Plischke, Ernst#
* 26. 6. 1903, Klosterneuburg (Niederösterreich)
† 23. 5. 1992, Wien
Architekt
Plischke. absolvierte 1921-1923 die Kunstgewerbeschule bei
Strnad und
Frank und studierte dann weiter bei Peter Behrens an der Akademie der
bildenden Künste, wo er das Staatsexamen
ablegte. Er arbeitete zunächst bei Frank und ging dann für ein Jahr nach
New York. Nach Wien zurückgekehrt, war er als freier Architekt tätig.
Sein erster größerer Auftrag war das Arbeitsamt in Wien-Liesing
(1931/32), das als ein Meisterwerk der Moderne gilt. Er schuf u. a. auch
das Haus Gamerith am Attersee (1933/34) und gestaltete 1930 zwei Häuser
für die Werkbundsiedlung in Wien. 1935 wurde ihm der Staatspreis für
Architektur verliehen, doch erhielt er keine Bauaufträge mehr. 1939
emigrierte er aus Österreich und ging nach Neuseeland, wo er als Stadtplaner im
Staatsdienst und ab 1948 freischaffend wirkte. Neben Kirchen und
Bürogebäuden entwarf er ganze Städte. Erst 1963 kehrte er zurück und
wurde Professor an der Akademie der bildenden Künste (1966/67 Rektor),
erhielt aber keinen einzigen Bauauftrag. Etliche Planungskonzepte, wie
für die Neugestaltung des Wiener Elterleinplatzes, blieben
unverwirklicht.
Plischkes Bauten zeichnen sich durch besondere Formstrenge,
Funktionalität und unpathetische Klarheit aus.
Werke#
- "Design and Living" (1947)
- "Vom Menschlichen im neuen Bauen" (1976)
- "Ein Leben mit Architektur" (1989)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992