Pluhar, Erika#
* 28. 2. 1939, Wien
Schauspielerin, Liedersängerin und Autorin
Die Tochter eines Staatswissenschaftlers besuchte 1957-1959 das
Reinhardt-Seminar und wurde von
Ernst Haeusserman
an das
Burgtheater geholt, wo sie in einem Stück von
Hermann Bahr
debütierte. Es folgten in den nächsten Jahrzehnten zahlreiche große
Frauenrollen, die sie mit Intensität, großer Ausstrahlung und
Publikumswirksamkeit verkörperte: Fräulein Else, die Lukretia in
Grillparzers "Ein Bruderzwist in Habsburg", Maria Stuart, Ibsens Hedda
Gabler, die Ruth in Pinters "Heimkehr", Hochhuts Judith. Unter der Direktion von
Achim Benning
war sie die meistbeschäftigte Schauspielerin der "Burg", dagegen tritt Pluhar seit der Ära
Peymann
selten auf und hat sich anderen Aktivitäten zugewandt. Schon 1969 begann
sie, mit ihrer warmen, dunklen Stimme erfolgreich Lieder zu singen, die
ihr zweiter Ehemann,
Andre Heller,
für sie schrieb; 1972 erschien
die erste LP "Erika Pluhar singt". Später sang die engagierte Künstlerin eigene
Texte, begleitet von Antonio V. d'Almeida und Peter Marinoff, mit denen
sie auf Tourneen ging. Es folgten weitere LPs und 1992 die CD "Lieder
aus 10 Jahren". 1991 erschien ihr erster Roman, "Als gehörte eins zum
anderen", 1992 brachte sie das Buch "Zwischen die Horizonte geschrieben"
heraus. Im selben Jahr präsentierte sie in der TV-Theatersendung
"Vorhang auf" Schauspielerkolleginnen. Sie selbst stand 1991/92 wieder
auf der Bühne und spielte im Akademietheater in Lars Norens "Nacht,
Mutter des Tages".
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992