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Kuh, Anton#


* 12. 7. 1891, Wien

† 18. 1. 1941, New York


Journalist und Literat


Kuh war in der Zwischenkriegszeit einer der originellsten Köpfe der Wiener Kaffeehaus-Literatur. Anfangs als Journalist tätig, wurde er v. a. durch seine brillanten Stegreifreden bekannt. Egon Friedell nannte ihn einen "Sprechsteller", Alfred Polgar einen "Weltrekordler im Einmeterlauf". Der schlagfertige Bohemien mit dem Monokel als Markenzeichen führte einen erbitterten Kampf gegen den "Fackel"-Herausgeber Karl Kraus, der 1925 in der berühmt-berüchtigten Stegreifrede "Der Affe Zarathustra" im Wiener Konzerthaus gipfelte und zu einem öffentlichen Skandal führte. Danach lebte Kuh in Berlin, wo er u. a. für "Die Weltbühne" schrieb. 1933 kehrte er nach Wien zurück. 1938 konnte er nach Brünn entkommen und gelangte über viele Umwege in die USA, wo er einem Herzinfarkt erlag. Er veröffentlichte zu Lebzeiten einige Essaybände, z. B. "Von Goethe abwärts" (1921), "Der unsterbliche Österreicher" (1931) sowie "Physiognomik" (Aphorismen, 1931).

Literatur#

  • U. Lehner (Hg.), Anton Kuh, Zeitgeist im Literatur-Cafe (1983)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992