiener
Komponist starb verarmt und vergessen in New York.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992