Roller, Alfred#
* 2. 10. 1864, Brno/ Brünn (Mähren)
† 21. 6. 1935, Wien
Bühnenbildner, Maler und Graphiker
Alfred Roller
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
Der Sohn eines Malers studierte Architektur und Malerei an der Akademie
der bildenden Künste in Wien. Er war Mitbegründer (1897) und Präsident
(1902) der Wiener Secession und redigierte zwei Jahre lang deren
Zeitschrift "Ver sacrum". Ab 1899 wirkte er als Professor, ab 1909 als
Direktor der Kunstgewerbeschule in Wien.
Große Bedeutung erlangte er als Bühnenbildner, indem er die gesamte
Ausstattungskunst auf eine moderne Grundlage stellte.
Roller wurde 1903 von Direktor Gustav Mahler an die Hofoper geholt,
und schon sein erstes Bühnenbild für die Neuinszenierung von
"Tristan und Isolde" war epochemachendes Ereignis.
In der Folge Ausstattungschef, reformierte
Roller in kongenialer Zusammenarbeit mit Mahler die szenische Kunst
im Sinne der Idee des Gesamtkunstwerks (Zusammenwirken von Raum,
Farbe und Licht mit Musik, Wort und Gestik). 1909 verließ er
mit Mahler die Hofoper und wirkte u. a. am Burgtheater.
1918 kehrte er in der Ära
Franz Schalk/
Richard Strauss
an die Oper zurück und schuf für sämtliche
Wiener Strauss-Erstaufführungen die Ausstattungen.
Der Künstler arbeitete auch eng mit
Max Reinhardt
zusammen. Er gehörte dem Kunstrat der Salzburger Festspiele
an und war ab 1929 Lehrer am Wiener Reinhardt-Seminar.
Literatur#
- E.u.W. Greisenegger/O. Pausch (Hg.), Alfred Roller und seine Zeit (Katalog, 1991)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992