Hueber, Franz#
* 10. 1. 1884, Grünburg (Oberösterreich)
† 10. 7. 1981, Salzburg
Notar und Heimwehrführer
Hueber stammte aus einer Juristenfamilie. Auch er studierte Jus, wurde nach
dem Krieg Notariatsanwärter und ließ sich 1927 als Notar in Mattsee (Salzburg)
nieder. Schon in seiner Jugend politisch aktiv, gehörte er zu den
Gründern der Heimwehr im Pinzgau. 1925 wurde er Zweiter Landesführer.
1930 trat er als Justizminister ins Kabinett
Vaugoin ein, doch nur
für zwei Monate, dann scheiterte die Regierung.
Hueber, der auch ein
Nationalratsmandat innehatte, wurde Fraktionsobmann. 1933 trat er aus
der Heimwehr aus, da er als Nationaler der Politik
Starhembergs
nicht folgen konnte.
Hueber war ein Schwager Hermann Görings. 1938
avancierte er im Kabinett
Seyss-Inquarts nochmals zum Justizminister,
später wurde er SA-Brigadeführer, Mitglied
des Reichstages, Unterstaatssekretär im Reichsjustizministerium und
1942 Präsident des Reichsverwaltungsgerichts. Ab 1945 als
Kriegsverbrecher inhaftiert, wurde er 1948 wegen Hochverrats zu 18
Jahren Kerker verurteilt, 1950 aber bedingt entlassen. Er war danach in
der Privatwirtschaft tätig.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992